Wie viel Watt tritt ein normaler Radfahrer auf seinem Fahrrad? Die gewichtsbezogene Leistung eines Radsportlers lässt sich mit dem Verhältnis von Watt und kg genau bestimmen. So werden der Trainingsfortschritt und der Vergleich zu den anderen Teamkollegen darstellbar. Dieses Verfahren eignet sich ebenfalls für Männer und Frauen auf einem Ergometer, um abzunehmen oder die Fitness zu stärken.
Die Berechnung Watt / kg ermöglicht, die Leistung unterschiedlich schwerer Radfahrer miteinander zu vergleichen. Ein untrainierter Mensch erreicht den Wert 1, während der Weltklasse-Fahrer 7 erreicht. Die auf das Pedal erbrachte Wattzahl, geteilt durch kg Körpergewicht, ergibt die Wattleistung je kg Körpergewicht.
Wie viel Watt tritt ein normaler Radfahrer auf seinem Fahrrad?
Wer abseits vom Leistungssport die Gesundheit mit einem Fahrradergometer verbessern möchte, fragt sich, mit wie viel Watt Übergewicht schmilzt. Wichtig: Vor dem Training sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen und Empfehlungen beachten.
Beachten Sie den Unterschied zwischen Hometrainer und Ergometer: Heimtrainer zeigen lediglich Stufen an, die keine Angaben zu Watt beinhalten, während ein Ergometer die exakte Watt-Leistung anzeigt und genaue Einstellungen erlaubt.
Was ist ein guter FTP-Wert?
FTP steht für ‘Functional Threshold Power’. Dies beziffert die Leistung, die ein Radfahrer über eine Stunde erbringen kann. Mit dem Watt-kg-Wert lassen sich sehr gut die Leistungen einzelner Sportler vergleichen: Hier wird das Körpergewicht mit der absoluten Wattleistung ins Verhältnis gesetzt.
Sportwissenschaftler haben verschiedene Übersichten erarbeitet, woran Interessierte auf einen Blick ersehen, in welcher Kategorie die eigene Leistung liegt. Grundsätzlich unterscheiden sich die FTP-Werte von Männern und Frauen aufgrund der körperlichen Statur.
FTP Watt / kg Männer | FTP Watt / kg Frauen | |
---|---|---|
Weltspitze | 6,4 | 5,7 |
Internationales Niveau | 5,8 | 5,1 |
Nationales Niveau | 5,1 | 4,6 |
Regionales Niveau | 4,5 | 4,0 |
Hobbysportler | 3,8 | 3,4 |
Mittelmäßig | 3,2 | 2,8 |
Untrainiert | 2,6 | 2,3 |
Schlecht | 1,9 | 1,7 |
Sehr schlecht | 1,4 | 1,1 |
Quelle: „Das Geheimnis des Radfahrens“, Hans van Dijk, Ron van Megen, Guido Vroemen
„Das Geheimnis des Radfahrens“, Taschenbuch
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1. Im jungen Erwachsenenalter
Männer und Frauen mit Normalgewicht sollten etwa so viel Watt leisten, wie das Körpergewicht in kg beträgt.
Vermeiden Sie Überlastung! Richtig eingestellt ist der Wert, wenn Sie sich während des Fahrens problemlos unterhalten können.
Junge Menschen: Wattleistung und Tempo bei 90 kg Körpergewicht
- 50 Watt – 15 km/h
- 75 Watt – 18,5 km/h
- 100 Watt – 20 km/h
2. Menschen ab 30 Jahren
Mit 30 Jahren sind Männer im leistungsfähigsten Alter, Frauen sind mit 35 Jahren im besten Lebensabschnitt. Danach nimmt die Leistungsfähigkeit langsam ab. Der Alterungsfaktor reduziert die Leistung wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
- 30 J. – 1.0
- 40 J. – 0.981
- 50 J. – 0.924
- 60 J. – 0.827
- 65 J. – 0.764
- 70 J. – 0.692
- 75 J. – 0.609
- 80 J. – 0.517
Watt / kg Rechner
Online Wattrechner liefern Ihnen sofort individuelle Ergebnisse. Den Watt-Wert sollten Sie auf einem Fahrrad oder Ergometer 30 bis 60 Minuten aufrecht erhalten, um Aussagekraft zu haben.
Wie viel Watt tritt ein Hobbyradfahrer?
