Gurkha Messer – Eine traditionelle Blankwaffe aus Nepal

beste gurkha testAls Gurkha werden Nepalesische Soldaten bezeichnet, die ihren Dienst vor allem in der Britischen Armee oder bei den IAF (Indian Armed Forces) leisten.

Die Rekruten dieser speziellen Gurkha-Bataillone sind im Regelfall Angehörige diverser birmanischer und tibetischer Bergvölker.Neben der regulären Ausrüstung und Bewaffnung, verfügen alle Angehörigen dieser Einheiten über ein traditionelles Gurkha Messer als Sekundärbewaffnung.

Damit soll der Herkunft und der besonderen Tradition dieser Truppen Rechnung getragen werden. Außerdem bewiesen sich Gurkha Messer im Lauf der Zeit mehrfach als brutale Nahkampfwaffe und vielseitiges Werkzeug.

Dieses brutale Image der Waffen kommt dem Ruf der häufig als Elitetruppe bezeichneten Gurkha zusätzlich zu Gute.

Was ist ein Gurkha Messer?


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Auf den ersten Blick ähnelt ein Gurkha ein wenig einem gemeinen Kukri-Messer.  Obwohl beide ursprünglich aus Nepal stammten, ist ihr Einsatzprofil grundverschieden.

Während die Kukri (wie auch die Parang Machete) als Allzweckwerkzeug Verwendung finden und vor allem im Haushalt und in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, wurde das Gurkha für den Einsatz beim Militär, die traditionelle Kampfkunst der Gurkha und für rituelle Zwecke entworfen.

Lang und schwer

Als Gurkha Messer werden relativ schwere (zwischen 500-1700g) leicht in der Mitte gekrümmte Hiebwaffen mit einer Gesamtlänge von 35-57cm bezeichnet.

Die typische Klingenlänge beträgt dabei zwischen 25 und 43cm bei einer Breite von bis zu 6cm. Besonders auffällig ist die in der Mitte stark verbreiterte Rückklinge. Diese verleiht dem gesamten Gurkha eine enorme Stabilität.

Rustikale Merkmale

Weiterhin fällt an der unteren Seite der Klinge die kurz vor dem Griffstück angebrachte Kerbe auf. Diese hatte ursprünglich eine religiöse/rituelle Bedeutung und wird bei Nachbauten gerne „vergessen“.

Typischerweise wird diese traditionelle Hiebwaffe in einer mit Rindsleder ummantelten Holzscheide geführt. Damit die Scheide nicht zu schnell verschleißt, wird der kritische untere Teil durch ein Ortblech aus Messing oder Stahl geschützt.

Gurkha – Eine Waffe mit langer Tradition

Wie das Kukri ist das Gurkha aus dem Alltag der Nepalesischen Bergvölker kaum wegzudenken. Viel Jungs bekommen bereits im  zarten Alter von 5 Jahren ihr erstes eigenes Gurkha und lernen fortan den sicheren Umgang mit diesem Werkzeug.

Im Gegensatz zu früher liegt die Gewichtung mehr auf dem Gurkha als Werkzeug und der Waffengebrauch wird nur mehr im Rahmen traditioneller Kampfsportarten trainiert.

Das Gurkha Messer heute

Historische Gurkha, wie sie für die Kriegsführung und die Durchführung diverser traditionellen Rituale benötigt wurden, erreichten teilweise beachtliche Längen von bis zu einem Meter. Gurkhas die in der Britischen Armee dienen, erhalten nach der Vereidigung nach wie vor zwei Gurkha Messer.

Das größere Gurkha Messer dient ausschließlich für Paradezwecke und Journaldienste. Das kleinere ca. 26cm lange Einsatz-Kukri Gurkha wird jedoch nach wie vor als Nahkampfwaffe und Allroundwerkzeug im regulären Dienst eingesetzt.


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Gurkha und ihre Messer gehören noch lange nicht zum alten Eisen!

Das bewies ein Vorfall, der sich im Winter 2011 in Indien zutrug. Bei einem Überfall auf einen Zug schlug ein einziger Gurkha-Veteran, der im Ruhestand nach Indien zurückgekehrt war, 40 Verbrecher in die Flucht, nachdem er nur mit einem Messer bewaffnet drei Räuber tötete und 8 weitere verletzte.

Die mit Pistolen bewaffneten Männer wurden bei ihrem Raubüberfall von dem Gurkha überrascht, als diese ein 18 jähriges Mädchen vergewaltigen wollten. Nachdem der Exsoldat die Räuber verjagte, wurde er vom Provinzgouverneur belohnt und öffentlich als Held gefeiert.

