CDS Axarquia Messer im Test – Viel Überlebensmesser für wenig Geld!

Nach dem CDS Explorer Black und dem Celtibero Coco soll nun noch ein weiteres Messer von CDS, das CDS Axarquia Messer vorgestellt werden.

Der spanische Messerhersteller hat in letzter Zeit mit Outdoor- und Survivalmessern im mittleren Preissegment von sich reden gemacht. Die Abkürzung im Herstellernamen steht für Cuchillos De Supervivencia. Das bedeutet übersetzt Überlebensmesser.

Damit ist klar, welchen Markt dieser Hersteller beliefern möchte, und damit auch, welche Messlatte an diese Messer angelegt werden sollte.

In unserem Test des Celtibero Coco konnte CDS auch auf jeden Fall überzeugen, beim Explorer Black gab es einige Punkte, die nicht so überzeugend waren.

Im Folgenden kommt nun also das CDS Axarquia Messer auf den Prüfstein.

CDS Axarquia Messer

CDS Axarquia Test

Das Axarquia wird wie die anderen Messer von CDS mit verschienden Griffen ausgeliefert. Entweder in „Axarquia Coco“, das bedeutet die Holzriffe sind aus Cocobolo. Oder in Rescue oder White, dann sind die Griffe aus Micarta.

Im folgenden konzentriere ich mich auf meine White-Variante, aber sämtliche Varianten haben bis auf das Griffmaterial (und entsprechend das Gewicht) die gleichen technischen Daten.

Solider Full Tang

Beim CDS Axarquia handelt es sich um ein feststehendes Messer, das einen so genannten Full Tang aufweist. Das bedeutet, die Klinge geht durch bis zum Knauf und ist aus einem Stück Stahl gefertigt.

Damit genügt das Axarquia Messer dem wichtigsten Kriterium für ein gutes Outdoormesser. Auf die anderen Kriterien gehe ich weiter unten ein.

Da es hauptsächlich darum geht, schwere und anstrengende Arbeiten zu verrichten, muss das Messer entsprechend viel aushalten und robust sein, und das wird durch den Full Tang garantiert.

Praktischer Knauf

In diesem Fall, und das weiß ich extrem zu schätzen, schließt das Stahlstück mit dem Knauf ab, bis auf eine kleine Ecke mit einem Lanyard-Loch.

Damit ist der Umkehrgriff wesentlich angenehmer und stabiler, als es bei einem Schlagstück der Fall ist. Und außerdem lässt es sich mit diesem Knauf besser hämmern. Damit ist schon mindestens eine der typischen Outdoorarbeiten abgehakt – sehr gut.

Erste Eindrücke

Die Gesamtlänge des CDS Axarquia Überlebensmesser beträgt gut 22 cm, die Klingenlänge aber „nur“ 10 cm.

Damit ist es deutlich kleiner als das Celtibero Coco und das Explorer aus dem gleichen Hause, und mit seinen 200 Gramm auch viel handlicher.

Dadurch, dass es auch noch deutlich grifflastiger ist, kann man bereits ohne mit dem CDS Messer gearbeitet zu haben davon ausgehen, dass die Klinge sehr gut zu kontrollieren ist. Und damit kommen wir zur…

Klinge

Das gute Handling des Messer wird auch noch vom Drop Point der Spitze unterstützt. Das Drop-Point ist beim Outdoor und Survival die beliebteste Spitze, die mit 4,7 mm Klingenstärke auch noch zusätzlich sehr robust ist.

Auch der gut ausgeprägte Bauch fällt gleich auf und das (so gut wie) inexistente Ricasso.

Alle genannten Aspekte lassen vermuten, dass es sich beim CDS Axarquia um einen guten Allrounder handelt, der sogar als Messer für die Jagd eher geeignet ist, als das Celtibero Coco.

Ich komme in der ausführlichen Besprechung unten darauf zurück.

Immer wieder MOVA Stahl

Der Klingenstahl des CDS Axarquia ist, wie beim Celtibero Coco und Explorer, aus Molybdenum-Vanadium oder MOVA. Dieser typisch spanische Stahl ist mit einem Rockwell-Härtegrad von 56-58 angegeben.

Der Stahl ist hierzulande weniger bekannt und kaum einer kennt das Mischverhältnis.

Er ist am ehesten mit 440er B vergleichbar, jedenfalls schließe ich das aufgrund der Eigenschaften und seinem Verhalten bei allen möglichen Arbeiten.

Nun wird immer wieder betont, dass dies nicht der beste Stahl in Sachen Schnitthaltigkeit sei. Das stimmt sicher, aber für rostfreien Edelstahl vom Schlage eines 440B ist er überraschend schnitthaltig und auch sonst sind bei härteren Arbeiten keine Ausbrüche oder Kerbungen zu erkennen.

Und das ist auch gut so, denn leider wird das CDS Axarquia Outdoormesser anders als das Celtibero Coco, nicht mit einem extra Schleifstein ausgeliefert. Nicht so schlimm, denn meistens schleift man seine Messer ohnehin mit seinen eigenen Schleifsteinen.

Outdoor – Stahl oder Carbon?

