„Könnt ihr mir ein gutes Kampfmesser empfehlen?“ – wie oft habe ich diese Frage schon in Messerforen gelesen.
Und als Messerkenner, haben Sie diese Frage sicherlich auch schon tausend Mal gehört oder sogar gestellt!
Daher geht es heute um Kampfmesser, die jeweils für ihren Bereich das Beste bieten.
Die besten Kampfmesser? Gibt es diese wirklich?
Ja, die gibt es.
Es gibt die Klassiker, an denen die Jahrzehnte spurlos vorübergingen und die futuristisch anmutenden Tools der großen Messerschmieden.
Wie unterscheiden sich die Messer und welche Details bringen Vor- und Nachteile in der Praxis? Fünf Portraits und ein kurzer Guide liefern die wichtigsten Infos.
Wenn Sie ein Kampfmesser für sich suchen, lesen Sie den Ratgeber am Ende unbedingt durch und machen Sie sich mit meinen Vorschlägen vertraut.
Die besten Kampfmesser aus aller Welt
1. Original KA-BAR USMC Knife
Die Mutter der Kampf- und Allzweckmesser stammt aus dem Jahre 1897, in der Ur-Version hergestellt von der „Union Cutlery Company“.
Keine Kampfmesserliste wäre komplett ohne dieses legendenumwobene Prachtexemplar.
Eine Legende besagt, dass sich seinerzeit ein Trapper schriftlich beim Hersteller bedankte: Das Messer hätte ihm im Kampf mit einem Bären das Leben gerettet, da das Gewehr versagte.
Der Brief war leider ziemlich unleserlich, sodass kaum mehr als K A und BAR (kill a bear) entzifferbar war, was allerdings Grund genug war, die Firma kurzerhand in KA-BAR umzubenennen.
Ab 1942 erlangte es mit Ausrüstung des USMC (United States Marine Corps) den Ruf eines der besten Armeemesser aller Zeiten, welches bis heute (!) noch in der US Marines Ausrüstung eingesetzt wird!
Und die Liste der Einsätze des Messers ist beeindruckend:
- Zweiter Weltkrieg
- Koreakrieg
- Vietnamkrieg
- US-Invasion in Grenada
- US-Invasion in Panama
- Golfkrieg
- Krieg in Afghanistan
- Irakkrieg
Die Klinge
Die schwarze Epoxit-Pulverbeschichtung schluckt im Gelände alle Sonnenlicht-Reflexe und die Klinge erhält dadurch einen gewissen Schutz gegen Korrosion.
Dieser ist auch bitter notwendig.
Denn der verwendete 1095 Stahl ist nicht rostfrei, doch der Stahl lässt sich mit seinen 58 HRC gut rasiermesserscharf schleifen.
Um Gewicht einzusparen, verläuft entlang der 18 cm langen, 3,1 cm hohen und 4 mm starken Bowie-Klinge beidseitig eine Hohlkehle.
Der Griff und das Gewicht
Charakteristisch ist der oval-bauchige Griff des USMC-Allrounders aus gepressten Lederscheiben, die mit Abstandhaltern fünf Ringe bilden.
Das Naturmaterial verschont die Hände bei hartem Einsatz vor Blasen und es bleibt bei jeder Witterung rutschfest.
Den Übergang zur Klinge bildet eine breite Parierstange, die beim Zustechen und Batoning eventuelles Abrutschen sicher stoppt.
Die lange Klinge eignet sich bestens zum Batoning, das überstehende Ende des Vollerls bildet einen als solide Hammerfläche geformten Knauf.
300 g Gewicht verleihen dem Messer bei brachialen Arbeiten entsprechenden Nachdruck.
Aufgrund der Klingenlänge von über 12cm, sowie der Parierstange unterliegt dieses Messer in Deutschland dem Führungsverbot. D.h. man kann es zu Hause und auf seinem Grundstück nutzen, außerhalb jedoch nur in einem geschlossenen Behältnis, sprich „nicht griffbereit“ transportieren.
Zubehör
Genau so solide und schlicht wie das USMC ist die haltbar vernähte und genietete Lederscheide.
Leder ist nicht unbedingt die beste Wahl für Außeneinsätze, aber die Wertigkeit kann man dieser Scheide einfach nicht absprechen.
Die Oberseite mit dekorativer Prägung hebt den hochwertigen Touch noch hervor. Die Scheide wird einfach am Gürtel getragen.
