Jeder der sich auch nur ein wenig mit Messern auskennt weiß, wie wichtig das richtige Schärfen ist.
Es gibt nur zwei Grundsätze wenn Sie ein Messer schleifen wollen.
Diese sind:
- Niemals „Wundergeräte“ verwenden, die blitzschnell eine scharfe Klinge versprechen
- und sich für das Schleifen Zeit zu nehmen.
Wetzen und Schleifen
Es gibt einen großen Unterschied zwischen Schleifen und Wetzen.
Beim SCHLEIFEN wird die Schneidegeometrie, also der Winkel in dem die beiden Seiten der Schneide an der Schneidkante zusammentreffen hergestellt.
Ferner wird die Schneidkante weiter verdünnt, wodurch sich ein Grat bildet, der abschließend reduziert werden muss.
Diese Vorgänge bedürfen einiger Übung und sollten von Anfängern nicht mit den besten Messern geübt werden.
Die Schneidkante ist hauchdünn.
Durch den Gebrauch des Messers verbiegen sich kleine Bereiche der Kante, das Messer wird stumpf, obwohl der Schliff noch korrekt ist.
Durch das WETZEN werden diese Bereiche wieder aufgerichtet. Das Wetzen muss zwar auch geübt werden, ist aber einfacher als das Messer schleifen.
Ohne gutes Werkzeug gibt es keine scharfen Messer
Für das Messer Schleifen sind Materialien nötig, die härter sind als der Stahl des Messers.
Es muss ein Materialabtrag erfolgen. Soll der Schliff komplett aufgebaut werden, ist ein Wasserschleifstein sinnvoll.
Dieser muss vor dem Schleifen gewässert werden. Es gibt diese Steine in verschiedenen Körnungen.
Für den VORSCHLIFF ist ein Stein mit einer Körnung von 120 bis 250 sinnvoll, für den eigentlich Hauptschliff, bei dem die Klinge ausgedünnt wird, ist ein Wasserschleifstein mit einer Körnung von 280 (europäischer Wasserstein) oder ein 1000er japanischer Wasserstein erforderlich.
Meistens gibt es die Schleifsteine bequem in einem entsprechenden Schleifset zu kaufen.
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Zum Entgraten (Beseitigen von letzten Unebenheiten) ist ein solcher Stein in der sehr feinen Körnung 6.000 nötig.
Um unterwegs ein Messer zu schleifen, kann auch ein Diamantmesserschärfer nützlich sein. Dazu später mehr.
Ein WETZSTAHL dient lediglich dem Aufrichten der kleinen Unebenheiten der Klinge.
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Er schärft nur ein an sich gut geschliffenes Messer. Zum Wetzen sind Wetzstähle (wie der Zwilling Wetzstahl) aus Edelstahl ausgezeichnet geeignet, da sie robust sind.
Keramik ist weniger geeignet, da es leicht zerbrechen kann.
Da beim Schleifen das Messer sorgfältig in einem bestimmten Winkel über den Schleifstein geführt werden muss, ist eine Halterung für den Stein eine gute Hilfe.
So ist sichergestellt, dass der Stein beim Schärfen nicht verrutschen kann.
Kurze Anleitung zum Schleifen von Messern
Sofern das Messer völlig stumpf ist, beginnt die Arbeit mit dem Vorschliff.
Jedes Messer wurde beim allersrsten Schleifen ist schon in einem Winkel geschliffen, dieser wird nicht verändert, sondern nur bis zur Schneidkante gleichmäßig ausgearbeitet.
Dazu wird eine Seite des Messers im festen Winkel über den Stein gezogen, bis sich auf der Oberseite ein Grat zeigt. Nun wird die ander Seite in gleicher Weise geschliffen. Für den Hauptschliff kommt nun der gewässerte mittlere Schleifstein zum Einsatz.
Bei diesem Schliff werden die erwähnten Schritte wiederholt, er dient zum Glätten der beim Vorschliff entstandene Riefen.
Der gesamte Vorgang wird nun mit dem feinen Stein wiederholt, aber der Winkel wird dabei ein wenig vergrößert.
Nun werden Schleifstein und Messer gereinigt, bevor abwechselnd in Schneidrichtung jede Messerseite mit leichtem Druck über den Schleifstein gezogen wird. Dieser Schritt reduziert den Grat.
Anleitung zum Wetzen
Es gibt verschieden Methoden wie man den nutzen kann.
Die einfachste und sicherste ist, den Wetzstahl am Griff zu halten mit der Spitze fest auf einen Tisch zu stellen.
Nun wird die Messerklinge dicht am Griff oben am Wetzstahl angesetzt.
Der Winkel soll etwa dem Schneidwinkel des Messers entsprechen. Nun wird das Messer mit leichtem Druck in einem Zug zur Spitze des Wetzstahls geführt und dabei am Stahl entlang gezogen.
Die Messerspitze ist nun neben der Spitze des Wetzstahls.
Dieser Vorgang wird nun mit der anderen Seite des Messers wiederholt. Nach einigen Durchgängen ist das Messer wieder scharf und frei von Unebenheiten.
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Messer schleifen unterwegs
Soll ein Messer bei Outdooraktivitäten geschliffen werden, ist es sinnvoll einen Diamantschärfer dabei zu haben.
Besonders, wenn keiner wie beim Bear Grylls Survival Messer in die Scheide integriert ist.
Grund ist einfach der, dass man unterwegs nicht unbedingt die ganzen Wasserteine und noch ein Wetzstahl dabei haben möchte.
Im Prinzip wird mit diesen Geräten genauso geschliffen wie beschrieben, aber der Schärfer muss über die Klinge geführt werden.
Mit diesen Geräten kann man ein Messer auch wetzen.
Ist das Messer völlig stumpf und man hat gerade keinen Schleifer zur Hand, kann man auch gewöhnliche Steine zum Schleifen verwenden.
Dazu findet man einen härteren und möglichst glatten Brocken (am besten in Flussnähe suchen) und setzt diesen wie oben beschrieben zum Schleifen ein.
Weitere unkonventionelle Schleifmethoden finden Sie hier.
Messer schleifen zu Hause
Wer es ganz bequem haben möchte, der greift zu einem netzbetriebenen Messerschleifer, wie dem Graef Dimamantenschleifer.
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Diese Geräte führen das Messer durch die Stufen Vorschliff, Schärfen und Abziehen – da das Gerät über 3 verschiedene Ansatzphasen verfügt.
Das Ergebnis ist ein scharfes Messer mit einem universellen 20 Grad Schliff. Allerdings, wer sein Messer lieber auf dünnere Schärfegrade oder generell andere Schärfwinkel bevorzugt wird mit dem Gerät nicht glücklich werden.