Stiefelmesser Test 2023 – Top 5 im Vergleich

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Stiefelmesser – Eine verbotene Waffe?

Wenn in den Medien von Stiefelmessern die Rede ist, geht es meist um Neonazis, organisierte Rockerbanden oder gewaltbereite Randgruppen. Bei diesen Zielgruppen scheint ein Stiefelmesser schon regelrecht zur Grundbewaffnung zu gehören.

Durch diese recht einseitige Berichterstattung in den Medien haben Stiefelmesser mittlerweile ein sehr schlechtes Image und viele Waffengegner wollen nicht wahrhaben, dass Stiefelmesser durchaus als Gebrauchsmesser und Werkzeuge eine Daseinsberechtigung im Alltag haben können.

Was ist ein Stiefelmesser?

Der Name ist hier Programm: Ein Stiefelmesser wird bevorzugt im oder am Stiefel befestigt und ist so immer am Mann und stets relativ schnell einsatzbereit. Interessant ist und war diese Bauform daher für eine Zielgruppe, die vor allem festes Schuhwerk trägt. Soldaten, Outdoor-Fans, Taucher und organisierte Motorradbanden mit kriminellen Hintergedanken.

Einige Stiefelmesser können auch problemlos an anderen Ausrüstungsgegenständen und an der Armen der Träger befestigt werden. Wobei diese Modelle oft schon eher die Bezeichnung Messer mit feststehender Klinge verdienen.


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Einsatzzweck und Trageweise

Im Gegensatz zu anderen Bauformen ist der Nutzwert von Stiefelmessern im Alltag mehr als umstritten. Wer nicht gerade im Wald oder Dschungel unterwegs ist oder ein vergleichbares Messer zum Tauchen oder Klettern benötigt, wird kaum plausible Argumente für ein solches Messer finden.

Wenn man von dem Einsatz als Waffe absieht, eignen sich diese Messer eigentlich nur mehr für Sammler. In Sammlungen sind diese Messer gut aufgehoben und nicht wenige Messerfans erliegen dem Sammelfieber.

Beliebte Hersteller und Modelle

Das Angebot von Stiefelmessern ist nahezu unüberschaubar: Zahlreiche Hersteller bieten mehr oder minder brauchbare Messer in dieser Bauform an.

Von simplen China-Nachbauten, die nur optische Gemeinsamkeiten mit einem Messer aufweisen, bis hin zu hochwertigen Kampf- und Gebrauchsstiefelmessern von renommierten Herstellern ist fast alles am Markt verfügbar. Besondere positiv sind die folgenden Hersteller und Modelle aufgefallen.

1. Kershaw Knives – Kershaw Amphibian Tauchermesser

Diese US-amerikanische Messermanufaktur Kershaw Knives wurde 1974 in Portland, Oregon gegründet. Über 250 Mitarbeiter stellen die verschiedensten Messermodelle teils in Handarbeit her.

Preislich und qualitativ sind diese Messer im gehobenen mittleren Segment angesiedelt. Neben diversen Outdoor und Survivalmessern stellt Kershaw auch verschiedene Dolche, sowie Kampf- und Stiefelmesser her.

Das Kershaw Amphibian Tauchermesser ist ein sehr schönes Beispiel für ein sog. Tactical Stiefelmesser. Minimalistisches Design, eine puristische beidseitig geschliffene Klinge aus rostfreiem 420J2 Stahl und eine Scheide aus Hochleistungskunststoff(Kydex) qualifizieren dieses Messer auch für den härtesten Stiefelmesser Test beim Tauchen, Rafting und weiteren Wassersportarten.

Durch die kompakten Abmessungen (9,5cm Klingenlänge, 19cm Gesamtlänge) und dem geringen Gewicht von nur 206g lässt sich das Stiefelmesser bequem mitführen.

2. Cold Steel – Counter TAC


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Obwohl die Cold Steel Co. erst 1980 gegründet wurde, machte sich die Firma als Zulieferer für verschiedene Armeen, sowie als Messer- und Blankwaffenhersteller rasch einen Namen. Mittlerweile sind die Messer der Counter-TAC Serie schon echte Klassiker unter den Stiefelmessern.