Fazit
Zweckmäßige Änderungen modifizierten das ursprüngliche Jagdmesser zuerst zum Militärmesser, heute wird es als vielseitiges Survival-Messer geschätzt.
Das Ka-Bar USMC US Army Messer sticht mit klassischem Design und herausragenden Eigenschaften aus der Masse der modernen Messer heraus.
Es spaltet Feuerholz, schneidet Lebensmittel und ist immer noch ein unersetzlicher Jagdhelfer, der mit Leichtigkeit den Todesstoß zwischen die Halswirbel setzt.
Profis, Sammler und Fachleute sind auf der ganzen Welt einer Meinung, dass ein USMC-Messer zum Besten zählt, was auf dem Markt erhältlich ist.
+ vielseitiges Messer (Kampf, Bushcrafting, Survival)
+ hochwertige Fertigung
+ über 70 Jahre im Dienst
- fällt unter § 42a
- nicht korrosionsbeständig
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2. Gerber Silver Trident
Schon der erste Blick auf das Silver Trident vermittelt unmissverständlich, dass es sich um ein Military Knife für härteste Einsätze handelt.
William Harsey jr. und Chief James "Patches" Watson (Wasser-Land-Eliteeinheit SEAL) sind die Designer des "Trident".
Ein legendärer Messerdesigner und ein Navy SEAL Schwergewicht stehen Designpate?
Ich bin dabei!
Die beiden Spezialisten haben ihr Know-how in die Konstruktion dieses außergewöhnlichen Messers eingebracht, das im Gelände bestmögliches Handling sowie Beständigkeit gegen UV-Licht, Witterungseinflüsse und Chemikalien bieten soll.
Herausgekommen ist ein seriöses Combat Knife, das keine Kompromisse eingeht.
Die Klinge
Die 17,5 cm lange Clip-Point-Klinge des Silver Trident besteht aus hitzebehandeltem, rostfreiem 154CM-Stahl mit dem hohen Härtegrad 59 – 61 HRC.
Eine so dimensionierte Klinge erhöht im Kampf die Distanz zum Gegner, ist aber dementsprechend wuchtig und sollte zu Friedenszeiten gut befestigt sein, um nicht bei der Fortbewegung zu stören.
Beide Seiten sind mit partiellem Wellenschliff (serration) versehen: An der Unterseite ist der Wellenschliff mit Standardzacken, an der Oberseite mit Sägeverzahnung ausgestattet.
Die primäre Zackung gleitet deutlich effizienter und flüssiger, womit weniger Kraftaufwand beim Schneiden verbunden ist. Geringere Schneidfähigkeit, aber höhere Haltbarkeit zeichnet die gröbere obere Zahnung aus.
Ich sehe schon, wie Jäger und Bushcrafter ihre Nasen rümpfen.
Ein Sägeschliff?
Auch noch auf beiden Seiten?
Ja, auch Camping- und Wanderfreunde werden mit diesem beidseitig geschliffenen Messer keine Freude haben, da es ohnehin dem Führungsverbot unterliegt.
Das Messer ist als Voll-Erl geschmiedet, womit es die Kraft und Haltbarkeit erhält, um unter den härtesten Bedingungen zu bestehen, ohne zu brechen.
Der Griff und das Gewicht
Mit 493 g ist das Silver Trident kein leichtes Messer, doch es lässt sich sehr gut manövrieren und man merkt die Power, die in ihm steckt. Das liegt an dem hervorragenden Griff, den Hersteller Gerber als “technisch fortschrittlich” definiert.
Was man sich darunter vorstellen kann?
Damit sind die unterschiedlichen Hytrel-Materialien gemeint, die im Kern hart und an der Ummantelung weicher sind, um den optimalen Grip zu bieten.
Widerstandsfähig, aber dennoch angenehm in der Hand also.
Auffällig ist der Handschutz, der das Abrutschen Richtung Klinge verhindert - ein Markenzeichen von Kampfmessern, die u.a. zum Zustechen gedacht sind.
Das stählerne Griffende ist Hammerfläche und Glasbrecher in einem.
Zubehör
Das Silver Trident kommt in einer stabilen Hülle aus ballistischem Nylon, die am Gürtel oder am Bein tragbar ist.
Fazit
Das Gerber Silver Trident ein großartiges Full-Tang Kampfmesser von großer Stabilität und überzeugt mit modernen Materialien, die gutes Handling in Extremsituationen ermöglichen.
