Sollte man den Akku beim E-Bike am Anfang ganz leer fahren? Der Händler gibt Ihnen diesen gut gemeinten Rat mit, als Sie Ihr neues E-Bike in Empfang nehmen. Hersteller empfehlen jedoch, einen mittleren Ladezustand einzuhalten: Wie Sie den Akku richtig handhaben, klärt folgender Beitrag.
Ein neuer Akku ist ein Sonderfall, der am Anfang mehrmaliges Leerfahren und Vollladen erfordert. Nur so kann sich die spätere Leistung entwickeln und die Lebensdauer verlängert sich. Nach dem Einfahren sollte sich der Ladezustand im mittleren Bereich bewegen, um die Zellen zu schonen.
Sollte man einen neuen E-Bike Akku am Anfang leer fahren?
Ja – das mehrmalige Leerfahren und Vollladen eines neuen Akkus oder das sogenannte Kalibrieren ist ein wesentlicher Beitrag zur Batteriepflege.
Ein unbenutzter Akku sollte eingefahren werden – zwei oder drei Mal nacheinander leer gefahren und anschließend auf 100 % geladen werden.
Dieses Verfahren lernt sozusagen das Batteriemanagement an.
Es setzt die Eckpunkte für den minimalen und maximalen Ladezustand für spätere optimale Leistung.
Der so konfektionierte Akku ist danach betriebsbereit.
Ab jetzt sollten Sie die Kapazität zwischen 20 % und 80 % halten, was aber nicht bedeutet, dass nach jeder Fahrt erneutes Aufladen nötig ist.
Je nach Verbrauch reicht es wahrscheinlich, wöchentlich zwei oder drei Mal den Charger anzuschließen.
Wann sollte ich den Akku kalibrieren?
Einmal pro Jahr, zu Beginn der Fahrradsaison, ist ein guter Zeitpunkt für die Akkupflege.
Der Akku wird nun wie am Anfang zwei Mal leer gefahren und auf volle Kapazität geladen.
Verzichten Sie auf die Kalibrierung, stellt das System immer weniger Energie bereit, wodurch sich die Reichweite verkürzt.
Das System erkennt die restliche Kapazität nicht mehr, wenn Sie den Akku immer bei demselben Ladestand an den Charger anschließen.
Diese fehlerhafte Information wird an das Display weitergeleitet, infolge erscheint auch eine zu geringe Anzeige der Reichweite.
Leerfahren und Kalibrieren ist mit (digitalem) Großreinemachen beim Frühjahrsputz gleichzusetzen.
Erzeugen Teilladungen Memory-Effekt?
Nein, Lithium-Ionen-Zellen haben keinen Memory-Effekt mehr, so wie es bei früheren Blei-Akkus üblich war.
Ein neuer Akku verliert pro Jahr durch Alterung etwa 1% oder 2 % an Kapazität.
Ständiges leer fahren lässt die Zellen schneller altern, da am Elektrolyten chemische Reaktionen die elektrischen Eigenschaften negativ beeinflussen.
Darf man den E-Bike Akku leer fahren?
Falls Sie unterwegs mehr Energie verbraucht haben als geplant, stellt sich der Motor ab, weil der Akku leer ist.
Sie brauchen sich jedoch keine Sorgen machen, dass ein Schaden an der Batterie oder am Motor entsteht:
Moderne Lithium-Ionen-Akkus vertragen es durchaus, gelegentlich völlig leer gefahren zu werden, denn die elektronische Steuerung verhindert Tiefentladung.
Nach dem Abschalten des Systems ist immer noch rund 20 % Kapazität enthalten, die jedoch nie beim normalen Fahren angetastet wird.
Die Energiereserve schreibt der Gesetzgeber vor, damit die Beleuchtung noch mindestens zwei Stunden funktioniert und der Biker im Dunkeln sicher sein Zuhause erreicht.
Hinweis: Einen leergefahrenen Akku sollten Sie nicht für längere Zeit lagern, denn auch in der Ruhepause verbraucht das BMS Strom, um Kontrollfunktionen auszuführen.
Fällt die Spannung unter eine bestimmte Grenze, kann selbst ein Fachmann die Zellen nicht mehr reaktivieren. Ideal sind 30 % bis 60 % Kapazität, was zwei Ladebalken entspricht.