Die relativ breite Produktpalette umfasst Blankwaffen, Gebrauchsmesser und Kampfmesser. Vor allem für die Kampfmesser dieser Firma haben sich schon bei vielen Armeen im Einsatz bewährt. Und bietet eine absolut professionelle Qualität, und ein tolles Preis-Leistungsverhältnis.

Die taktischen und beidseitig geschliffenen Stiefelmesser der Counter-TAC Serie machen hier keine Ausnahme.

Je nach Modell sind sie zwischen 16 und 24 cm lang und nur 65 bzw. 144g leicht. Eine robuste Klinge aus japanischem AUS 8A Stainless-Steel und beständige Kunststoffe (Secure-Ex) machen die Counter-TAC zu extrem leichten und haltbaren Allround-Kampfmessern.

3. Kershaw Secret Agent Stiefelmesser

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Während der Name etwas aufdringlich und ein wenig frech die Zielgruppe für dieses Messer suggeriert (was auch nicht ganz verkehrt ist), ist das Secret Agent von Kershaw ein ausgezeichnetes Stiefelmesser, insbesondere für diejenigen, die nciht so viel ausgeben möchten.

Seine 4,4-Zoll (ca. 11,8 cm) Klinge im Dolchstil ist aus wartungsarmem 8Cr13MoV-Stahl gefertigt und mit einem Polymergriff mit einer griffigen Gummiummantelung verbunden, damit er auch bei schlechtem Wetter nicht abrutscht.

Besser noch, es wird auch mit einer schwarzen Oxidbeschichtung für zusätzliche Stilpunkte und zusätzliche Haltbarkeit geliefert, und das gesamte Paket wird komplett mit einer eigenen vielseitigen Scheide geliefert (was bedeutet, dass Sie es nicht ausschließlich als Stiefelmesser verwenden müssen).

Und das Beste zum Schluss: falls Sie bei der Bezeichnung „dolchförmige Klinge“ aufhorchen mussten, gibt es nun Entwarnung: die Klinge ist nur einsitig geschliffen und daher nicht verboten.

4. SOG Instinct Stiefelmesser

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Wer ein besonders diskretes Stiefelmesser sucht, das man in jeder Situation gut vor neugierigen Blicken verstecken kann, liegt mit dem SOG Instinct Stiefelmesser genau richtig. Das liegt daran, dass dieses Messer insgesamt 15cm von der Kningenspitze bis zum Knauf misst, was es zu einem der kleinsten Stiefelmessermodell auf dem Markt macht.

Wem das immer noch zu groß ist, für den gibt es natürlich auch eine SOG Instinct Mini-Version, die insgesamt magere 12,2 cm Gesamtlänge misst.

So oder so, Sie erhalten immer die gleiche 5Cr15MoV Full-Tang-Stahlklinge, G10-Griffschalen und eine handliche und vielseitige Scheide, die sie auch an den Gürtel anbringen oder auch als Neck Knife um den Hals tragen können.

5. Böker – Leopard Stiefelmesser Damast


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Zu diesem bereits 1869 in Solingen, Deutschland geründeten Traditionshersteller muss man kaum noch etwas sagen. Der Qualitätshersteller beschäftigt zwar nur ca. 140 Mitarbeiter, dafür sind die Messer qualitativ sehr nahe am Non-Plus-Ultra. Die gehobenen Preisvorstellungen unterstreichen diesen Premiumanspruch der deutschen Manufaktur.

Das Stiefelmesser Damast verfügt über ein sehr klassisches Design (Vollerlbauweise) und wirkt dank seiner guten Verarbeitung (Leopard-Damast-Hochleistungsklinge) und den hochwertigen Materialen (Handverlesenes Amboina-Wurzelholz)mehr als zeitlos.

Ein besonderes Highlight: Der Stahl für die Damaszener Klinge stammt von ausgemusterten Leopard-Kampfpanzern der Bundeswehr und wurde in mehr als 300 Lagen zu einer nahezu unzerstörbaren Klinge verarbeitet.

