Ed Mahony Ebony Folder im Test – Wie selbst gemacht!

ed mahony ebony folder testDie Messerdesigner von Ed Mahony sind bekannt für preiswerte und wertige Schneidwaren.

Das Kennzeichen ihres Konzeptes ist ein schlichtes, aber funktionelles Design aus bewährten Materialien, das sich wie ein roter Faden durch alle Messerkollektionen zieht.

Ein solches solides Gebrauchsmesser, das große Ed Mahony Ebony Folder möchte ich heute etwas näher vorstellen.

Dieses starke Einhand-EDC ist gemacht für Männerhände, die draußen pure Zweckmäßigkeit brauchen.

Der erste Eindruck: massives Klappmesser

Das Ed Mahony Ebony Folder ist ein handlicher Allrounder, der mit großem Einsatzspektrum Jäger, Angler und Outdoorer anspricht.

Wenn ich das Messer in den Händen halte, werde ich das Gefühl nicht los, dass wenn ich ein Messer gebaut (gebaut und nicht entworfen!) hätte, dann wäre daraus so etwas ähnliches, wie das Ebony Folder entstanden.

Damit möchte ich sagen, dass das Messer im positiven Sinne sehr grob und puristisch aussieht. Trotz robuster Konstruktion wirkt die gesamte Erscheinung von Griff und Klinge ausgewogen und elegant.

Diese positive Beurteilung teilen auch die Macher des renommierten “Messer Magazin”, die das Ebony Folder in der Ausgabe 2016/01 mit dem Titel “Messer des Jahres 2016” auszeichneten.

Leider war der Artikel online nicht mehr auffindbar, sonst hätte ich diesen hier verlinkt.

Scharf am Limit: Die Klinge aus Chirurgenstahl

Für generelle Outdoor-Aktivitäten besitzt das Ed Mahony Ebony Folder eine gute Materialauswahl.

Das Wesentliche dabei ist die 10,5 cm lange und 2,7 mm breite Klinge aus 440C – Stahl. Dieses Material weist eine Härte von 55 HRC – 58 HRC (Rockwell) auf.

Diese Legierung mit hohem Chrom- und Kohlenstoffgehalt ist auf gute Schnitthaltigkeit und Korrosionsbeständigkeit ausgelegt. Die Beimischung von Molybdän erhöht die Resistenz gegen Rostbildung und Einwirkung von Säuren.

Der Stahl ist etwas, was man “gut und günstig” nennt – er hat keine nennenswerten Vor- oder Nachteile und ist daher für den generellen Gebrauch absolut ausreichend.

Falls Sie etwas für den speziellen Einsatz suchen, beispielsweise Bushcrafting oder Survival, dann sollten Sie sich über die entsprechenden Auswahlkriterien im Klaren sein.

Zum Nachschärfen, das je nach Gebrauchshäufigkeit notwendig sein wird, können Wasserschärfsteine, Diamant- oder Keramikschärfer verwendet werden.

Klares Wasser reicht gewöhnlich zur Reinigung der Klinge aus, zusätzliches Einölen schadet nicht, ist aber nicht erforderlich – somit besteht das Ebony Folder auch bei Feuchtigkeit im Gelände.

Der leicht abfallende Messerrücken endet in einer fast aggressiven Drop-Point-Spitze und der bauchige Flachschliff raspelt problemlos Holz und schuppt Fische. Falls es mit Brot schmieren nicht getan ist, eignet sich die Klinge auch zum “Häuten” des Festtagsbratens.

Griffschalen im Stil der guten alten Zeit

Neonfarbige Kunststoffgriffe oder Spezial-Features darf man bei Ed Mahony nicht erwarten. Das Ebony Folder strahlt eine klassische, fast konservative Wertigkeit aus.

Die gesamte Formgebung des Griffs und das schwarze, leicht glänzende Ebenholz erinnert an diese Messer, die Väter wie einen Augapfel hüten, um sie an die nächste Generation weiterzugeben.