Davon einmal abgesehen bin ich mit den meisten Kennern einer Meinung, dass der Wellenschliff die Verwendung des Messers im friedlichen Soldatenalltag eher einschränkt als unterstützt.
Nehmen Sie dafür zusätzlich ein Victorinox oder ein anderes EDC mit.
Top
+ gut ausbalanciert
+ für Batoning geeignet
+ zweischneidige Klinge
Flop
- Wellenschliff für viele hinderlich
- schwierig zu schärfen
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3. Eickhorn SEK III Kampfmesser
Sonderkommandos, Rettungsdienste, Spezial-Einheiten sind bei ihren Einsätzen auf taktische Messer angewiesen.
Kampfmesser nur für Messerkampf? Weit gefehlt.
Diese sogenannten Einsatzmesser müssen möglichst vielseitige Eigenschaften haben, da in Sekundenbruchteilen die richtige Reaktion über Leben und Tod entscheiden kann, sei es eine Geiselnahme oder randalierende Fußball-Fans.
Der Solinger Messerhersteller Eickhorn und Dietmar Pohl, dessen limitierte Folder in keiner Sammlung fehlen dürfen, haben das SEK III auf Anfrage von Behörden und Militär entwickelt.
Im Fokus stehen größte Stabilität bei möglichst leichtem Gewicht und auch mit Handschuhen gute Führungseigenschaften.
Diese Features sind natürlich auch für Outdoor erstrebenswert, handelt es sich bei dem SEK III doch um ein frei verkäufliches Erwachsenen-Messer zur zivilen Nutzung.
D.h. das SEK III Kampfmesser dürfte in der Theorie auch in der Öffentlichkeit geführt werden.
Meine Empfehlung: tun Sie's nicht.
[pullquote align="normal"]Detail am Rande: SEK heißt übrigens nicht „Sondereinsatzkommando“ sondern “Sonder-Einsatz-Kappmesser“. [/pullquote]Die Klinge
Mit 4,8 mm breitem Rücken ist die glatte Klinge hart im Nehmen, was bei 12 cm Länge und anschließendem Voll-Erl optimale Kraftübertragung und Führungssicherheit bedeutet.
Der verwendete, relativ weiche 1.4110 Stahl ist von mittlerer Schnitthaltigkeit und lässt sich dafür einfach nachschärfen.
Auch ohne richtiges Schleifwerkzeug.
Es handelt sich bei diesem Material um eine Variante des 440A-Stahls mit etwa 56 Rockwell Härtegrad, dessen schwarze Beschichtung die Gleitfähigkeit erhöht und Reflexionen vermeidet.
Der Griff und das Gewicht
Der Messerdesigner Dietmar Pohl hat den Handschutz bewusst ausladend geformt.
Zählt denn nicht jedes Gramm?
In diesem Fall ist das Zusatzgewicht überlebenswichtig.
Die rechtwinkligen Seiten schützen vor allem bei der Hammergriffhaltung, auch die 11,5 cm Grifflänge und die nicht abgerundeten Griffseiten sind auf die Benutzung mit Handschuhen abgestimmt.
Rutschsicheres Führen gewährleisten die Rough-Grip- Oberflächen der G-10 Griffschalen und der beidseitig gewellte Rand.
Eine Sicherungsschnur kann durch die beiden Öffnungen am Griffende oder am Handschutz gezogen werden.
Zubehör
Das SEK III kommt mit einer Molle-kompatiblen, sehr leichten Cordura-Scheide für die Gürtelhalterung und einer Fangschnur.
Als optionales Zubehör sind ein Beinadapter und ein Schultertragesystem erhältlich.
Fazit
Nutzer, die auf jede Situation vorbereitet sein wollen, sind mit dem Leichtgewicht SEK III gut ausgerüstet.
Die pflegeleichten Eigenschaften bieten neben dem taktischen Einsatz auch Vorteile als Fahrtenmesser, Jagdmesser oder beim Survival: Der rostfreie Stahl ist beschichtet und lässt sich einfach schärfen.
Auch die Befestigung an der Ausrüstung mit dem Molle-System ist ein Pluspunkt militärischen Ursprungs.
Das SEK III ist zu Unrecht ein wenig bekanntes Messer, doch eine gute Kaufentscheidung, denn der Name Pohl steht dahinter und der Käufer erhält keine China-Ware, sondern ein hochwertiges deutsches Produkt.