Was heißt das jetzt für unser Outdoor-Messer? Die Faustregel lautet, dass rostfreier Stahl im Gegensatz zu Carbon weniger rostanfällig und viel robuster ist, aber die Schnitthaltigkeit ist weniger überzeugend. Das heißt, man muss öfter schleifen. Und das heißt, es könnte etwas unpraktisch sein, wenn man gerade draußen ist und das Messer nicht mehr schneiden will.

Aber wie gesagt, die Schnitthaltigkeit des MOVA-58 Stahls ist durchaus passabel.

Fangriemen

Leider hat das CDS Axarquia Messer nur ein einziges Lanyard Hole – ein Loch für einen Fangriemen. Dieser ist klassischerweise am Knauf.

Mehr Löcher, wie beim Celtibero Coco und beim Explorer, findet man nicht ganz so häufig, was schade ist. Denn diese zweite Öse kann ganz  essentiell im Survival oder Outdooreinsatz zum Einsatz kommen. Sei es, um den eigenen Griff zu sichern, das Messer an einem Stock als Bayonet zu befestigen oder falls die Griffbacken abfallen, aus Paracord einen festen und zweckmäßigen Griff selbst zu bauen.

Das ist mit dem CDS Axarquia also nicht ganz einfach und obwohl das natürlich bei weitem kein muss ist, ist es dennoch ein Minuspunkt für ein Werkzeug, das sich in die Kategorie der Überlebensmesser einreihen will.

Griffe und Handling

Auf der anderen Seite gilt das gleiche wie beim Celtibero Coco, da es sich um die gleichen Griffe handelt (Cocobolo oder Micarta).

Die Holzgriffe sind schön und recht ergonomisch, besonders vorne ist das Messer so geformt, dass man gewissermaßen einen Fingerschutz hat.

Aber wirklich begeistert bin ich nicht.

Das Messer liegt zwar gut in der Hand, aber das Holz ist zu glatt und damit zu rutschig. Und der Griff dürfte einigen auch zu kurz sein. Erst recht, wenn man es auch zum Jagen verwenden möchte.

Es fällt auf der einen Seite weniger ins Gewicht, weil das Messer nicht so groß ist und sich besser kontrollieren lässt.

Abzüge im Handling

Wie oben bereits erwähnt, ist der Knauf so gefertigt, dass sich ein Umkehrgriff sehr gut und sicher ausführen lässt.

Aber das war es auch schon fast. Es gibt auch keine Fingermulde, und ein minimales Jimping am Rücken.

Zwar ist das Jimping am Rücken nicht so aggressiv wie zum Beispiel beim Explorer, aber einen richtigen kontrollierten Choke-Griff lässt sich damit auch nicht ausführen, jedenfalls nicht ohne Druckstellen und „Wolf“.

Full Flat Grind ist in Ordnung

Nun haben wir bereits einige Punkte gesammelt, die auf einen soliden Einsatz im Outdoorbereich schließen lassen:

  • Full Tang,
  • rostfreier Stahl,
  • robuste Klinge.

Allerdings muss man wieder sagen, dass der Schliff nicht wirklich viel erwarten lässt, anders als beim Celtibero Coco mit dem wunderbar hochangezogenen Flachschliff.

Es handelt sich beim Axarquia um einen ultraknappen Full Flat Grind. Und das heißt, in dieser Ausführung und gepaart mit den anderen technischen Daten des Messers kann man weniger Hack- und Spaltleistung erwarten, aber wir werden sehen.

Und damit zum CDS Axarquia Messer Test.

Outdoor-Test

Vor kurzem haben wir über die 13 wichtigsten Arbeiten geschrieben, die ein gutes Outdoormesser haben soll.

Ich gebe dem CDS Axarquia 10 von 13 Punkten, das heißt für 10 Arbeiten halte ich das Messer für mindestens befriedigend, wenn nicht sogar gut geeignet.

Damit liegt das Axarquia auf meiner Skala mit dem Celtibero Coco quantitätsmäßig gleichauf. Aber wie im Zusammenhang mit dem Flachschliff schon erwähnt, mit einer anderen Leistung und in anderen Bereichen.

Im Folgenden gehe ich nur auf die Highlights und das Wesentliche ein.

Hacken und Unterstand

Die Hackleistung ist gering und das liegt nicht nur am Schliff, sondern auch an der Größe. Das heißt nicht nur unbedingt die Schneide, sondern vor allem der Griff, der für den einen oder anderen zu knapp bemessen sein dürfte.

Hinzu kommt es auch, wenn die Griffe aus Cocoboloholz sind, die zwar gut aussehen, aber nicht so griffig sind, wie ich es mir wünschen würde. Micarta ist hier griffiger.

Damit fällt der Test, sich damit einen Unterstand bauen zu wollen flach – ich verzichte freiwillig auf diesen Test und spare mir den Frust.

Schneiden, Schnitzen und Feuerholz

Essen und Schneiden geht mit dem CDS Axarquia Messer im Allgemeinen gut und es gibt keine Klagen von mir.