Der Edelholzgriff ist ein Handschmeichler, glatt, sehr sauber verarbeitet und wohlgerundet.

Mit 13,6 cm Länge passt das Ebony Folder allerdings nicht in jede Jacken- oder Hosentasche, falls doch, dann fallen die 180g dabei kaum ins Gewicht.

Kräftige Backen und ein Knauf aus Edelstahl verleihen dem nostalgischen Design eine edle Note. An dem flach gehaltenen Tail ist eine massive Fangriemen-Öse für die Befestigung an der Kleidung oder einem Karabiner angebracht.

Zwei kleine Schrauben halten die Griffschalen zusammen, eine weitere Schraube auf den Backen dient zum Nachjustieren des Klingenspiels.

Falls sich Fett oder andere unschöne Verschmutzungen festgesetzt haben, können Sie alle Schrauben lösen und das zerlegte Messer gründlich reinigen.

Insgesamt sieht man spätestens am Holzgriff, dass das Ebony Folder auch noch ein Gentleman’s Messer ist, als bloß ein rauer Outdoorgeselle.

Für härtere Aufgaben im Gelände hätte ich mich allerdings definitiv für einen pflegeleichten Kunststoffgriff entschieden und im Idealfall natürlich für eine feststehende Klinge.

Es klappt gut dank Liner-Lock

ed mahonyObwohl an der Klinge ein Daumenpin zum einhändigen Öffnen angebracht ist, ist es in meinen Augen dennoch kein Einhandmesser.

Es ist sehr schwergängig, wenn nicht gar unmöglich, die Klinge mit dem Daumenpin zu öffnen. Geöffnet wird das Messer über den Nagelschlitz.

Übrigens: der Nagelschlitz ist nicht, wie bei vielen anderen Taschenmessern nur angedeutet, sondern durchgehend. In meinen Augen eine Fehlentscheidung beim Design, die beim Säubern nur unnötig Zeit kostet.

Nachtrag: Aktuelle Modelle scheinen nun gar keinen Nagelschlitz zu haben (siehe Bild rechts). Auch diese Designentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Da Einhandmesser unter Paragraf 42a Waffengesetz fallen, darf das Ebony Folder so nicht in der Öffentlichkeit getragen werden.

Diese Einschränkung fällt weg, wenn Sie den Daumenpin entfernen und das Ebony Folder somit zu einem Zweihandmesser machen.

Normalerweise funktioniert der Öffnungsmechanismus recht leichtgängig. Falls nicht, hilft etwas Ballistol. Das Schließen ist nicht zu bemängeln, doch auf dem letzten Stück braucht es etwas Nachhilfe, um die Klinge zu versenken.

Diese Trägheit verhindert wiederum, dass die Schneide blitzschnell in den Finger zwicken kann.

Fazit: Ein männliches Designerminimalist zum kleinen Preis

ed mahony little ebony folder
Ed Mahony Little Ebony Folder

Hinter dem amerikanisch klingenden Label verbirgt sich nicht etwa eine Messerschmiede aus den USA, sondern die Hartmann GbR aus dem heimischen St. Augustin bei Bonn.

Seit über 11 Jahren dreht sich hier alles um Freizeitmesser, Jagdmesser und hochwertige Küchenmesser.

Um das Sortiment etwas aufzulockern, engagierte das Unternehmen bekannte Messermacher, deren Entwürfe von Hand in ausgesuchten Werkstätten gefertigt werden.

Auch das Ebony Folder soll aus einer solchen Meisterwerkstatt stammen.

Dieses formschöne Klappmesser hatte mich zudem mit einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Das Modell ist beim Schreiben des Artikels für unter 50 Euro erhältlich.

Wem das Ebony Folder gut gefällt, aber zu groß dimensioniert ist, empfehle ich den kleinen Bruder Little Ebony Folder mit 8 cm Klingenlänge, der bis ins Detail baugleich ist und mit einer Lederhülle geliefert wird.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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