+ optimierte Griff-Form
+ geringes Gewicht
+ Molle kompatibel
- teuer
- Modell läuft aus (Sammlertipp!)
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4. Glock Österreiches Feldmesser 70102
Der Waffenfabrikant Glock hat das günstige Feldmesser nach den Belangen des Österreichischen Bundesheeres konzipiert.
Das Armee-Messer mit oder ohne Rückensäge ist aufgrund der nicht waffengesetzkonformen Klingenlänge von 16,5cm nicht für Freizeit-Krieger auf dem Outdoor-Trip geeignet.
Die Klinge
Flexibler Federstahl der minderen Härteklasse 55 HRC wurde bewusst ausgewählt, um das Optimum in allen erdenklichen Situationen zu bieten.
So auch als Wurfmesser oder Bajonett.
Ein Feldmesser muss buchstäblich im Feld mit den gegebenen Schleifmitteln leicht nachzuschleifen sein und es darf beim Graben oder Hebeln nicht brechen
Es muss also flexibel sein, denn mit einem verbogenen Messer kann man um einiges mehr anstellen, als mit einem abgebrochenen Stück Metall.
Zudem benötigt die Klinge Pflege, da die Legierung rosten kann: Nässe gleich abwischen und auf das Metall etwas Ballistol verteilen, wird schnell zur Routine.
Bessere Resistenz gegen Witterungseinflüsse bietet die phosphatierte Oberfläche.
Der Griff und das Gewicht
Widerstandsfähiger Hart-Kunststoff, den Glock auch bei anderen Waffen einsetzt, wurde als Griffmaterial ausgewählt.
Die bauchige Form des Griffes erinnert an das Kabar USMC und liegt ausreichend sicher in der Hand.
In der Griffmitte befindet sich eine kleine Runde Öffnung, die durch einen Stopfen verschlossen ist. Bis hierher reicht der ¾ Tang, den hier einige Tropfen eingefülltes Waffenöl vor Rost schützen.
Ebenso wurde an ein Lanyardloch gedacht und der Handschutz gibt auch einen erprobten Flaschenöffner ab.
Nur 200 Gramm bringt das knapp 30 cm große Feldmesser auf die Waage. Ein kleiner Spalt zwischen Klinge und Griff ist produktionsbedingt und hat keinen negativen Einfluss.
Zubehör
Zum Lieferumfang gehört eine leichte Kunststoffscheide, die das Messer mit einem Klickverschluss sichert.
Fazit
Das Österreicher Feldmesser wird stumpf, wie ein Löffel geliefert, sodass ich vor dem ersten Gebrauch etwas Zeit zum Schleifen einplanen musste. Ansonsten gibt es wenig Kritikpunkte an diesem robusten Teil.
Die Klinge erfordert minimale Pflege mit Öl, doch dafür ist sie äußerst belastbar.
Noch ein überzeugender Grund, dieses Messer zu besitzen, ist das sehr attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis.
+ Österreicher Heermesser
+ qualitativ und preiswert
+ stabile Kunststoffscheide
- stumpf geliefert
- rostet schneller, als einem lieb ist
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5. Extrema-Ratio Shrapnel OG
Falls das Hauptmesser gerade nicht greifbar ist oder verloren ging, kommt das OG Shrapnel zum Zuge.
Zweite Wahl also?
Keineswegs.
Die ihm zugedachte Bezeichnung „Back-up“ hat für mich keinesfalls den Beigeschmack von zweitklassig, sondern kommt mit markanten Qualitäten für intuitive und blitzschnelle Anwendung beim „Plan B“ zum Zuge.
Die Klinge
Die bullige Klinge besteht aus einer rostfreien Kobaltstahl-Legierung mit enormer Schnitthaltigkeit.
58 Rockwell Härte, Flachschliff und 6,3 mm dicker Messerrücken sind auf hohe Belastung ausgelegt.
Bei Alltagsaufgaben dagegen, sei es nur ein Stück Brot abzuschneiden oder die Erdnussbutter aus dem Glas zu fischen, stößt es durch die geringe Länge von 11 cm schnell an ihre Grenzen stößt.
Und die 6,3mm Klingenstärke!
In Worten: SECHSKOMMADREI!
Versuchen Sie mal mit einem Beil Gemüse zu schneiden.
Die Drop-Point-Spitze fällt dafür recht fein aus. Sie könnte beim Hacken beschädigt werden, doch beim Schnitzen (Holz, nicht Gemüse) zeigt das OG seine Vorzüge.
