Darf man den E-Bike-Akku in der Wohnung lagern? Immer mehr Haushalte stehen vor der Frage, wie eine sichere Aufbewahrung machbar ist. Kälte schadet Lithium-Ionen-Zellen bekanntlich und im Fahrradkeller ist Diebstahl nicht auszuschließen. Was bei der Lagerung von E-Bike-Akkus im Wohnbereich zu beachten ist, zeigt folgender Beitrag.
In intaktem Zustand dürfen Sie den E-Bike-Akku mit dem originalen Charger an jeder normalen Steckdose in Ihrer Wohnung laden und lagern, informiert der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Halten Sie trotzdem Rücksprache mit Ihrer Versicherung, um böse Überraschungen von vornherein auszuschließen.
E-Bike-Akku in der Wohnung lagern? – 6 Dinge, die Sie beachten sollten!
1. Lagerung bei kühlen Temperaturen
Ideal ist ein kühler Platz mit Temperaturen im Bereich von 10 °C bis 20 °C. Dies ist in den meisten Fällen ein Vorrats- oder Abstellraum.
Den Akku sollten Sie nicht neben Heizungsrohren aufbewahren, da auch hohe Temperaturen die Zellen schneller altern lassen.
2. Brandschutz Maßnahmen treffen
Unverzichtbar ist die feuerfeste Lagerung in einer Akkubox mit Löschgranulat oder einer Akku-Brandschutztasche aus Glasfasergewebe.
E-Bike Akkutasche
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Diese Behältnisse verhindern zwar keinen Brand, doch verhindern die schnelle Ausbreitung.
Tasche und Akkubox müssen ausreichend groß sein, um die Batterien aufzunehmen und fest verschließbar sein.
Zusätzlich ist ein Gel-Feuerlöscher für Akkus empfehlenswert.
Normale Schaum- oder Pulverlöscher bleiben bei Lithium Bränden so gut wie wirkungslos, da es sich um eine chemische Reaktion handelt.
Gel Feuerlöscher für Akkus
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3. Nur intakte Akkus in der Wohnung lagern
Einen Akku mit beschädigtem Gehäuse, der einmal auf den Boden gefallen ist, sollten Sie umgehend zum Händler bringen und ersetzen.
Beachten Sie auch Auffälligkeiten wie aufgeblähte Stellen und punktuelle Erwärmung während des Ladens.
Unter keinen Umständen sollten Sie den defekten Akku in der Wohnung lagern, denn das Brandrisiko erhöht sich rapide.
4. Für Versicherungsschutz sorgen
Kommt es in der Wohnung zum Akku Brand, stellt sich die Frage nach der zuständigen Versicherung.
- Schäden am eigenen Hausrat reguliert die Hausratversicherung,
- für fremdes Eigentum ist die Haftpflicht zuständig
- und Schäden am Gebäude übernimmt die Wohngebäudeversicherung.
- Einen Akkubrand in einer Mietwohnung reguliert zunächst die Gebäudeversicherung des Vermieters den entstandenen Schaden, doch anschließend fordert diese von der Haftpflichtversicherung des Mieters Regress ein.
Doch Achtung: Damit die Hausratversicherung greift, muss Ihr Verschulden durch Fahrlässigkeit oder bestimmungswidrigen Gebrauch nachgewiesen sein. Trifft das nicht zu, und der Akku ist spontan in Brand geraten, haften Sie nicht.
Klären Sie mit Ihrer Versicherung ab, ob Akkubrand inbegriffen ist und erweitern Ihre Police entsprechend.
Informieren Sie sich, welche Voraussetzungen für die Lagerung des Akkus bestehen (feuerfeste Box oder Tasche, Löschmittel) und welche Schäden abgedeckt sind.
5. Welchen gesetzlichen Regelungen unterliegt das Laden von E-Bike Akkus in der Wohnung?
Die rechtlichen Vorgaben und Konsequenzen sind derzeit noch völlig unklar.
Die Lage ist so, dass der Mieter nicht haftet und es für den Vermieter unzumutbar ist, für den entstandenen Schaden aufzukommen.
Erste Ansätze einer gesetzlichen Regelung gehen dahin, eine Klausel zum Akku laden in der Wohnung aufzunehmen.
Ein Experte erläutert die Sachlage:
6. E-Bike Akku in der Wohnung laden – Tipps zum sicheren Umgang
- Das Ladegerät vom Netz trennen, wenn Sie die Wohnung verlassen
- Niemals den Akku laden, wenn Sie schlafen
- Laden Sie Akku auf dem Fliesenboden, entfernt von brennbaren Materialien
- Stecken Sie das Ladegerät ohne Verlängerungskabel direkt in die Steckdose
- Ladefehler und Tiefentladung nicht selbst reparieren
- Im “Laderaum” sollte ein Rauchmelder installiert sein
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