Wer braucht schon Dosenbrot, wenn es frische Brötchen im Supermarkt gibt?
Wasser für zwei Wochen, getrocknete Lebensmittel und Konserven mit Grundlebensmitteln, empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe jedem Haushalt anzulegen.
Der Opa würde zwar beim Blick auf mein Dosenbrot die Nase rümpfen, hat er doch aus Kriegszeiten Kommissbrot als eiserne Reserve in Erinnerung.
Aber jeder Prepper weiß, dass weniger ein Kriegsrisiko, sondern ganz alltägliche Situationen zu Versorgungsengpässen führen können: Hochwasser oder Schnee schneidet Verkehrswege ab, bei größeren Stromausfällen verderben ungekühlte Lebensmittel oder die Bäcker streiken: Hamsterkäufe leeren in Windeseile die Regale im Supermarkt.
Was ist Dosenbrot?
Das wohl bekannteste Dosenbrot stammt aus den EPAs der Bundeswehr, dessen Überbestände auch zivil bei Online-Marktplätzen oder bei Survival-Shops verkauft werden.
Es ist in 170 g Dosen ideal für eine Mahlzeit portioniert.
Brot in Dosen kommt hauptsächlich als Hilfsgut bei Katastrophen oder beim als Verpflegung beim Militär zum Einsatz, da es in großen Mengen bevorratet und verteilt werden kann.
Praktischer Ring-Pull ermöglicht werkzeugloses Öffnen und ein Plastikdeckel verschließt den Rest.
Inzwischen sind eine ganze Reihe Sorten im Angebot und nicht nur Vollkornbrot, wie es manchmal den Anschein hat.
Dosenbrot ist verbraucherfreundlicher geworden
Früher enthielt eine Dose einen Brotlaib, der durch Öffnen des Dosenbodens mit dem unteren Deckel herausgeschoben werden musste.
Dann war noch ein Messer erforderlich und das Brot musste anschließend in einer Tüte verpackt werden.
Heute ist verzehrfertig in Scheiben geschnittenes Brot die beliebteste Variante, obwohl Sie auch weiterhin Laibe kaufen können.
Da der Inhalt luftdicht abgeschlossen ist, bleibt vorgeschnittenes Dauerbrot genau so frisch wie am Stück.
Typisch bei Dosenbrot ist der leicht süßliche Nachgeschmack, der durch die Umwandlung von Stärke in Zucker beim Einkochen entsteht.
Dauerbrot und Dosenbrot
Dosenbrot und Dauerbrot sind Begriffe, die in der Regel synonym verwendet werden. Unterschieden wird zwischen den beiden Konservierungsformen:
- trockene Konservierung
- oder feuchte Konservierung
1. Feuchte Konservierungsmethode - Dosenbrotkonserve
Feuchtes Dosenbrot wird oft aus Sauerteig hergestellt und enthält wie frisches Brot über 50 % Feuchtigkeit.
2. Trockene Konservierungsmethode - Brottrockenkonserve
Getrocknetes Brot hat eine Jahrtausend alte Tradition.
Noch heute werden in Südeuropa aus Wasser, Mehl und Salz Fladen gebacken und zum Trocknen kühl und luftig aufgestapelt.
Zum Verzehr wird das „Yufka“, „Pita“ oder „Focaccia“ wieder mit Wasser befeuchtet und mit Gemüse- und Fleischfüllung serviert.
Welche Sorten Dosenbrot sind wie lange haltbar?
Wenn es sich um eine echte Blechdose handelt, und nicht um Pappe mit Verbundfolie, ist das günstige Dosenbrot vom Discounter (Aldi und Lidl) genau so lange haltbar wie teure Sorten (Edeka, Kaufland).
Experten und Erfahrungswerte gehen von mindestens 10 Jahren Haltbarkeit bei kühl und dunkel gelagertem Dosenbrot aus. In der Realität und Notsituation kann dieser Wert wahrscheinlich mindestens verdoppelt werden.
Hier sind einige Sorten Dosenbrot inkl. offizieller Haltbarkeitsangaben:
- Dauerland Dauerbrot hell: 2 Jahre
- Dauerland Dauerbrot dunkel: 2 Jahre
- Mestemacher Sonnenblumenbrot: 2 Jahre
- Modersohn Roggenvollkornbrot: 2 Jahre
- Modersohn Pumpernickel: 2 Jahre
- Convar Laib Dinkelbrot: 2 Jahre
- Convar Emergency Food Brot: 5 Jahre
Mindesthalbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum
Das generelle Mindesthaltbarkeitsdatum für Brot in Dosen beträgt zwei Jahre, einige Sorten sind mit 5 Jahren deklariert.
Die tatsächliche Sicherheit der Lebensmittel ist bei mittleren Temperaturen bis 23 °C sozusagen unbegrenzt, da das Einkochen bei hoher Hitze den Inhalt ohne Konservierungsstoffe sterilisiert.