Der Griff und das Gewicht
Der etwas eigenwillig geformte Griff aus Forprene-Kunststoff ist rutschfest und ergonomisch.
Das Material entstand in Zusammenarbeit mit der Universität in Perugia, Italien. Es ist resistent gegen Hitze, Kälte, Chemikalien, sowie Öl und Benzin.
Wem der Griff nicht gefällt, kann bei Extrema-Ratio andere Farben bestellen und durch einfaches Anschrauben austauschen.
Das Gewicht liegt nur fürs Messer bei 268 g, mit Halterung kommen rund 368 g zusammen, was auf die massive und obligatorische Vollerl-Konstruktion zurückzuführen ist.
Am Knauf schaut der Erl hervor, womit er zwei Funktionen als Fangriemenöse und Glasbrecher erfüllt.
Zubehör
Die verbesserte Kydex-Scheide enthält nun keine Glasfasern mehr, die unbeabsichtigtes Abstumpfen der Klinge und das Zerkratzen der schwarzen MIL-C-13924 Beschichtung beim Herausziehen ausschließt.
Das Tek-Lok-Befestigungssystem ermöglicht jede beliebige Trageoption, nur die Gürtelhalterung stößt bei Nutzern auf weniger Gefallen.
Fazit
Made in Italy verspricht immer besondere Raffinesse und Eleganz, bei Schuhen als auch bei Messern (siehe Lionsteel Messer).
Das Shrapnel dagegen ist kein schönes Messer.
Ich würde sogar sagen, es ist ein hässliches Messer.
Dafür ist es beispielhaft für Funktionalität mit dem gewissen Extra. Dieses EDC-Fixed lässt sich diskret tragen, was es für den Militär- und Polizeieinsatz befähigt.
Abgesehen von der kurzen Klinge und dem wenig ansprechenden Design, finde ich auch für den Outdoor-Einsatz nur Positives, sei es der gut nachschärfbare Stahl, der Griff oder das Tragesystem.
+ sehr stabil
+ Waffengesetzkonform
+ verbesserte Tek-Lok Scheide
- klobige Gürtelhalterung
- hässlich
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Abgrenzung zu Überlebensmessern und Taktischen Messern
1. Das Survival-Messer
Die größte Vielseitigkeit muss ein Überlebensmesser erfüllen, ein Allround-Tool sein, dass die unterschiedlichsten Dinge kann:
- Holz hacken,
- ein erlegtes Tier zerlegen
- und vielleicht auch Feuer machen.
Vor allem muss bei längeren Touren die Klinge gut nachzuschärfen sein, also ist Flachschliff empfehlenswert.
Ein glänzendes Beispiel für ein Survivalmesser ist das Bear Grylls Ultimate Pro.
Überlebensmesser müssen jeder Witterung trotzen und samt Holster leicht zu reinigen sein, weshalb hochwertige Kunststoffe verwendet werden.
Und da die gesamte Ausrüstung selbst getragen wird, sollte das Gewicht trotz Batoningpotenzials nicht zu schwer ausfallen.
Leuchtend rote oder orangefarbene Griffe, ein umwickeltes Lanyard oder eine Notfallausrüstung im Geheimfach machen manche Fabrikate fast zu einem Werkzeugkoffer für alle Fälle.
Lesenswert: Die besten Überlebensmesser - Für die härtesten Kerle
2. Das taktische Messer
Wohin man schaut, es scheint so, als ob jede Marke nun taktische Messer herstellt und jeder so ein Ding haben möchte.
Diese Modeerscheinung kommentieren einige Hersteller so: "Es gibt keinen Unterschied zwischen einem „normalen“ Einsatzmesser und einem „taktischen“ Einsatzmesser."
Oder gibt es etwa „Kampfpistolen“ und „normale“ Pistolen?
Eben.
Es hat eine Klinge, einen Griff und es schneidet. Doch sehr wohl gibt es Unterschiede für den Ausgebildeten oder Erfahrenen.
Das taktische Messer ist in erster Linie ein Werkzeug und erst dann eine Waffe.
Tarnung vor dem Feind hat hier höchste Priorität
Standard sind dunkel beschichtete Klingen an relativ kurzen, schwarzen Griffen oder höchstens solche mit Tarnmuster, die aus dem Handgelenk geführt werden.
Lassen Sie glänzende Oberflächen oder helle Grifffarben beiseite.