Obwohl als Stiefelmesser entworfen, ist  dieses Meisterstück aus Solingen mit einer Gesamtlänge von 17,5cm (8,2cm Klingenlänge) und einem Gewicht von 139g fast schon zu schade für den Outdoor-Einsatz. Dafür ist das Stiefelmesser Damast eine echte Bereicherung für jede gut aufgestellte Messersammlung und auf jeden Fall ein echter Hingucker in der heimischen Vitrine.


Relevant:


Waffengesetz vs. Stiefelmesser

Auch wenn viele Messerfans das nicht gerne hören wollen: Deutschland hat eines der strengsten Waffengesetze in der gesamten EU. Und auch im Bezug auf Messer aller Art existieren zahllose, teils relativ restriktive Regelungen. Stiefelmesser sind nicht explizit verboten, jedoch gelten auch hier zahlreiche Einschränkungen.

Prinzipiell gelten alle feststehenden Messer, mit einer Klingenlänge von über 12cm (von Klingenspitze bis Griffansatz) als Waffe. Wenn es diese Länge überschreitet oder eine dolchähnliche Form (beidseitigen Schliff!) aufweist, ist das Führen in der Öffentlichkeit verboten. Es gab jedoch bereits Fälle, wo eine einseitig geschliffene Klinge in Dolchform zu Fragen und Problemen mit der Polizei geführt hat.

Als Ausnahme gilt laut Gesetzgeber nur das Vorliegen eines „berechtigten Interesses“, also Berufsausübung, Sport und Brauchtumspflege. Wobei im Zweifelsfall stets die Behörden oder ein Richter entscheiden, was erlaubt ist und was nicht.

Vor allem Messer im sogenannten Military- oder Tactical-Look haben aufgrund ihrer martialischen Optik kaum Chancen als Gebrauchsmesser durchzugehen. Sie werden fast ausnahmslos als Waffe eingestuft und die Exekutive kann Maßnahmen gegen den Träger/Besitzer einleiten.

Sicherer ist es, das Messer ausschließlich bei der Ausübung des Hobbys (Tauchen, Kanufahren, Camping) mitzunehmen, als es willkürlich in der Fußgängerzone im Halfter/Stiefel befestigt zu tragen. Das Argument „zum eigenen Schutz“ zieht nicht, hier sind rechtlich unbedenkliche Alternativen wie Taschenlampe oder Tactical Pen vorzuziehen.

Faustmesser sind verboten

Vorsicht: Einige Stiefelmesser verfügen über einen quer angebrachten Griff. Diese gelten in Deutschland als Faustmesser (verbotene Waffe). Bereits das Führen dieser gilt in der Bundesrepublik als Straftat!

Im Großen und Ganzen gilt: Je ziviler und traditioneller ein Messer aussieht, desto mehr Chancen bestehen, dass die Beamten ein „berechtigtes Interesse“ zum Führen des Messers anerkennen. Messerfreunde sollte hier Vorsicht walten lassen, dass die beschlagnahmten „Waffen“ vernichtet werden und die Verwaltungsbehörden teilweise drakonische Geldstrafen von bis zu 10.000 Euro verhängen.

Fazit

Bei Stiefelmessern scheiden sich die Geister: Während andere aufgrund des geringen Nutzwertes lieber zu spezialisierten Messern (Survival, Alltag, usw.) greifen, schwören andere auf die martialische Optik, das Handling und die recht rustikale Trageweise.

Wenn Stiefelmesser nicht als Waffe oder als Arbeitsgerät (Sehr selten!) gebraucht werden, sind diese, abgesehen von Sammlerzwecken, in der Regel keine sehr sinnvolle Anschaffung. Da Stiefelmesser den Test im Alltag kaum bestehen können, werden diese Messer von diversen Mitmenschen und vor allem der Exekutive schnell als Waffe eingestuft.

Für des Einsatz im Alltag sollte besser eine kompaktes und solides Gebrauchsmesser, siehe Mora Messer angeschafft werde. Das hat einen deutlich höheren Nutzwert und fällt nicht so negativ in der Öffentlichkeit auf. Außerdem werden diese Messer, im Gegensatz zum Stiefelmesser, nicht grundsätzlich als Waffe gesehen.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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