Die Fahrrad Federgabel dient dem Zweck, das Vorderrad beim Überfahren von Unebenheiten am Boden zu halten. Komfortables Fahrgefühl stellt sich jedoch nur nach der Einstellung des Drucks auf das Fahrergewicht ein. Wie Sie die Fahrrad Federgabel einstellen sowie über Plus und Minus regulieren, erklärt der folgende Beitrag.
Eine richtig eingestellte Federgabel lässt das Fahrrad über den Boden gleiten, ohne von Ruckeln oder gar Aufsetzern abgelenkt zu werden. Wenn Sie regelmäßig mit viel Ausrüstung zu Trekkingtouren aufbrechen, stellen Sie die Federgabel mit dem Gepäck auf dem Rad ein, um besten Fahrkomfort und materialschonendes Fahren sicherzustellen.
Die Fahrrad Federgabel einstellen (Plus und Minus) in 8 Schritten
Federnde Gabeln am Vorderrad werden an Mountainbikes und hochwertigen Trekking- und Tourenbikes verbaut. Am Vorderrad kommen zwei Federarten zum Einsatz:
- Stahlfedern
- und Luftfedern.
Dieser Beitrag erklärt die Einstellung einer Luftfedergabel.
Neben der Federungsart ist die Länge des Federwegs von Bedeutung. Dieser gibt an, wie weit die Federgabel in das Rahmenrohr eintauchen kann, um Schläge auszugleichen.
Je nach Fahrgebiet und Fahrraddtyp empfehlen sich unterschiedliche Federwege, die ich zur groben Orientierung in einer Tabelle zusammengefasst habe.
Legen Sie zunächst folgende Werkzeuge bereit:
- Eine Dämpferpumpe mit Manometer, um den aktuellen Luftdruck in der Gabel zu bestimmen
- Falls nicht an der Gabel vorhanden: Einen O-Ring, alternativ ein Kabelbinder zur Bestimmung der Eintauchtiefe
- Maßband oder Zollstock
- Saubere Putzlappen
Beto Dämpferpumpe mit Manometer
ANSEHEN*
1. Die Zugstufe öffnen
Beginnen Sie mit der Einstellung der Gabel, indem Sie zunächst alle Dämpfereinstellungen des Federelements öffnen, um sie auf die neutrale Stufe zu stellen.
Drehen Sie die Zugstufe (Rebound), das ist der rote Drehknopf, gegen den Uhrzeigersinn bis zum Anschlag heraus.
Die meisten Fahrradfedergabeln sind an dieser Stelle mit Plus und Minus gekennzeichnet.
2. Die Druckstufe öffnen
Oben an der Federgabel lässt sich mit einem Drehknopf oder einem Hebel die Druckstufe verändern.
Drehen Sie den Knopf bis zum Anschlag nach links oder stellen den Hebel auf die niedrigste Einstellung, um die Dämpfung des Federelements herauszunehmen.
3. Luft ablassen und den maximalen Federweg bestimmen
Nehmen Sie am linken Gabelbein die Ventilkappe ab und stecken die Dämpferpumpe exakt gerade auf das Ventil, damit das Gewinde keine Beschädigung davonträgt.
Lassen Sie nun die gesamte Luft aus dem Dämpfer ab.
Tipp: Alternativ können Sie das Ventil vorsichtig mit einem spitzen Gegenstand herunterdrücken und die Luft ablassen.
4. O-Ring herunterdrücken
Drücken Sie danach den O-Ring, oder den locker befestigten Kabelbinder, bis an die Gabeldichtung nach unten.
Wenn Sie sich mit vollem Gewicht auf die Gabel stützen, sollte sie bis zum Anschlag eintauchen. Fühlt sich der Anschlag schwammig an oder fehlt, befindet sich in der Kammer immer noch Luft, die zuerst entweichen muss.
5. Die Gabel mit Luft füllen
Pumpen Sie mit der Dämpferpumpe 30 oder 40 PSI in die Gabel, damit sie wieder ausfährt. Messen Sie nun die Distanz, die sich der O-Ring während der Komprimierung nach oben hin verschoben hat.
Damit haben Sie den maximalen Federweg ermittelt. Diesen Wert benötigen Sie, um den negativen Federweg einzustellen.
Der empfohlene Federweg nach Einsatzgebiet:
Fahrgebiet | Federweg in mm | SAG Negativfederweg |
---|---|---|
Race, Marathon, CrossCountry | 80 - 120 | ca. 20 % |
All Mountain, Tourenbike | 120 - 140 | ca. 25 % |
Enduro | 150 - 170 | ca. 30 % |
Downhill, Freeride | 180 - 200 | ca. 35 % |
6. Individuellen Luftdruck eingeben
Als Faustregel gilt: Pumpen Sie pro kg Körpergewicht 1 PSI Luft in die Gabel.
Addieren Sie auch Zuladung, wenn Sie oft mit Gepäck fahren. Auf manchen Gabeln befindet sich eine Tabelle, ansonsten nehmen Sie die oben genannten Werte oder schauen auf der Hersteller Homepage nach.
Der optimale Luftdruckwert und Dämpfer Einstellung:
- PSI bezeichnet die Maßeinheit für den Luftdruck auf der Manometerskala
- Rebound reguliert, wie schnell die eingetauchte Federgabel in ihre neutrale Position zurückkehrt.
Fahrergewicht | Rebound | Dämpferdruck psi |
---|---|---|
50 | 13 | 60 |
55 | 12 | 65 |
60 | 11 | 70 |
65 | 10 | 75 |
70 | 9 | 80 |
75 | 8 | 85 |
80 | 7 | 90 |
85 | 6 | 95 |
90 | 5 | 100 |
95 | 5 | 105 |
100 | 4 | 110 |
105 | 4 | 115 |
110 | 3 | 120 |
115 | 2 | 125 |
120 | 2 | 130 |
125 | 1 | 135 |
7. Negativfederweg SAG ermitteln
SAG bezeichnet den Federweg, der bereits im Stand durch die Belastung des Körpergewichts entsteht. Setzen Sie sich auf das Rad und schieben den O-Ring bis zum Anschlag herunter.
Liegt der SAG-Wert zu hoch, pumpen Sie mehr Luft in die Gabelkammern, bei zu geringem Wert lassen Sie etwas Luft ab.
8. Justierung der Zugstufe (Rebound) und Druckstufe
Regulieren Sie den Drehknopf in Richtung Plus oder Minus, um bei der Zurückbewegung der Gabel
- Springen bei der schnellsten Einstellung
- oder Aufsetzen durch zu langsame Reaktion zu vermeiden.
Stellen Sie auch die Einfedergeschwindigkeit individuell an Drehknopf oder Hebel oben ein. Wenn alles stimmt, drehen Sie die Ventilkappe wieder auf – fertig.
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