Fahrradrahmen Pulverbeschichten – Schnellhilfe für Neulinge

Fahrradrahmen Pulverbeschichten

Sie suchen ein Fahrrad in Ihrer Lieblingsfarbe? Und das Finish sollte auch besonders widerstandsfähig sein, weil das Bike täglich im Einsatz ist? Der Neukauf ist nicht nötig, denn eine Pulverbeschichtung erfüllt Ihre Wünsche perfekt. Wie Sie Ihren Fahrradrahmen pulverbeschichten (lassen) und was der Spaß kostet, erfahren Sie hier.

Kann jedes Fahrrad pulverbeschichtet werden?

Zur Pulverbeschichtung eignen sich alle Fahrräder mit Stahlrahmen oder Aluminiumrahmen, nur Carbonrahmen sind zu empfindlich.

Entlacken und Pulverbeschichten – professionelle Ausführung

  1. Damit alle Teile gleichmäßig beschichtet werden können, wird der Rahmen komplett auseinander montiert
  2. Der alte Lack wird durch fünf bis zwanzig Minuten Sandstrahlen gründlich entfernt. Dabei wird die Oberfläche porentief gereinigt und gleichzeitig fein aufgeraut. Mehr Zeit benötigt die Vorbereitung älterer Rahmen mit Löt- und Flussmittelrückständen und Roststellen.
  3. Bereiche, die keine Pulverbeschichtung benötigen, werden abgedeckt. Stahlrahmen erhalten als Korrosionsschutz eine Zinkgrundierung, die nur leicht eingebrannt wird.
  4. Der Pulverlack wird mit einer Druckpistole elektrisch aufgeladen und auf den geerdeten Rahmen gesprüht, worauf sie aufgrund der elektrischen Ladung haften. Nach Wunsch werden Dekore und Schriftzüge als Folien aufgetragen
  5. In einem Industrieofen wird der Rahmen auf rund 200 ° erhitzt. Der Pulverlack schmilzt und härtet aus. Das Finish bildet hochglänzender oder matter Klarlack, der ebenfalls eingebrannt wird.

Fahrradrahmen selbst pulverbeschichten

Die Arbeitsschritte entsprechen der professionellen Beschichtung. Die benötigten Utensilien erhalten Sie in kleiner Ausführung im Internet oder im Baumarkt.

Pulverbeschichten erfordert folgende Werkzeuge:

  • Einen Sandstrahler (oder Sie geben das Teil zum Strahlen bei einer Lackiererei ab)
  • Eine Lackierpistole für Pulverlack mit Kompressor
  • Pulverlack, optional klaren Schutzlack
  • Ein Backofen mit mindestens 180 ° Temperatur in ausreichender Größe
  • Hitzebeständiges Klebeband
  • Eine Atemschutzmaske oder Vollvisier-Gesichtsschutz
  • Gestell zum Aufhängen des Werkstücks. Beides muss in den Ofen passen

Pulverlack
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Pulverbeschichtung selbst gemacht – Anleitung

  • Legen Sie das sandgestrahlte Teil bei 200° zum Ausgasen in den Backofen. Dadurch lösen sich flüchtige Stoffe, die ansonsten in der Lackierung Blasen erzeugen.
  • Kleben Sie Bereiche ab, die frei bleiben sollen. Sprühen Sie das sandgestrahlte Teil mit Pulverlack ein und schieben es samt Gestell in den Ofen.
  • Heizen Sie den Backofen auf. Die Einbrennzeit beginnt, wenn der Pulverlack zu glänzen beginnt. Beachten Sie die Angaben auf der Gebrauchsanweisung des Pulverlacks.

Fahrradrahmen pulverbeschichten lassen – Kosten

Eine professionelle Beschichtung des Rahmens beginnt bei rund 120 Euro.

Für individuelle Wünsche und Sonderfarben erstellt der Betrieb nach einem Beratungsgespräch ein Angebot, während bereits entlackte Teile den Preis reduzieren, siehe Preisliste der Pulverbeschichtung Hamburg.

Wie kratzfest ist Pulverbeschichtung?

Das Einbrennen bildet eine schlag- und kratzfeste Schicht, die zudem härter und deutlich dicker ist als eine Lackierung. Pulverlack erhöht den Witterungs- und Korrosionsschutz an jedem Fahrrad.

Was ist besser – Pulverbeschichten oder lackieren?

Materialien, wie Holz, Gummi, Carbon und Kunststoff können lackiert werden, während eine Pulverbeschichtung nur auf Metall möglich ist.

Während eine Nasslackierung Trocknungszeit benötigt, kann das pulverbeschichtete Teil sofort verwendet werden.

Eine Pulverbeschichtung kommt ohne Lösungsmittel aus, womit sie umweltfreundlicher als die Lackierung ist und längere Standzeit aufweist. Eine Pulverbeschichtung bietet langfristig entscheidende Vorteile.

Probleme bei der Pulverbeschichtung

  • Korrosion: Zu dünne Beschichtung, mangelhaft vernetzter Pulverlack, zu langsame Aufheizung des Ofens
  • Abplatzungen: Unzureichende Vorbehandlung, Überbrennen der ersten Schicht, ungeeigneter, zu dick aufgetragener Pulverlack, Verwendung eines direkt beheizten Gasofens
  • Orangenhaut: Zu dicke oder dünne Lackschicht, ungeeignete Korngröße, zu geringe Luftfeuchte am Arbeitsplatz, Unverträglichkeit mit anderen Pulverresten in der Sprühanlage
  • Ungleichmäßiger Glanz: falsche Einbrennzeit, ungeeigneter Heizofen, überlagerter Pulverlack, Kondensat aus Ofenluft
  • Verschmutzte Oberfläche: Fasern und Staub in der Raumluft, “Reinigung” mit fusselndem Putztuch
  • Farbabweichungen: Geänderte Einbrennbedingungen, unterschiedlich dicke Beschichtung, ungleichmäßige Grundierung, Mischung von zwei Pulverlacken
  • Blasen und Krater: Rückstände von Fett, Rost, Trennmittel und Wasser auf dem Werkstück, zu langsames Aufheizen, Öl in der Druckluft
  • Tropfen: Ungleichmäßige oder zu dicke Beschichtung, ungeeigneter Pulverlack, ungünstige Einbrennbedingungen, Rückstände auf der Oberfläche

Fazit

Eine Pulverbeschichtung verlängert die Lebensdauer und die neuwertige Optik des Fahrradrahmens gegenüber einer Lackierung. Da das Verfahren große Erfahrung voraussetzt und professionelle Werkzeuge erfordert, sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen, damit das Ergebnis so ausfällt, wie Sie es sich vorstellen.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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