Als Griffmaterial wird Kunststoff verwendet, der die Klinge auch elektrisch isolieren soll.
Danach kommt es auf die Bauart des Messers an. Eine Klingenstärke ab 5 mm, um beispielsweise zügig zu graben, ist im Gelände unabdingbar.
Das Messer muss immer am Mann sein, so dass bei bodennaher Fortbewegung im Gelände die Befestigung am Oberschenkel eine sinnvolle Option ist.
Und dann bestimmt immer noch der Zweck das geeignete taktische Messer. Dazu später mehr.
Abhängig von den Anforderungen beim Job brauchen Sie vielleicht zwei oder sogar drei Messer – nicht um sie zu tragen, sondern als Teil der Ausrüstung, die Sie für bestimmte Operationen benötigen:
- Ist das Messer eine Waffe oder ein Werkzeug?
- Ist es ein Notfall-Rettungsgerät oder ein Einstiegswerkzeug?
Lesenswert: Was ist das Beste Taktische Messer?
8 Anforderungen an ein gutes Kampfmesser
Diese Messer sind tatsächlich beim Militär oder behördlichen Einsatzkommandos in Gebrauch. Neben den taktischen Eigenschaften sind sie vorrangig dazu gedacht beim Gegner tödliche Verletzungen hervorzurufen.
Im Unterschied zu „Poser-Messern“ sind die fünf Vorgestellten im Feld getestet – und so manche ausgefallenen Klingen, die als Kampfmesser vermarktet werden, sind nichts mehr als blühende Fantasie des Designers, geschweige denn praxistauglich, wenn´s drauf ankommt.
Ja, Dark Ops Messer, ich meine euch!
Zuerst sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Wunschmesser den Standards Ihrer Ausrüstung entspricht.
Es wäre ärgerlich, ein Gürtelmesser zu erstehen, das Ihr Vorgesetzter nicht erlaubt.
Hier ist der Ratgeber für ein gutes Kampfmesser in der Kurzfassung:
- Design – zweck- und einsatzspezifisch, ein Taucher braucht ein anderes Messer, wie ein Fallschirmjäger
- Ergonomie – sicherer Griff, passend für Hände und Handschuhe
- Format – wieder zweckspezifisch, siehe weiter unten!
- Stahl – renommierte (besser noch: spezialisierte) Messerfirma ist wichtiger, als irgendein Superstahl
- Griff – nichtsaugend, besser synthetisch oder aus Metall
- Klingenform – robuste Spitze, 3 mm bis 4,5 mm Klingenstärke
- Klappmesser vs. Feststehend – wieder entscheidet der Einsatzzweck, im Zweifelsfall kann man mit einem Fixed mehr machen
- Tragesysteme – gut verarbeitete Scheide; Trageort nach Vorliebe, Hauptsache sofort griffbereit
1. Das Design
Wenn die Landstreitkräfte ein Messer brauchen, sprechen sie Waffenschmieden mit einer Liste der möglichen Einsätze an. Danach wird ein sehr spezifiziertes Messermodell gemacht.
Wenn die Marine nach einem Rettungsmesser für ihre Schnellboote fragt, sieht die Liste der Anforderungen ganz anders aus.
Ein anderes Einsatzbereich ist es wiederum, wenn sich ein Helikopterabsturz über dem Meer ereignet, bei dem die mit „normalen“ Messern ausgerüsteten Küstenwache die eingeschlossenen Piloten nicht rechtzeitig befreien können.
Zur Grundausrüstung der Bundesmarine gehören daher Tauchermesser und Seglermesser mit klappbarem Dorn, um Tauwerk zu spleißen.
2. Die Ergonomie
Ohne zu sehr ins Technische abzudriften, ein Messer muss auch unter Stress und ohne Handschuhe gut in der Hand liegen. Es darf keine Quetschpunkte und scharfe Ecken haben (SEK 3 ist hier grenzwertig).
Gute Führung bei Vorderhandgriff (die Klinge zeigt aus der geschlossenen Hand nach oben), den Reversgriff (Klinge zeigt aus der Faust nach unten).
Bei der Gestaltung des Griffs darf es keine störenden Profile oder Wülste geben. Achten Sie auf übertriebene Fingermulden, die die Hand in eine unnatürliche Position zwingen.
Das Messer sollte in Form und Gewicht zur Hand passen, daher gibt es bestimmte Messermodelle in unterschiedlichen Größen.
