Eine Shimano Alfine 8 Nabenschaltung ist eine ausgezeichnete Wahl für viel genutzte City- und Trekkingbikes: Verkapselte Bauweise, einfache Einstellung und eine langlebige Konstruktion sind allseits bekannt, doch treten auch typische Probleme auf. Ursachen und Lösungen zeigt Ihnen diese Übersicht.
Shimano Alfine 8 – Die häufigsten Probleme und Lösungen
99 % aller Probleme mit der Alfine 8 Nabenschaltung beruhen auf ungenauer Einstellung, verharzten Schalthebeln und angesammeltem Schmutz. Shimano empfiehlt alle 2000 km oder einmal jährlich einen Ölwechsel durchzuführen, um die Lebensdauer des Getriebes zu verlängern.
1. Alfine 8 fällt in den 1. Gang herunter
Nach dem Wechsel von Vorbau und Lenker sowie Verlängerung der Bremsleitungen und Seilzüge seitens der Werkstatt fährt der Biker rund 1500 km, bis Schaltprobleme auftreten: Beim Herunterschalten vom 5. in den 4. Gang fallen die Anzeige und die Übersetzung in den ersten Gang zurück.
Der Schalter greift erst nach einigen Malen, um hochzuschalten.
Besonders häufig tritt der Fehler nach einigen Kilometern Fahrt in den kalten Morgenstunden auf, nachmittags auf dem Rückweg nicht. Die gelben Markierungen sind exakt justiert.
Lösung: Eine Nase im Schalthebel sitzt fest und rastet nicht ein. Verharztes Fett verklebt bewegliche Teile, was sich bei Kälte noch stärker bemerkbar macht.
Einen RapidFire Schalthebel können Sie auf zwei Arten reparieren: Bei der schnellen Variante sprühen Sie reichlich WD40 in die Serviceöffnungen und pumpen mit dem Hebel.
Schaltet der Trigger danach noch nicht zufriedenstellend, ist intensive Reinigung angesagt:
- Entspannen Sie den Schaltzug, indem Sie den höchsten Gang einlegen
- Demontieren Sie den Schalthebel vom Lenker
- Entfernen Sie mit einem Schraubendreher die Abdeckung
- Sprühen Sie WD40 auf die Mechanik und lösen vorsichtig mit einem Pinsel altes Fett
- Möglicherweise sind die beweglichen Teile auch ausgetrocknet und angerostet
- Wenn sich die Mechanik beim Ziehen des Hebels richtig bewegt, verschrauben Sie das Gehäuse und montieren den Schalthebel am Lenker.
- Schalten Sie testweise alle Gänge und stellen Sie die Nabenschaltung bei Abweichungen neu ein.
Shimano Schalthebel reparieren:
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2. Alfine 8 Aussetzer
Im Winter produzieren die Alfine 8 häufig unter lautem Krachen Aussetzer. Der Biker öffnet das Gehäuse und findet weder Rost noch abgebrochene Fragmente vor.
Er ölt alle beweglichen Teile, verschließt das Gehäuse und montiert die Nabe. Die Alfine schaltet eine Weile fehlerfrei, danach wiederholen sich die Aussetzer wieder.
Lösung: Einfach neues Öl hinzugeben kann nicht helfen, wenn die nötigen Schritte vorher ausgelassen werden:
Entrosten – Sperrklinken und Mechanik mit Waschbenzin reinigen – und danach das Getriebe in ein Ölbad legen, damit Abrieb aus den Zahnrädern entfernt wird.
3. Der 2. Gang geht nicht rein
Die Nabe scheint normal vom ersten in den zweiten Gang zu schalten, doch es ist kein Unterschied beim Widerstand spürbar.
Höhere Gänge ziehen normal.
Daneben kommt der berühmte “Tritt ins Leere” vor, der sich nur durch mehrfaches Durchschalten aller acht Gänge beheben lässt. Beim Beschleunigen sitzt der Gang erst nach einigen Umdrehungen.
Lösung: Bei den gleichen Symptomen stellte sich an einem anderen Fahrrad das gelockerte linke Konuslager als Ursache heraus.
Da beide Lager separat justierbar sind, ist das geringe Spiel erst bei genauem Hinsehen aufgefallen. Die Muttern sind erst nach dem Ausbau der Bremsscheibe erreichbar.
Erneutes Festziehen und Einstellen hat den Fehler behoben.
4. Alfine 8 knackt in allen Gängen
Die Geräusche entstehen zweimal pro Kurbelumdrehung meist bei mittlerer Belastung, während bei großer Belastung alles ruhig bleibt. Auch die Markierungen stehen im 4. Gang exakt gegenüber. Shimano versichert nach der Durchsicht, dass alles in Ordnung ist.
Lösung: Knacken entsteht an vielen Stellen durch lockere Schraubverbindungen an Kettenblatt, Pedalen, Innenlager, Sattelstütze, Steuersatz oder bei einem Riemenantrieb am Rahmenschloss.
Hier hilft nur systematische Suche, reinigen und fetten der Kontaktstellen. Schrauben sollten mit Drehmoment angezogen werden.
5. Geräusche an der Alfine 8 mit Gates Riemen
Alle Versuche, die A8 leise zu bekommen, scheitern. Im 7. und 8. Gang sowie beim rückwärts treten entstehen Geräusche. Der Freilauf erzeugt bei drehendem Laufrad nicht das typische Klackern.
Alfine 8 störende Geräusche:
Lösung: Ein Betroffener findet sich nicht mit dem rauen Lauf im 4. und 8. Gang ab, das Shimano als konstruktionsbedingt bezeichnet.
Um das Klackern dauerhaft zu beseitigen, entnimmt er das Getriebe, säubert es und wendet das Ölbad an. Danach klackern alle unteren vier Gänge im Leerlauf.
Da die Motivation fehlt, die Nabe noch einmal zu warten, erwärmt er sie vorsichtig.
Durch Drehen unter Last in einem hohen Gang scheint sich das Fett überall im Getriebe verteilt zu haben, wodurch die Geräusche verstummen.
6. Alfine 8 schaltet nicht mehr runter
Seit Kurzem schaltet die Alfine 8 nur noch hoch, jedoch nicht mehr runter. Erst, wenn der Biker mit der Hand am Schaltzug zieht, schaltet der Gang um. Die gelben Markierungen stehen exakt und die Achsmuttern sind festgezogen.
Lösung: Das Runterschalten übernimmt eine Feder, die schnell durch einen schwergängigen Schaltzug überfordert ist.
Falls gefrorenes Kondenswasser den Zug festhält, sollte das hoch liegende Zugende über 20 cm mit wasserbeständigem Fett geschützt werden. Der komplette Austausch von Zug und Hülle beseitigt das Problem zu 100 %.
Schaltzug der Alfine 8 wechseln:
7. Alfine 8 rutscht durch
Bevor die Nabe greift, rutscht sie ein oder zwei Ritzelzähne durch. Die Bewegung ist von außen sichtbar und tritt beim Anfahren oder nach dem Rollen auf. Alle Schaltvorgänge laufen jedoch sauber.
Lösung: Das Laufrad war schief in die Ausfallenden eingebaut. Sogar das Reifenprofil war schon einseitig abgefahren.
Gerades Ausrichten des Rades, Justieren der Markierungen an der Schaltung und Nachspannen der Kette leisten Abhilfe.
