Eine Pinion Nabe ist für Robustheit und Zuverlässigkeit bekannt – zumindest wenn man die Intervalle zum Ölwechsel einhält. Mancher E-Biker schreckt vor dieser Wartung zurück, doch der Vorgang ist nicht so kompliziert, wie befürchtet. Wie Sie die Nabe wieder auf Vordermann bringen, zeigt die folgende Anleitung.
Wie oft ist ein Pinion Ölwechsel nötig?
Im Gegensatz zu einem Pinion Getriebe erfordert eine Kettenschaltung deutlich mehr Pflege, auch die Einstellung gelingt erst nach gewisser Erfahrung perfekt.
Das geschlossene System ist von Hause aus wartungsarm, ein Ölwechsel ist erst nach 10.000 km oder einmal jährlich empfehlenswert.
Im Innern der Pinion laufen die Zahnräder und Wellen auf extra großen Kugellagern im Ölbad, wodurch weder Rost noch Abrieb große Chancen hat, den Verschleiß zu beschleunigen.
Für den Ölwechsel zu Hause benötigen Sie nur wenig Standard-Werkzeug und ein Pinion Pflege-Set:
- Inbusschlüssel 2,5 und 3 mm
- Einfüllspritze mit Adapter
- Original Pinion Getriebeöl
- Drehmomentschlüssel
Pinion Ölwechsel – Einfache Anleitung
- Lösen Sie mit dem 2,5 mm Inbus die Schrauben der Abdeckung
- Mit dem 3 mm Inbus drehen Sie unterhalb des Getriebes die kleine Madenschraube heraus
- Befestigen Sie den Adapterschlauch an der leeren Spritze und schrauben ihn an der Öffnung fest
- Ziehen Sie die Spritze auf, um das alte Öl sauber aus der Nabe abzusaugen
- Füllen Sie das Altöl in einen Behälter und geben es später umweltgerecht beim Fahrradhändler oder an einer Tankstelle ab.
- Füllen Sie zunächst frisches Öl in das Getriebe.
- Verwenden Sie die gesamten 60 m. Inhalt des originalen Produktes, um die Garantie zu erhalten.
- Wischen Sie überschüssiges Öl mit einem Putzlappen weg.
- Entfernen Sie den Adapter und ziehen die Ölablassschraube mit 3 Nm an
- Setzen Sie den Gehäusedeckel auf und ziehen die Schrauben fest
Die Pinion C11 knarzt laut
Nach einigen Kilometern Fahrt beginnt die Pinion C11 Nabe an diesem S-Bike zu quietschen. Je länger es dauert, desto intensiver wird das Knarzen – selbst im Rücktritt tritt es auf.
Die Fehlersuche bessert den Zustand nicht:
- Gewechselte Pedale,
- neu montierte Kurbeln,
- den Freilauf zerlegen, säubern und fetten bleibt wirkungslos.
- An der Riemenspannung liegt es auch nicht.
Lösung: Da der erste Ölwechsel noch nicht erfolgt ist, vermuten erfahrene Pinion-Fahrer zu wenig Öl in der Nabe, wodurch Zahnräder trocken laufen.
Werksseitig wird anscheinend sehr sparsam geölt. Der Grund stellte sich jedoch als ein ganz Anderer heraus: Die Befestigungsschrauben saßen locker.
Herausnehmen, säubern, fetten und nach Drehmoment anziehen lässt das Bike sofort verstummen.
Pinion C1.12 rutscht durch
Mit dem Durchrutschen der Kurbel beginnen die Probleme an einem neuen Contoura Pollino Pinion. Dann machen sich Probleme beim Schalten in den 6., 8. und 10. Gang bemerkbar, begleitet von einem Tritt ins Leere über eine halbe Kurbelumdrehung.
Die Sperrklinken werden sogar in der Bedienungsanleitung dahingehend erwähnt, was systembedingt nicht abzustellen ist.
Lösung: Das Einstellen der Schaltzüge durch den Händler bleibt ohne Wirkung, nach dem Einsenden kommt die Nabe ohne Befund zurück.
Spürbare Verbesserung bewirken der Austausch zu kurz bemessener Züge und deren neue Verlegung. Damit lässt sich auch der vormals schwergängige Schaltdrehgriff leicht bewegen.
Es kommt kaum Öl heraus
Beim Ölwechsel kommt dem Biker die Menge Altöl sehr gering vor: Nur ein Esslöffel voll kommt zusammen, was viel weniger als die 60 ml Öl aus dem Service-Kit ist.
Lösung: Steht das Bike aufrecht, läuft kaum altes Öl aus der Ablassöffnung heraus. Mehr Getriebeöl kommt hervor, wenn das Fahrrad auf die Seite gelegt und eine kleine Schüssel darunter gestellt wird.
Erwärmen mit einem Heizlüfter verflüssigt die Konsistenz. Fällt das Einfüllen des neuen Öls schwer, fehlt wohl eine Entlüftungsöffnung. Direktes Hineindrücken ohne Füllstutzen lässt Luft entweichen.
Fazit
Alle beweglichen Komponenten einer Pinion Getriebenabe laufen präzise auf Kugel- und Nadellagern in einem Ölbad. Der jährliche Austausch des originalen Getriebeöls sorgt für leisen Lauf und verlängert die Lebensdauer der robusten Schalteinheiten.