Sie haben sich vorgenommen, mit dem Elektrofahrrad zur Arbeit zu fahren. Doch heute ziehen dunkle Wolken auf: Darf man mit dem E-Bike im Regen fahren? Elektrik und Wasser sollten ja nicht in Kontakt kommen, doch mit einigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie unbesorgt bei jedem Wetter radeln.
Gelegentliche Regenfahrten und Abstellen im Regen machen dem E-Bike nichts aus. Nur sollten Sie das E-Bike nicht dauerhaft Nässe aussetzen und auf Transporten elektrische Komponenten abdecken. Akku, Display und Motor halten Spritzwasser stand, doch wasserdicht sind sie nicht.
E-Bike im Regen fahren – geht das gut?
Sie sind auf Ihr E-Bike täglich angewiesen und können sich daher das Wetter nicht aussuchen.
Die gute Nachricht ist, dass die meisten E-Bikes normalen Regen ebenso vertragen wie herkömmliche Fahrräder. Trotzdem stellen Sie sich die Frage, ob Motor, Akku und Display durch Nässe ausfallen könnten.
In der Regel sind die elektrischen Komponenten ausreichend isoliert und gegen Spritzwasser geschützt, sodass ein Schauer dem System nichts anhaben kann.
Trotzdem gibt es Grenzen: Zu langer Regen, zu viel Nässe und bei Transporten kann Feuchtigkeit ins Innere eindringen, sodass Schutzmaßnahmen empfehlenswert sind.
Woran erkenne ich den Regenschutz an meinem E-Bike?
Je nach Fahrradtyp kann die Wasserresistenz elektrischer Komponenten unterschiedlich hoch sein.
Die Zuordnung über IP-Schutzarten gibt Auskunft, wie weit ein Gehäuse vor Staub und Wassereintritt geschützt ist. Angaben dazu finden Sie auf dem Etikett oder in der Betriebsanleitung.
Jeder IP-Code besteht aus zwei Zahlen:
- Die erste Ziffer gibt den Schutzgrad gegen Fremdkörper und Berührung an
- Ein X bedeutet keinen Schutz
- Die zweite Ziffer steht für den Schutz gegen Wasser
Die Komponenten an den meisten E-Bikes weisen die Schutzklasse IP54 auf. Was genau heißt das?
- IPX4 – Schutz gegen Spritzwasser
- IPX5 – Schutz gegen Strahlwasser aus allen Winkeln
- IPX6 – Schutz gegen starkes Strahlwasser.
- IPX7 – Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
E-Bike Akku vor Regen schützen
Die Akkuaufnahme ist mit einer Dichtung vor mäßigem Regen geschützt. Beim Abstellen sollten Sie nicht allein wegen der Nässe den Akku herausnehmen, sondern Diebstahl vorbeugen.
Neopren Schutzhüllen isolieren vor Nässe und Kälte. Achten Sie auf den passenden Rohrumfang bei einem Intube-Akku. Ideal sind Universal-Hüllen, die für verschiedene E-Bikes in der Familie passen.
Falls der Akku doch nass geworden ist, trocknen Sie ihn gründlich ab. Regelmäßige Pflege und Reinigung der Anschlüsse mit Kontaktspray verdrängt Feuchtigkeit und beugt Rost vor.
Falls nach einer Regenfahrt Kontaktprobleme auftreten, sollten Sie den Akku vom Händler prüfen lassen. Wischen Sie auch die Kette mit einem trockenen Tuch ab, um Rostbildung zu vermeiden.
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E-Bike Motor vor Nässe schützen?
Der Antrieb benötigt keinen Nässeschutz. Abwärme lässt Feuchtigkeit verdunsten und der Motor selbst ist verkapselt. Nur am offenen Tretlager ist Wassereintritt möglich.
Dichtungsringe und eine großzügige Fettpackung an der Kurbelwelle schützen diese Schwachstelle inzwischen.
Eine Neoprenhülle ist allein für den Transport geeignet, beim Fahren darf sie nicht angelegt werden.
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Das Display vor Regen schützen
Manche Bordcomputer sind empfindlich gegen Nässe, die sich auf der Rückseite auf den Kontakten sammelt. Aussetzer sind die Folge.
Auch der Kabelanschluss und die Tasten lassen bei einigen Modellen Wasser eindringen. Abhilfe schafft ein transparenter Displayschutz.
E-Bike im Regen fahren – das sollten Sie vermeiden
Dichtungen am Motor, am Akkufach und am Display sind auf die “normalen” Fahrten im Stadtgebiet oder auf Radwegen außerhalb ausgerichtet. Folgende Tipps helfen, den Antrieb vor Nässeschäden zu schützen:
- Nehmen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit bei Starkregen und Sturm besser den Bus oder den Pkw
- Fahren Sie bei Regen besonders vorsichtig: In Kurven und auf nassem Laub ist die Rutschgefahr größer. Die Bremsen greifen nicht so fest zu, wie in trockenem Zustand
- Umfahren Sie Pfützen: Die Wassertiefe lässt sich nicht einschätzen. Wenn der Motor ein Tauchbad nimmt, droht Totalausfall.
E-Bike im Regen sicher transportieren
Radeln am Urlaubsort ist ein tolles Erlebnis für Naturliebhaber.
Beim E-Bike Transport auf dem Heckträger sollten Akku, Display und alle losen Anbauteile abgenommen und im Kofferraum verstaut werden.
Schützen Sie Motor, Akkuaufnahme und den Lenker mit speziellen Abdeckungen, die dem hohen Druck der Regentropfen standhalten.
Eine große Folie über dem E-Bike eignet sich nicht zur Abdeckung. Die geschlossene Fläche bremst und wird bei Reisegeschwindigkeiten über 100 km leicht zerreißen.
Eine losgerissene Plane kann zur tödlichen Gefahr für den nachfolgenden Verkehr werden.
Drei Tipps für Regenfahrten
Bei Regenwetter sollten Sie auch an Ihre eigene Sicherheit denken:
- Fahren Sie vorsichtig an und reduzieren die Geschwindigkeit und bremsen vorausschauend
- Tragen Sie wetterfeste und atmungsaktive Kleidung, um Erkältungen vorzubeugen
- Schalten Sie das Licht ein