3. Das Format
Das Design muss zweckgebunden sein und die Messergröße sollte die vorgesehene Aufgabe reflektieren. Einige Messerhersteller jedoch machen das, was sie selbst für das ultimative Polizei-Messer halten.
Dabei kommt dann ein 38 cm langes Bowie-Messer heraus mit einer riesigen Lederscheide, in die ganz Berlin samt Umland hineinpasst.
Zusammen wiegt alles mindestens zwei Pfund, denn „es hat einen Stahlknauf zum Hämmern“.
Ein schönes Messer, das wohl nur im Schließfach liegen wird.
Mit so einem Elefantentöter fühlt sich wohl kein Beamter wohl. Auf Streife ist ein Folder mit einer Klinge bis 10 cm und einer Gesamtlänge bis zu 20 cm realistischer.
4. Der Stahl
Eine Schneide aus gutem Stahl ist empfehlenswert.
Logisch? Klar.
Jede, ich wiederhole, JEDE seriöse Messerfirma arbeitet schon aus Wettbewerbsgründen mit hochwertigen Stählen.
Daher ist die Frage nach dem richtigen Stahl fehl am Platze.
Vermeiden Sie einfach alle billigen Messer aus Fernost, egal wie sie heißen mögen.
Und noch ein Wort zu den neuen „Super-Stählen“.
57 – 59 Rockwell sind ausreichend, da 61 HRC viel zu hart und spröde ist.
Ihre Messer müssen arbeiten, und Sie möchten sie ohne einen exotischen Diamantschleifer schärfen können. Im Gelände können Sie weichen Stahl sogar mit einem Stein schleifen.
Bei 57-59 Rockwell hat die Klinge trotzdem eine gewisse Flexibilität.
Immerhin ist ein stumpfes Messer noch ein Messer, ein gebrochenes Messer ist verlorenes Geld.
5. Der Griff
Die Materialien reichen von Plastik über G-10, Titan bis Edelstahl.
Es soll etwas Stabiles sein, das keine Feuchtigkeit absorbiert. Stabil bedeutet, es schrumpft nicht, verformt sich nicht und ist bruchfest.
Stabilisierte Materialien sind allgemein wasserdicht und nehmen keinen Schweiß, Wasser, Benzin oder Öl auf.
Damit scheiden alle natürlichen Stoffe wie Holz, Knochen und Leder aus. Ja, auch das USMC Ka-Bar ist in dieser Hinsicht nicht ideal.
Vermeiden Sie auch Kraton, das weiche gummiähnliche Material. Es zieht sich irgendwann ab oder verschlechtert sich – die schöne Haptik ist nicht dauerhaft.
Alles, was moderne Technologie an Polymeren und Verbundwerkstoffen bietet, nutzen renommierte Hersteller auf ihren Markenprodukten.
Metallgriffe halten wohl bis in alle Ewigkeit. Einige sind etwas schwerer oder glatter als nichtmetallische Griffe.
Entscheiden Sie selbst, was sich in Ihrer Hand am besten anfühlt. Eine profilierte oder aufgeraute Oberfläche bietet besonders bei Feuchtigkeit mehr Halt.
[pullquote align="normal"]Nicht die Materialien machen ein gutes Kampfmesser, sondern das Design. Ein schlechtes Kampfmesser aus guten Materialien ist immer noch ein schlechtes Messer. [/pullquote]6. Die Klingenform
Die Klinge kann eine einseitige oder doppelte Schneide und eine robuste Spitze haben.
Wenn Sie eine Öffnung stechen oder graben müssen, könnte eine zu feine Messerspitze, wie die eines Bowiemessers, beschädigt werden oder abbrechen.
Einige Zentimeter Schneidekante sind ausreichend, wobei die gekrümmten angeschliffenen Spitzen sehr effizient Gurtband oder Gewebe schneiden.
Eine Klinge sollte mindestens 3 mm bis 4,5 mm dick sein, ansonsten wird es zu schwer und sperrig.
Ziehen Sie gezackte Klingen in Erwägung, denn diese schneiden immer, auch wenn sie stumpf sind, beispielsweise durch Sicherheitsgurte.
7. Feststehendes Messer oder Taschenmesser?
Einige Leute benutzen Klappmesser, andere feststehende Klingen. Ein feststehendes Messer ist stärker, da es keine beweglichen Teile hat.