Deshalb dürfen Hersteller ihre Dauerbrote mit „Bio“ auszeichnen.
Die Nährstoffe in Konserven bleiben ebenso gut erhalten wie bei Tiefkühlkost, doch nach längerer Lagerung kann es bei einigen Lebensmitteln zu optischen Abstrichen kommen: Beispielsweise setzt sich Flüssigkeit ab oder die Farben vergrauen.
Warum wird dann nur zwei Jahre MHD-Datum angegeben?
In Schiffswracks wurden über 100 Jahre alte Konserven gefunden, die nach mikrobiologischer Untersuchung als genießbar eingestuft wurden.
Oder der Garagenfund aus dem Jahre 2002, als ein alter Herr aus Niedersachsen 20 Schwarzbrot-Konserven aus dem 2. Weltkrieg in seiner Garage fand und diese dem Europäischen Brot-Museum in Ebergötzen vermachte.
Auch diese waren noch essbar.
Das MHD-Datum wird aus Haftungsgründen auf zwei Jahre begrenzt. Das Brot ist zwar länger konsumierbar, doch der Hersteller der Konservendosen gibt nur zwei Jahre Garantie.
Wenn die Dose Dellen oder Roststellen aufweist, hat es keinen Einfluss auf die Haltbarkeit des Inhalts.
Eine Konserve mit aufgeblähten Deckeln oder Leckagen sollten Sie jedoch entsorgen.
Wenn kein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt ist, hat der Erzeuger eine Haltbarkeit über fünf Jahren durch Studien nachgewiesen.
Im Zweifelsfall können Sie anhand der Chargen-Nr. den Hersteller direkt befragen.
Nahrungsmittel aus der Dose
Dauerbrot ist eine wichtige Komponente in meinem Prepper-Lager aber auch auf kürzeren Wandertouren gibt es eine gute Wegzehrung ab.
Für eine Tagestour reichen mir 7 Scheiben Pumpernickel in einer kleinen 250 g-Dose, wenn noch Butter, Wurst und Käse in Mini-Dosen dazukommen.
Brot in der Dose hat meiner Erfahrung nach auch Nachteile, beispielsweise, dass ich die leere Dose so lange mitnehmen muss, bis sich ein Mülleimer zur Entsorgung findet.
Für längere Touren nehme ich lieber selbstgemachten Pemmikan oder Beef Jerky mit, das weniger Volumen und höhere Sättigung hat, als das vergleichsweise schwere Brot.
Und noch ein Tipp für Prepper, die gern in der Küche werkeln: Einmal eigenes Brot in Gläsern backen, wäre eine interessante Sache. Online-Kochseiten haben zum Thema „Brot im Glas“ oder „Einwecken im Backofen“ zahlreiche Foren-Beiträge und Rezepte zum Nachmachen.
Wenn man sich richtig anstellt, dann hat man am Ende ein Brot, das auch nach Monaten Aufbewahrung noch genießbar ist.
Grob gesagt geht es so: Als Backgefäße werden zylindrische Sturzgläser mit Schraubverschluss oder mit Gummiring benötigt. Der Teig wird maximal zwei Drittel hoch ins gefettete Glas gegeben und offen gut die Hälfte der Zeit gebacken, bis er sein endgültiges Volumen erreicht und sich eine Kruste bildet.
Dann werden die Deckel verschlossen und die restliche Zeit in der mit etwas Wasser gefüllten Fettpfanne eingeweckt. Auf diese Art gelingen ebenso Dauer-Rührkuchen, die das Vorratslager mit einem gehaltvollen Leckerbissen ergänzen.
Fazit
Wenn ich ein gutes Angebot für Kiloware sehe, dann decke ich mich mit Vollkorn-Sorten ein. Weil immer nur Schwarzbrot auf Dauer langweilig wird, werde ich einige Sturzgläser kaufen und probeweise meine eigenen Konserven Richtung Mais- und Nussbrot herstellen.
Nahrungsmittel aus der Dose bieten nämlich die beste Möglichkeit, für sämtliche Eventualitäten vorzusorgen, ob Lieferengpass, Bug Out Bag oder wenn plötzlich Überraschungsbesuch vor der Tür steht.
Ein toller Artikel für alle, die gerne mehr über Dosenbrot erfahren möchten. :)
Danke für das Lob!
Wichtig an dem Artikel ist mir nur das sich Dosenbrot derart lange halten soll. Dann kann man ja ein paar Dosen lagern – ohne dieses Zeug (was alles wie Knüppel auf den Koop schmeckt!!)in guten Zeiten essen zu , oder wegschmeissen müssen.
Also Besuch möchte ich das übliche Dosenbrot nun nicht unbedingt kredenzen, und auf Wanderungen (Tagestour!) reichen oft 2 Äpfel und ein paar leckere Riegel, oder Käse von der Alpe etc – aber „Prepper“ scheinen ja immer etwas anders wie andere und sind scheinbar selten Gourmet….