Als Anfänger sollten Sie es langsam angehen lassen. Radeln Sie auf dem Ergometer zunächst drei Minuten locker zum Aufwärmen mit 10 bis 30 Watt. Sie sollten in völlig untrainiertem Zustand nicht aus der Puste kommen.
HAMMER Ergometer
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Nach der Aufwärmphase erhöhen Sie die Wattzahl um 25 oder um eine Stufe, falls die Einteilung des Ergometers so ist.
Nach weiteren drei Minuten stellen Sie 80 oder 100 Watt ein, was umgerechnet 0,14 PS entspricht.
Damit haben Sie 2,5 bis 3,5 Watt pro kg als Hobbyradler erreicht, Sie sollten sich bei diesem Tempo trotz leichter Erwärmung immer noch wohlfühlen.
- Empfohlene Wattleistung für Frauen nach Alter und Gewicht
- Empfohlene Wattleistung für Männer nach Alter und Gewicht
Wie viel Watt tritt ein Radprofi auf seinem Fahrrad?
Radprofis fahren im Team auf strategischen Positionen. Das Hauptfeld fährt mit 150 bis 200 Watt, was in der Dauerbelastung einem FTP-Wert um die 5 Watt / kg entspricht.
Wie viel Watt tritt ein Radprofi maximal?
Radler in der Führungsposition bei der Tour de France leisten für Tempo 45 rund 300 Watt. Wer mehr Watt benötigt, verliert Zeit.
Der Schnitt von Bahn-Radprofis liegt bei kontinuierlichen 140 bis 180 Watt Tretleistung.
Wie viel Watt tritt ein Rennradfahrer?
Ausnahme-Athleten wie Rennrad-Legende Eddy Merckx oder Jan Ullrich schafften dauerhaft 500 Watt Trittleistung. International führende Berg-Radrennfahrer leisten zwischen 6 und 7 Watt / kg.
Pulsmessung oder Leistung in Watt / kg?
Hobbyradfahrer, die ihre persönliche Leistung kontrollieren und neue Rekorde im Blickfeld haben, genießen durch das Watt / kg System Vorteile gegenüber der Trainingssteuerung mit einem Puls-Messgerät.
Die Ermittlung der Leistung in Watt ist präziser als eine Pulsmessung. Die Herzfrequenz reagiert relativ träge und erzielt erst nach mehreren Sekunden den angestrebten Wert.
Der Puls hängt von zahlreichen Parametern wie Gewicht, Geschlecht, Alter und Trainingslevel ab.
Eine Wattmessung passt sich direkt an und zeigt sogar Trainingsstress an.
Was bedeutet Watt pro kg – Ein Beispiel
Der Wert gewichtsbezogener Leistung erscheint gegenüber der durchschnittlich getretenen Wattzahl über eine Stunde ziemlich unscheinbar. Doch genau betrachtet ist gewichtsbezogene Leistung viel aussagekräftiger als eine gängige Wattzahl.
Ein Beispiel: Zwei Radler fahren mit 100 Watt Tretleistung pro Stunde den Berg hoch, doch sie kommen nicht gleichzeitig an:
- Fahrer A wiegt 65 kg, Fahrer B bringt 90 kg auf die Waage.
- Fahrer A wird schneller ankommen als Fahrer B
- Fahrer B muss bei gleicher Wattzahl mehr Gewicht bewegen
Jetzt sehen Sie bereits, welchen Effekt Watt pro kg hat.
- Fahrer A (65 kg) erzielt mit 100 Watt Leistung durchschnittlich 1,54 Watt pro kg Körpergewicht
- Fahrer B (90 kg) erzeugt mit 100 Watt Leistung nur 1,1 Watt pro kg Körpergewicht
Die gewichtsbezogene Leistung verdeutlicht, wie viel Leistung Sie nach Körpergewicht auf die Pedale bringen. Der Fahrer mit der niedrigsten Wattzahl ist nicht automatisch das schwächste Glied im Team, sondern der Kollege, der bezogen auf sein Gewicht die wenigsten Watt leistet.
Mit der Erhöhung des Watt-Werts pro kg steigern Sie Ihre Leistung, auch wenn sich das Gewicht verändert.
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Wie setzt sich die Watt-Leistung am Berg zusammen?
