Feuer machen im Wald – erlaubt oder verboten? Diesem heißen Thema, das vor allem Bushcrafter, Outdoorer und alle anderen Naturalisten brennend interessieren dürfte, wollen wir heute auf den Grund gehen.
Auf dem Balkon zu grillen, kann leicht die Nachbarn stören. Darum zieht es die Menschen im Sommer mit Kind und Kegel hinaus in die Natur, um einen geselligen und ausgelassenen Abend am Feuer zu erleben.
Nun möchten viele Bushcrafter nicht zusammen mit lärmenden Großfamilien auf überlaufenen Grillplätzen ihrem Hobby nachgehen, sondern lieber abseits der Wanderwege allein werkeln.
Feuer machen im Wald – erlaubt oder verboten?
In Deutschland gibt es nur noch wenige natürliche Waldgebiete.
Vor allem Städter, die in frischer Luft Erholung suchen, sollten daher den Umgang mit Feuer ernst nehmen: Minimale Auslöser haben schon Katastrophen ausgelöst.
Daher sagt das Gesetz klipp und klar: Offenes Feuer ist im Wald verboten!
Zuwiderhandlungen werden mit erheblichen Bußgeldern bis zu 5000€ geahndet. Entsteht, wenn auch unbeabsichtigt, ein Waldbrand, droht nach Paragraf 306d StGB in besonders schwerwiegenden Fällen sogar eine Freiheitsstrafe.
Es ist keine Auslegungssache, was genau offenes Feuer ist. Egal wie es aufgebaut ist, wenn eine Flamme zu sehen ist, zählt es dazu.
Das ist nicht nur bei Lagerfeuern der Fall, sondern gilt ebenso für Camping-, Spiritus-, Benzin- oder Gaskocher, Fackeln, Streichhölzer und sogar ein Teelicht.
Zigaretten sind ein Sonderfall, da sie ohne offene Flamme brennen. Da von ihnen sehr wohl Brandgefahr ausgeht, ist in Deutschland das Rauchen im Wald vom 1. März bis Ende Oktober untersagt.
Ein Hobo Ofen ist doch sicher, oder?
Also ist es auch mit dem Hobo Ofen Fehlanzeige: Die Brennkammer muss zugänglich sein, damit Sauerstoff herein gelangt und Brennmaterial nachgelegt werden kann.
Aber es ist nicht alles verloren für Freunde des Feuers.
Wo bekomme ich eine Genehmigung zum Feuermachen im Wald?
Wenden Sie sich in der Gemeindeverwaltung an das zuständige Forstamt. Sie werden gebeten, genaue Angaben zu dem Platz und den Zeitraum schriftlich einzureichen.
Auch die Angaben zu Ihrer Person und den Grund für die Anfrage sind relevant. Nach meinen Erfahrungen liegt die Erfolgsquote bei 50%, wonach eine Genehmigung erteilt wird.
Beurteilen die Forstbeamten Ihr Verhalten als erfahren und umsichtig, kann nach wiederholten Anträgen aus einer kurzzeitigen Einzelgenehmigung durchaus eine Dauergenehmigung werden.
Wo kein Kläger da kein Richter?
Stimmt.
Aber wollen Sie wirklich, um sich ein Paar Anrufe zu sparen das Risiko eingehen, ein Waldgebiet inklusive verschiedenster Lebensformen und eventuell sogar Menschenleben zu gefährden?
Sicherlich nicht.
Andere Orte zum Feuermachen
Auch Gebiete außerhalb der Waldgrenze unterliegen Beschränkungen. Wiesen oder Uferzonen an Seen, Flüssen und Kanälen gehören der Gemeinde oder sind im Privatbesitz.
Darf man am See grillen?
Feuermachen am See ist auch offiziell verboten, doch mit Erlaubnis des Eigentümers dürfen Sie möglicherweise ein kleines, kontrollierbares Lagerfeuer errichten.
Ist Waldgebiet überall zugänglich?
Gesperrt sind Naturschutzgebiete aller Art. Hier bekommt niemand eine Ausnahmegenehmigung.
Übers Internet können Sie entlang der Wanderrouten offizielle Feuerplätze finden, die nur wenig frequentiert sind.
Waldgesetze in Deutschland auf einen Blick
Grillen, Rauchen, Feuermachen und die Richtlinien zum Betreten des Waldes unterliegen in jedem Bundesland einer eigenen Verordnung.
Wenn Sie einen Aufenthalt planen, können Sie sich anhand der Waldgesetze der Bundesländer im Voraus informieren und sich entsprechende Genehmigungen einholen.
“Feuer und Wasser sind zwei gute Diener, aber zwei schlechte Herren” - viel Wahres steckt in diesem alten Sprichwort. Lassen Sie Ihr Feuer daher nie aus den Augen.
Was wären Freiheit und Abenteuer ohne knisternde Lagerfeuer? Wenn Sie sich an einige Regeln halten, haben Sie vielseitige Möglichkeiten, überlebenswichtige Bushcraft- und Prepping-Techniken zu praktizieren.