Fahrräder im Anhänger transportieren – 8 Dinge zu beachten

Fahrräder im Anhänger transportieren - 8 Dinge zu beachten

Die Fahrt zum Bikepark erforderte immer zwei Pkws mit Kupplungsträgern, um mit mehr als drei Fahrrädern gemeinsam etwas zu unternehmen. Ein Anhänger erspart die doppelte Anfahrt, doch wie soll man die Fahrräder im Anhänger befestigen? Die Idee, ein Transportgestell zu bauen, beschäftigt geübte Heimwerker. Fahrräder im Anhänger transportieren – was ist dabei alles zu beachten?

Fahrräder im Anhänger transportieren – 8 Dinge zu beachten

1. Ist das Anhänger umbauen notwendig?

Ja, zum Fahrradtransport ist ein kleiner Umbau nötig, um eine Halterung zu montieren.

Der Ein- und Ausbau fertiger Transportsysteme ist mit wenigen Verschraubungen schnell erledigt, sodass der Hänger auch schnell wieder für andere Zwecke einsatzbereit ist.

Der Fahrzeugführer ist nach § 22 StVO für die Ladungssicherung verantwortlich, was Fahrräder und ein stabiles Transportgestell betrifft.

Durch eine Vollbremsung oder Ausweichmanöver bei hoher Geschwindigkeit können unfachmännische Befestigungen reißen, wodurch losgerissene Fahrräder zur ernsten Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden.

Fahrlässigkeit deckt keine Versicherung ab. Alle Schäden müssen Sie aus eigener Tasche bezahlen.

2. Fahrräder stehend transportieren

Bisweilen sieht man mehrere Fahrräder im Anhänger liegend gesichert. Wenn Sie auf ein Transportgestell verzichten, hat dies einen sehr lehrreichen Effekt.

Trotz gepolsterter Abdeckung verkratzen die Rahmen, da die Bikes in dem ungedämpften Hänger wie mit einem Dampfhammer bearbeitet werden.

Das Ergebnis sind Lackschäden, verbogene Schaltaugen und Scheibenbremsen.

Sparen Sie auch auf kurzen Strecken nicht am falschen Ende und schaffen ein mobiles Transportgestell an, damit teure Fahrräder und E-Bikes in stehender Position unbeschadet ankommen.

3. Gute Sicht muss sein

Idealerweise stehen Fahrräder in Fahrtrichtung. So bleibt der Luftwiderstand gering, was sich am Benzinverbrauch bemerkbar macht.

Ein weiterer Aspekt ist freie Sicht nach hinten, die idealerweise durch einen zweiten Außenspiegel auch tote Winkel erfasst.

Während der Fahrt sehen Sie im Rückspiegel, ob Ihr Hintermann zum Überholen ansetzt.

4. Wie sollte man Fahrräder im Anhänger befestigen

Jedes Bike wird an einem festen Haltepunkt mit dem Anhänger verbunden. Ein geschlossener Anhänger mit festen Seitenwänden eignet sich zum Verschrauben einer Aluschiene mit stufenlos verschiebbarem Kugelbolzen.

Das Gegenstück der Halterung wird am Sattelrohr befestigt, zusammengefügt und gesichert. Auch hochkant an der Innenwand ist die Befestigung erlaubt.

Andere Systeme haben einen Bügel zum Andocken in der Mitte. Abstandhalter trennen die Fahrradrahmen und verbinden den zweiten und dritten Rahmen.

Für sicheren Stand sorgen Bodenprofile, worin die Räder mit Gurtbandschlaufen fest verzurrt werden. Achten Sie auf die passende Breite der Profile für dicke Reifendurchmesser.

E-Bike Halterung im Anhänger selbst gebaut:

5. Transport im offenen Anhänger

  • Für Hänger mit einer kurzen Umrandung eignen sich mit Flügelschrauben befestigte Klemmsysteme, die eine fixe Befestigung in der passenden Höhe sicherstellen. Um 90 Grad seitlich gedrehte Lenker sparen Platz und verhindern Anschlagen. Alternativ können die Bikes abwechselnd in und entgegen der Fahrtrichtung geparkt werden. Anhänger mit Planenverdeck schützen vor Witterungseinflüssen. Hier ist eine Traverse für vier oder Bikes sinnvoll, die von oben her stabilisiert.
  • Beliebt sind geschlossene Anhänger. Auf dem Deckel kann ein Dachträger für Pkws eingebaut werden. Zwei Querprofile und darauf in Fahrtrichtung die Schienen für die Reifen erfüllen ihren Zweck hinter dem Auto ebenso gut wie darauf.

6. Ein offenes Transportgestell doppelt sichern

Es reicht nicht aus, die Fahrräder auf einem offenen Hänger mit stabilen Schlössern zu sichern: Auf dem Rastplatz warten professionelle Fahrraddiebe, die Bikes mitsamt Hänger mitgehen lassen und in aller Seelenruhe die Fahrradschlösser später öffnen.

Daher ist die zusätzliche Sicherung des Anhängers an den Pkw dringend zu empfehlen.

7. Welche Geschwindigkeit ist für Anhänger erlaubt?

Im Stadtgebiet gilt für alle Verkehrsteilnehmer 50 km/h Höchstgeschwindigkeit, unabhängig von Einzelfahrzeug oder Gespann.

Ausnahmen zeigen die Beschilderung an, beispielsweise sind verkehrsberuhigte Wohngebiete mit 30 km/h zu durchfahren.

Außerorts dürfen Pkws mit einem ungebremsten Anhänger maximal 80 km/h schnell fahren.

Die Tempo-100-Plakette setzt die Höchstgeschwindigkeit unter bestimmten Voraussetzungen herauf:

  • Das Zugfahrzeug wiegt maximal 3,5 t
  • Der Pkw verfügt über ABS
  • Die Bauart des Anhängers muss auf 100 km/h ausgelegt sein
  • Die Reifen des Hängers entsprechen Geschwindigkeitsindex “L”
  • Das Alter der Reifen darf höchstens 6 Jahre betragen

Wichtig: Auch mit einer Tempo-100-Plakette dürfen Sie mit dem Hänger auf Landstraßen außerorts nur 80 km/h schnell fahren.

Nur auf Schnellstraßen und Autobahnen sind 100 km/h im Bundesgebiet erlaubt.

Erkundigen Sie sich vor Antritt der Urlaubsreise nach abweichenden Tempolimits im Zielland.

Leichtes Fahrrad Transportgestell selbst gebaut:

8. Der Anhänger erfordert eine Zulassung

Der Anhänger wird an der Zulassungsstelle unter Vorlage von Personalausweis, Fahrzeugbrief, Kfz-Haftpflicht-Versicherung (EVb-Code) und Herstellerbescheinigung angemeldet.

Möglicherweise wird ein TÜV-Gutachten verlangt. Geht alles gut, erhalten Sie ein Kennzeichen und den 100 km/h Aufkleber.

Fazit

Ein Anhänger ist wohl das vielseitigste Autozubehör für den privaten und beruflichen Einsatz. Mit wenigen Handgriffen wird ein Fahrradtransporter daraus, der Ihnen im Urlaub unbequeme und teure Leih-Fahrräder erspart.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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