Es kommt einmal wieder auf den Einsatzzweck an, was nicht bedeutet, dass alle feststehenden Klingen riesengroße Haumesser sein müssen.
Im Kampfeinsatz werden viel kleinere Versionen mitgeführt. Diese Messer von der Größe eines geöffneten Taschenmessers lassen sich bequem als EDCs tragen.
Wer vor der Wahl „feste Klinge vs Klappmesser“ steht, sollte den Einsatzzweck unbedingt über die persönliche Vorliebe stellen.
Über Verriegelungs-Systeme kann ich weniger sagen, da jedes Unternehmen seine Verkaufszahlen verbessern will. Ein Klappmesser ist zusammenklappbar, was aber rein gar nichts mit dem Verriegelungs-System zu tun hat.
Lock-Back, Liner-Lock, Axis-Lock sind gut, aber nicht unfehlbar. Gute Hersteller verwenden gute Systeme.
Ich traue keinem Messer aus Fernost unter 10 Euro, mein Finger ist mir mehr wert.
8. Tragesysteme
Genau wie die Hauptwaffe oder das Zweitmesser, verlangt das Messer einen festen Platz, wo es immer getragen wird. Lassen Sie den Griff nach Ihrem Messer in Ihr Muskelgedächtnis eingehen.
Scheiden aus Leder, Nylon oder Kydex sind alle in Ordnung, solange sie gut verarbeitet sind. Wobei ich wieder synthetische Stoffe bevorzugen würde.
Die meisten modernen "taktischen" Messer verwenden einen Feder-Metallclip, der direkt auf den Griff montiert ist. Sie können wahlweise nach vorn oder hinten montiert werden, um sie griffbereit an der Hosentasche anzustecken.
Einige Kameraden tragen das Messer an der passiven Hand als Sicherungswaffe gegen einen Pistolengreifer.
Ob Sie das Messer „Tip-up“ oder „Tip-down“ tragen, ist Ihre Sache – Hauptsache es ist sofort erreichbar. Das Handschuhfach oder der Kofferraum ist wohl die schlechtere Alternative.
Wozu wird ein Kampfmesser in der Regel gebraucht?
Heutzutage tragen Soldaten eine Menge Ausrüstungsgegenstände am Körper, die auch vor Messerangriffen schützen.
Die häufigsten Tätigkeiten für ein Kampfmesser sind jedoch Aufbrechen, in Türen einzudringen, kleine Schlösser zu öffnen, Kabel schneiden oder Reparaturen auszuführen.
Im friedlichen Manöver zu Übungszwecken kommt das Kampfmesser natürlich auch als Küchenhelfer zum Einsatz, um EPAs, Dosen oder Flaschen zu öffnen.
Beim Messerkampf
Niemand sollte sich täuschen lassen, dass ein Kampfmesser von moderner Technik oder Taktik ganz verdrängt wurde.
Kämpfen und Töten geht immer noch Mann gegen Mann, physische Konfrontation ist fester Bestandteil des Kriegs-Szenarios.
Im Krieg gibt es keine „Sparring-Mentalität“.
Die beste realitätsbasierte „Bad Ass“ Messer-Kampftechnik nützt nichts, denn allein Sie selbst entscheiden mit Ihrer Wahl zu Handeln über den Ausgang der Konflikts, nicht irgendein antrainierter Kampfstil.
Daher dauern Messerkämpfe in der Regel nur Sekunden.
Schlusswort
Wenn es dann so weit ist, aufzubrechen, muss die Entscheidung für ein Messer fallen.
Mein erster Gedanke geht zum USMC Ka-Bar, das schon seit drei Generationen im Feld erfolgreich seinen Mann steht. Es hat auch einen hohen Wert als Sammlerstück.
Als moderne Alternative gefallen mir das Eickhorn SEK III und das Gerber Silver Trident sehr gut.
Als Kampfmesser nicht so überzeugend wirkt meiner Meinung nach das Shrapnel OG von Extrema-Ratio, da seine Klinge zu kurz und zu dick ist.
Sehr interessanter Artikel, danke!
Gut geschrieben. Echt toll. Danke.
Warum sollte ich ein SEK von Pohl nicht als Zivilist als EDC führen?
Bei den FM78 muss dir der Händler ein B-Ware Produkt geliefert haben. Meines war, als es neu bei mir ankam, scharf genug, um mich sauber am Bein zu rasieren.
Meines war auch scharf wie Hölle. Kam sogar mit geölter Klinge an.