Dies ist nur eines der zahllosen Beispiele für den tollkühnen Mut und die Kampfkraft der Gurkha. Diese Truppen wurden mittlerweile in zahllosen Konflikten (incl. WW1 und WW2) eingesetzt und waren extrem gefürchtete Gegner auf allen Kriegsschauplätzen.

Cold Steel Gurkha Kukri

Die US-Firma Cold Steel Co. Stellt zwar erst seit 1980 Messer und Blankwaffen her, dennoch gehört der kalifornische Hersteller aus Ventura mittlerweile zu den bekannteren der Branche. Vor allem seine Kampfmesser, die mittlerweile von diversen Armeen beschafft und eingesetzt wurden, sorgten für überregionale Bekanntheit und bescherten den kalifornischen Messern eine sehr guten Ruf.

Das CS Gurkha Kukri ist der sehr erfolgreiche Nachbau eines nepalesischen Gurkha Messers. Ähnlich wie seine nepalesischen Vorbilder, ist das Gurkha Kukri extrem robust und eignet sich wunderbar als Werkzeug und Waffe. Das Cold Steel mit diesem Gurkha Knife vieles richtig gemacht hat, erkennt man sehr schön daran, dass es bereits jahrzehntelang nahezu unverändert produziert wird.

Das Cold Steel Gurkha Kukri besteht einem extrem robusten rostfreien O-1 High Carbon Stahl und ist knapp 44cm (17“) lang. Die steil geschliffene Klinge (F-Schliff) misst beachtliche 31cm (12“) und ist dabei an der dicksten Stelle fast 0,8cm (5/16″) stark.

Der Griff ist ca. 13cm (5“) lang und besteht aus einem  Kray-Ex™ Hochleistungskunststoff. Dieser sorgt für einen rutschfesten Griff und ist extrem beständig gegen jedwede Umwelteinflüsse. Die Secure-Ex® Scheide gewinnt zwar keinen Schönheitspreis, dennoch ist diese vernietete Kunststoffkonstruktion stabil genug um höchsten Belastungen widerstehen zu können.

Was sagt das Waffengesetz zu den Gurkha?

Auch hier schlägt das deutsche Waffengesetz wieder mit voller Härte zu: Messer, die über eine feststehende Klinge mit einer Länge von mehr als 12cm verfügen, gelten wenn nicht schon aufgrund anderer Merkmale (Dolchform, beidseitiger Schliff,…), die Machete als Waffe im Sinne des Waffengesetzes.

Ein Führen in der Öffentlichkeit wird dadurch sehr stark eingeschränkt. Der Gesetzgeber erlaubt lediglich Ausnahmen zur Berufsausübung, zu sportlichen Zwecken und zur Brauchtumspflege. Wer also nicht gerade in traditioneller Gurkha-Uniform durch den Urwald marschiert, sollte diese potentielle Waffe besser zu Hause lassen.

Zu schnell ergeben sich sonst für den Besitzer Probleme mit der Polizei, die in Zweifelsfall wahrscheinlich Amtshandlungen wegen diesen Verstoß gegen das Waffengesetz in die Wege leiten wird. Denn auch Behörden und Richter tendieren bei solchen Waffen im Fall des Falles eher zu Überreaktionen.

Das kann zur amtlichen Beschlagnahmung plus Vernichtung der Waffe und zusätzlich zu saftigen Bußgeldern führen. Lediglich beim Einsatz im Survival und ggf. in der Landwirtschaft wird diese Messerform unter Umständen noch von offizieller Seite toleriert. In allen anderen Fällen, sollte ein Gurkha Messer besser zu Hause bleiben.


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Fazit

Gurkha sind zwar relativ schlichte, dafür aber sehr robuste und formschöne Gebrauchs- und Kampfmesser. Obwohl solche Messer teilweise schon als Machete klassifiziert werden, haben sie mit dem plumpen Buschmesser nicht viel gemein.

Da hoffentlich nur die wenigsten Messerfans einen Kriegseinsatz bei der Britischen Armee planen werden, dient ein Gurkha Messer im Normalfall eher als Survival-, und Gebrauchsmesser, sowie als Erweiterung der heimischen Messersammlung.

Gute Gurkha Messer sind zwar relativ teuer, dafür schafft man sich diese Sorte Messer auch nur maximal einmal im Leben an. Vor allem handgeschmiedete Originale aus Nepal können, sofern sie trocken gelagert und gelegentlich eingeölt wurden, locker über mehrere Generationen hinweg vererbt werden.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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