Um Ihre Leistungssteigerung zu vergleichen, sollten Sie immer die gleiche Strecke zugrundelegen oder am Ergometer einen bestimmten Widerstand einstellen, der den Anstieg simuliert. Während des Aufstiegs wirken drei Kräfte auf die Wattzahl ein:
- Die Steigungsleistung ist die Kraft, die Sie an einer speziellen Steigung erbringen, um entgegen der Neigung den Berg hochzufahren (ohne rückwärts zu rollen).
- Der Rollwiderstand bezeichnet die Kraft, die beim Abrollen des Rades entsteht. Sie verläuft entgegen die Fahrtrichtung und steigt proportional mit dem Gewicht. Bei der Abfahrt mit höherem Tempo nimmt der Rollwiderstand ab.
- Der Luftwiderstand setzt sich dem Fahrer entgegen. Mit höherem Körpergewicht und -volumen steigt dieser Wert, doch bei der Watt / kg Berechnung kann er vernachlässigt werden. Der Luftwiderstand steigt mit dem Fahrtempo.
Lieber Survivalmesserguides,
hier rechnet ihr lieber nochmal nach oder schärt in der Formulierung – die Formeln stimmen, aber ich weiß nicht, was ihr da zusammengerechnet habt.
Es geht um „Radprofis fahren im Team auf strategischen Positionen. Das Hauptfeld fährt mit 150 bis 200 Watt, was in der Dauerbelastung einem FTP-Wert um die 5 Watt / kg entspricht.“
Das ist erstens unter Garantie niemals der FTP der entsprechenden Fahrer „im Feld“ (siehe unten, allein schon logisch kann das nicht sein) sondern bestenfalls Hobbyklasse und zweitens muss man wissen, dass die Fahrer nicht umsonst „im Feld“ fahren. Dort lassen sich nämlich unter günstigen Bedingungen (starker Gegenwind, gute Position im Feld) bis zu 90% des eigentlich nötigen Wertes „Körner“ sparen (großes Feld, hintere mittige Positionen). Das heißt, vorn tritt sich jemand über begrenzte Zeit die Seele aus dem Leib (aber garantiert nicht mit 200, eher mit über 400 Watt, deswegen sind schnelle Wechsel da vorn nötig), mitten im Feld rollt man entspannt aber aufmerksam hinterher bzw. kann sich erholen.
Der FTP bestimmt sich, das schreibt ihr korrekt, aus der Division der über 20min ausdauernd getretenen Wattzahl (das, was man maximal 20min lang durchhalten kann, hinterher ist man also komplett platt) durch das Körpergewicht. Ein Profi, der (nur!) 200 Watt konstant treten und damit auf 5W/kg als FTP kommt, wiegt demnach 40 kg. Das ist selbst für Bergflöhe ein bissel wenig.
Ein durchschnittlich schwerer Fahrer tritt bei einem theoretischen Gewicht von ca. 70 kg mit 200 Watt Dauerleistung demnach ca. 2,86 Watt pro kg. Das entspricht laut Tabelle dem Hobbybereich der Frauen und einem „ordentlich“ der Männer. Im Sommer bekomme ich das als Frau Mitte 40, die seit über zehn Jahren nur noch hobbymäßig, aber systematisch, in die Pedale tritt, nicht mehr ganz hin, aber vor 20 Jahren, als ich noch Landesmeisterschaften fuhr, wäre das keine Kunst gewesen. Es wäre ja wirklich Spitze, wenn ich damit im Hauptfeld der Tour de France hätte mithalten können :-D
Um in einem Feld der Radprofis, von mir aus ganz plakativ der Tour de France mithalten zu können, müsste man laut eben dieser Tabelle mindestens 5,8 Watt/kg auf 20min treten können, schließlich sind die gemütlichen Zeiten hinten im Feld auf jeweils wenige Minuten begrenzt, schon weil da auch andere sich erholen wollen und es dazu noch viele Bergetappen gibt, wo jeder für sich an der maximalen Dauerleistung kämpft, wenn er überhaupt nur irgendwann in Paris ankommen will. Das wären dann schon eher über 400 Watt (was realistisch ist, heutzutage kann man die getretenen Wattwerte vieler Profis bei den großen Rennen im Internet nachvollziehen).
Viele Grüße von einem Waldbewohner, der früher mal auf Landesebene Straßenrennen gefahren ist