Hat ein E-Bike eine Schiebehilfe oder eine Anfahrhilfe? Wohl jeder ist froh, an der Ampel, am Berg oder mit schwerem Gepäck durch Motorunterstützung leicht in Fahrt zu kommen. Was steckt eigentlich hinter dem beliebten Knopfdruck? E-Bike Schiebehilfe vs Anfahrhilfe – Erfahren Sie interessante Fakten über diese praktischen Zusatzfunktionen hier im Beitrag.
Schiebehilfe und Anfahrhilfe sind im Grunde identisch: sie erleichtern den Umgang mit dem schweren E-Bike in kritischen Situationen. Das Anfahren kostet weitaus weniger Kraft und der leichte Schub stabilisiert das Gleichgewicht auf den ersten Metern.
E-Bike Schiebehilfe vs Anfahrhilfe – Was ist der Unterschied?
Die Funktion ist identisch: Durch Druck auf den Schalter der Bedieneinheit am Lenker übermittelt der Controller Impulse an den PAS Sensor am Tretwerk, die den Motor ohne Tretbewegung der Pedale in Gang setzen.
Im Detail liegt der Unterschied zwischen Schiebehilfe und Anfahrhilfe bei dem „bestimmungsgemäßen Gebrauch“ durch die Vorgaben der Hersteller:
- Eine Schiebehilfe sollte der Fahrer nutzen, während er nebenherläuft. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 6 km/h
- Eine Anfahrhilfe beschleunigt, ohne zu treten, während der Fahrer auf dem Sattel sitzt. Am S-Pedelec, das mit 45 km/h als Kleinkraftrad kategorisiert ist, erreicht die Anfahrhilfe 20 km/h, was zu Fuß schwer zu bändigen ist
Haben alle E-Bikes Anfahrhilfe?
Nein, nicht alle Hersteller statten ihre E-Bikes mit einer Anfahrhilfe aus.
Die eigenständige Beschleunigung ist für Auffahrten gedacht, um das Pedalieren bei langsamer Geschwindigkeit durch Motorkraft zu erleichtern.
Bei S-Pedelecs oder Hybrid-Pedelecs mit zuschaltbarem E-Bike-Modus beschleunigt der Fahrer mit Drehgriff oder Daumengas. Der Motor ist zwischen 300 und 500 Watt stark.
Haben alle E-Bikes eine Schiebehilfe?
Nein, nicht alle E-Bikes haben eine Schiebehilfe.
Erst seit Juni 2013 kategorisiert der Gesetzgeber Pedelecs bis 25 km/h Motorunterstützung mit Schiebehilfe als Fahrrad. In den Jahren zuvor herrschte deswegen ein Widerspruch zwischen den Regelwerken der Straßenverkehrsordnung und der Zulassungsordnung.
Streng genommen zählten vormals selbstständig angetriebene Elektrofahrräder als Kraftfahrzeug, wofür der Fahrer einen Führerschein, ein Versicherungskennzeichen und eine Betriebserlaubnis benötigt.
Da der Fahrer bei aktivierter Schiebehilfe das E-Bike nicht vollwertig ‘benutzt’ und die Geschwindigkeit maximal 6 km/h beträgt, wurde die Regelung eindeutig konkretisiert.
Braucht man beides?
Es reicht entweder Schiebehilfe oder Anfahrhilfe aus, um ohne Treten auf Touren zu kommen.
- Die Anfahrhilfe kann der Fahrer zum Schieben einsetzen,
- während die Schiebehilfe nicht auf dem Sattel sitzend aktiviert werden sollte.
In der Praxis sieht man jedoch alle Pedelecs mit der Schiebehilfe anfahren, wodurch sich die ersten unsicheren Schlenker schnell zur geraden Spur stabilisieren.
Kann man mit Schiebehilfe fahren?
Die Schiebehilfe bis 6 km/h erfordert dauerhaftes Drücken des Schalters. Beim Loslassen stellt das System den Motor ab.
Theoretisch ist das Fahren mit der E-Bike Schiebehilfe möglich, praktisch wird Ihnen nach wenigen Minuten der Daumen einschlafen oder verkrampfen.
Bedenken Sie auch, dass der Motor bei niedrigen Geschwindigkeiten den Akku sehr schnell leer zieht.
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ANSEHEN*
E-Bike Schiebehilfe und Anfahrhilfe aktivieren
Die Aktivierung erfordert das Drücken des dafür vorgesehenen Schalters, der am Display, an der Bedieneinheit oder sich im Falle der Nachrüstung als separates Bedienelement am Lenker befindet.
Bosch Schiebehilfe aktivieren
Bosch hat ein zweistufiges System zur Aktivierung der Schiebehilfe entwickelt. Möglicherweise dient dies als Sicherheitsfunktion gegen falsche Bedienung oder den Zugriff kleiner Kinder, um Schäden zu vermeiden.
An der schmalen Seite des Displays befindet sich die Walk-Taste.
Kurzes Drücken aktiviert die Schiebehilfe, was durch ein bergauf laufendes Männchen im Display angezeigt wird. Danach haben Sie ein Zeitfenster von zehn Sekunden, um mit der Plustaste den Antrieb zu starten.
Nach Erreichen der 6 km/h, beim Stehenbleiben und durch Betätigung der Bremse endet die Funktion.
Shimano Schiebehilfe aktivieren
Die Aktivierung der Shimano Schiebehilfe erfolgt durch Drücken der unteren Taste an der Bedieneinheit links am Lenker.
Im Display erscheint der Schriftzug ‘Walk’ – oder ‘Schieben’.
Der zweite Druck auf dieselbe Taste setzt den Motor in Gang. Ein Klick auf die obere Taste schaltet die Schiebehilfe aus.
Yamaha Schiebehilfe aktivieren
An der Bedieneinheit von Display A und Display C befindet sich an der Unterseite eine Taste, die mit dem Symbol eines „Fahrrad schiebenden Männchens“ gekennzeichnet ist.
Der dauerhaft gedrückte Knopf betätigt die Yamaha Schiebehilfe so lange, bis Sie in die Pedale treten oder eine andere Taste drücken.
Im Video werden alle drei Schiebehilfen vorgestellt:
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