Warum entlädt sich selbst im ausgeschalteten Zustand der E-Bike Akku? Selbst ein neuer Akku kann sich bei Nichtgebrauch leeren. In gewissem Maße ist Kapazitätsverlust ein normales Merkmal von Lithium-Ionen-Batterien, doch wenn die Entladung zu schnell fortschreitet, stimmt etwas nicht.
Eine geringfügige Selbstentladung bei Lithium-Ionen-Akkus lässt sich nicht umgehen. Durch sorgfältigen Umgang beim Laden, Entladen und der Lagerung können Sie dieses Phänomen jedoch minimieren.
E-Bike Akku entlädt sich selbst – Schnellhilfe für Neulinge
1. Der E-Bike Akku entlädt sich zu schnell
Dass sich der Akku beim Fahren je nach eingesetzter Unterstützungsstufe mehr oder weniger schnell leert, ist nachvollziehbar.
Doch auch bei Nichtgebrauch tritt bei Lithium-Ionen-Batterien ein Effekt auf, der als Selbstentladung bekannt ist:
Langsam aber sicher verliert der Akku gespeicherte Energie, ohne dass ein Verbraucher angeschlossen ist.
Die Selbstentladung beläuft sich bei modernen Lithium-Ionen-Akkus auf weniger als 2 % pro Jahr. Das ist ein normaler Vorgang. Der Grund dafür sind chemische Prozesse, die zu Zelloxidation führen. Die Folge ist Kapazitätsverlust. Zu einem Akkupack zusammengeschaltete Zellen führen zu unterschiedlicher Selbstentladung, die ein Ungleichgewicht im Zellverbund erzeugt.
Bei zu schneller Entladung kann auch ‘nur’ eine fehlerhafte Anzeige vorliegen. Kalibrieren und Resetten des Akkus stellt die volle Kapazität wieder bereit, wenn kein Defekt der Zellen vorliegt.
Im Zweifelsfalle können Sie den Akku in der Werkstatt auslesen und einen Kapazitätstest durchführen lassen.
2. Kriechströme leeren Akkus
Eine weitere Ursache für Selbstentladung bildet Kriechstrom in den Zellen, der durch Bildung kristalliner Strukturen (Dendriten) entstehen.
Beim Aufladen des Akkus bilden sich diese astartigen Auswüchse an der negativen Elektrode.
Wenn die Dendriten die Gegenelektrode erreichen, lösen diese im Zusammenspiel mit entflammbaren Elektrolyten einen Kurzschluss aus – der E-Bike Akku geht schlagartig von voll auf Reserve.
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Kriechströme machen sich auch bemerkbar, wenn Sie den Akku ständig im E-Bike belassen. Ein Controller oder der Schlüsselschalter zieht permanent kleine Strommengen heraus.
3. Die Qualität des BMS
Das Batterie-Management-System BMS überwacht die Vorgänge im Akku und schaltet bei Spannungsschwankungen eine Sicherung.
Allerdings verbraucht die Elektronik kontinuierlich Strom, was ein nicht beeinflussbarer Prozess ist, der wesentlich zur Selbstentladung beiträgt.
Günstige asiatische Akkus verbauen nicht die qualitativen Komponenten, wie beispielsweise Bosch.
4. Tiefentladung vermeiden
Wenn im Frühjahr der E-Bike Akku plötzlich leer ist, ist bei der Einlagerung in der Winterpause zu tiefe Entladung eingetreten. Eine Zelle, deren Spannung unter 2 Volt sinkt, ist zerstört.
Der optimale Ladezustand beträgt zwischen 50 % und 80 %.
Wärme beschleunigt die Selbstentladung und die Alterung der Zellen noch.
Lesenswert: E-Bike Akku richtig entladen – Anleitung
5. Warum ist ein neuer E-Bike Akku plötzlich leer?
Dieses Ärgernis tritt gehäuft bei asiatischen Fabrikaten auf. Das E-Bike wurde vielleicht 5 Jahre früher gebaut und war bis zum Verkauf im Lager. Der Akku als zugelieferte Komponente wurde noch weit vorher produziert.
Der Transport von China zum deutschen Anbieter dauert ebenfalls viele Wochen, sodass Sie einen unbenutzten, jedoch alten Akku erhalten.
E-Bike Akku Selbstentladung effektiv reduzieren – was tun?
Mit guter Pflege verlängern Sie die Lebensdauer und halten die Selbstentladung gering.
- Vermeiden Sie Laden über 90 % und Entladen unter 10 % bei der Lagerung
- Temperaturen über 40 % schädigen die Zellen
- Niedrige Temperatur ab dem Gefrierpunkt verringert die Kapazität
- Den Akku aus dem Bike nehmen, das E-Bike-System zieht Strom
- Die Kontakte mit Polfett konservieren
- Gleich nach Abschluss der Ladung den Akku vom Ladegerät trennen
- Messen Sie gelegentlich die Spannung des eingelagerten Akkus. Bei 2,5 V bitte nachladen.