Holz spalten geht eher mäßig, aber doch viel besser als erwartet. Allerdings macht sich hier die relativ kurze Klinge deutlich und negativ bemerkbar.

Bei einem Schliff dieser Art gehen feinere Schnitz- und Schabearbeiten zum Herstellen von Spänen erwartungsgemäß gut. Erleichtert wird diese Arbeit mit dem Axarquia auch dadurch, dass es sehr kompakt daher kommt.

Allerdings machen sich hier tatsächlich die oben genannten Abzüge im Handling bemerkbar. Man holt sich schnell Druckstellen und wunde Finger.

Feuer machen mit dem Messer

Wo wir schon vom Feuer sprechen, hier kommt das Messer nicht nur mit dem mitgelieferten Feuerstein dem Anfänger entgegen, auch mit den groben Riffeln am Rücken.

Ein weiteres Plus ist die gerade 90 Grad Kante – der Funken ist leicht zu erzeugen, alles gut.

Jagen mit dem CDS Axaquia

Und wo wir schon beim Feuer sind, ist der Braten auch nicht weit. Betrachtet man die wichtigsten Kategorien eines Jagdmessers, dann fällt auf, dass unser CDS Axarquia Messer auf den ersten Blick eine ganz gute Figur machen dürfte.

Die Qualität der feststehenden Full Tang Klinge und des Stahls überzeugt mich in jedem Fall. Der gut ausgeprägt Bauch und die Größe sind ebenfalls positv hervorzuheben.

Der größte Mangel, noch einmal, sind hier die Griffe – sowohl das zu glatte Material als auch die Größe. Und in jedem Fall auch die Lederscheide.

Und damit zum Zubehör.

Leder? Lieber nicht

Wie oben schon erwähnt sind im Lieferumfang des CDS Axarquia eine Lederscheide inklusive Feuerstein enthalten und ich kann mich leider nur wiederholen.

Das, was ich darüber im Explorer One Black Artikel von der gleichen Firma gesagt habe, ist auch hier der Fall:

  1. Erstens, der Feuerstahl ist nicht wirklich gut, aber die Idee zählt. Leider ist aber im Gegensatz zum Explorer beim Axarquia noch nicht einmal das Geriffel am Rücken ausreichend ausgeprägt, aber gut. Mit etwas Geschick lässt sich das auch nach einer Weile von Anfängern sicher bewerkstelligen.
  2. Also trotz dieses Bonus-Geschenks ist das ein Abzug, denn hätte man den Stein weggelassen, dann hätte man die Lederscheide anders designen können und Gewicht reduzieren.

Aber es zwingt einen natürlich kein Mensch, den Stein mitzuführen.

Gespart kann man sich sparen

Kommen wir zur Lederscheide. Die ist mäßig überzeugend, was die Verarbeitung angeht oder auch nur die Qualität des Leders, wenn es sich überhaupt um Leder handelt.

Und was ich von Leder- oder auch nur Kunstlederscheiden für Outdoormesser halte (erst recht, wenn man auch noch Jagen will), ist ohnehin verschwindend gering.

Positiv ist allerdings, dass man sie am Gürtel tragen kann, und zwar horizontal oder vertikal – das ein großes Plus.

Wieder einmal mochte ich für eine Kunststoffscheide für Outdoormesser plädieren.

Fazit

Es mag vielleicht etwas nassforsch sein, aber das Beste am CDS Axarquia Messer ist sein Preis. Doch das ist nicht negativ gemeint.

Dieser liegt mit knapp 80 Euro deutlich im unteren Bereich. Und dafür bekommt man jede Menge Messer und Outdoor-Spaß für Einsteiger.

Trotz der oben erwähnten Kritikpunkte ist das Messer als jenen zu empfehlen, die sich erst einmal im Outdoorbereich ausprobieren möchten und zum Beispiel noch nicht viel Schleiferfahrung gesammelt haben. Mit dem Axarquia Messer wird man sich dieses Handwerk durch viel Übung auch noch aneignen.

Wenn man die Größe und Stabilität bedenkt, sowie das verwendete Material, dann sind bei diesem Preis fast schon kleinere Mängel zu erwarten – es sei denn, man produziert in großer Stückzahl und in China, wie einige Amerikaner dies tun.

Doch CDS ist ein europäischer Hersteller, quasi aus dem spanischen Solingen (nicht zu verwechseln mit dem italienischen Solingen). Hier wird auf Bestellung und im Rückgriff auf tradionelles Handwerk produziert.

So ein Preis kann nur durch Zubehör – durch die mäßige Lederscheide etwa – im Preis gedrückt werden.

Im Zweifel Celtibero

Und wie gesagt, für diese 80 Euro bekommt man mit dem CDS Axarquia ein sehr stabiles und solides Messer, das besonders Einsteigern sicher viel Spaß machen wird.

Dennoch bleibt, wie auch beim Explorer One Black, die Empfehlung, sich gleich das Celtibero zu gönnen, denn der hochangezogene Flachschliff ist einfach viel besser für den Allround-Einsatz geeignet.

Haben Sie Erfahrungen mit CDS Messern gesammelt? Vielleicht sogar mit mehreren Modellen? Was ist ihr Favorit?

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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