Beinahe schon zu Lebzeiten eine Legende ist das Mora Companion, das wir heute auf Herz und Nieren testen wollen.
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Ein Hoch auf Mora
Ob Camper oder Jäger, Bushcrafter oder Überlebenskünstler, überall hört man Lobgesänge über die simple Schönheit und das Genie eines Mora Messers.
Das Mora Companion ist keine Ausnahme: es ist ein robustes, mittelgroßes Outdoormesser, der Nachfolger des weltbekannten Mora Clipper. Es wird als DAS Universalmesser für das Jagen, Bushcraften, Campen und Outdooraktivitäten positioniert.
Bereits vor dem Test kann ich Ihnen so viel verraten: wenn Sie nach einem günstigen, aber qualitativ hochwertigen Mehrzweck-Campingmesser suchen, dann sollten Sie dem Mora Companion eine faire Chance geben.
Nun aber zurück zum Test: das Mora Companion ist ein relativ leichtes Messer – 116g für die Edelstahlversion und nur 76g für das Companion Carbon (zu den Stahlsorten später mehr). Das Gewicht und das Design lassen darauf schließen, dass das Messer eher zum Schneiden und Schnitzen entwickelt wurde und weniger, um sich durch den Dschungel zu schlagen.
Dennoch eignet sich das Messer auch für gröbere Arbeiten: vom ersten Ausschlachten von erlegtem Wild im Wald bis zum Zurichten von Fleisch zu Hause.
Mora Companion Edelstahl und Carbon
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Das Mora Companion gibt es in 2 Stahlvarianten:
- rostfreier, kaltgewalzter 12C27 Sandvikstahl
- und High Carbon, sprich: Kohlenstoffstahl.
Über die Wahl des richtigen Stahls für Sie entscheidet der beabsichtigte Verwendungszweck.
Pro Edelsstahl / Contra Kohlenstoff
Ich selbst hatte mich für die Edelstahlvariante entschieden, da ich viele Messer habe und die Pflege bei manchen somit zu kurz kommt. Edelstahl braucht nicht so viel Zuwendung wie Kohlenstoffstahl, den man (idealerweise) nach jedem Gebrauch mit einem Tuch trockenreiben und ölen sollte.
Bevor die Kohlenstoffstahl-Fraktion zum Angriff ansetzt, möchte ich ein paar Worte zu meiner Verteidigung sagen. Der heutige Edelstahl ist auch nicht mehr das was er mal war – und das ist auch gut so! Der technische Fortschritt und die chemische Weiterentwicklung vieler Edelstähle haben in Teamarbeit korrosionsbeständige, universelle Stähle geschaffen, die in vielen hochwertigen Messern, wie auch im Mora Companion Verwendung finden.
Keine Zeit für Messerpflege
Deshalb empfehle ich allen, die nicht viel Zeit mit der Messerpflege verbringen wollen, oder einfach nur so wie ich etwas faul sind, einen guten Sandvik Edelstahl. Ich freue mich darauf, das Mora Messer in Matsch und Regen oder auf offener See einzusetzen ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass das Messer Rost ansetzt.
Der Skandi-Schliff
Die Klinge des Companion führt einen schönen, niedrigen Skandi-schliff, der auch als Säbelschliff bekannt ist. Was den Säbel- oder auch den Skandinavischen Schliff auszeichnet ist die kurze Fase und der vergleichsweise hohe Klingenspiegel, der den Messerrücken stützt.
Ein fester Rücken ist auch wichtig, wenn man sein Mora auf einen Heavy Duty Einsatz zum Batoning schickt. Auch bei stabilen Messern ist ein Splittern und Verbiegen natürlich trotzdem möglich.
Der Skandi-Schliff ist der Traum eines jeden, der das Messer scharf kriegen möchte. Auch Anfänger sollten keine Schwierigkeiten damit haben, die Klinge scharf zu kriegen, ganz im Gegensatz zum Konvexschliff des Fällkniven WM1, wo man beim Schleifen auf den richtigen Winkel achten muss.
Trotzdem sind elektrische Schleifwerkzeuge nicht zu empfehlen, da sie die Klinge überhitzen können und insbesondere Kohlenstoffklingen reagieren sehr empfindlich auf erhöhte Temperaturen.
Ganz klassisch, mit Wetzstein und Abziehleder bekommt man das auch Mora scharf und glänzend.
Kein Full Tang
Wo es gerade um den harten Einsatz geht: das Mora Companion hat keinen Vollerl. Ich habe gehört, dass manche Nutzer ihr Mora Companion zum Batoning, Graben und Hebeln verwendeten und keine Schwierigkeiten damit hatten.
Ich selbst habe es nicht versucht und werde es aller Voraussicht nach auch nicht tun. Nicht dass ich es dem Mora nicht zutraue, aber für diese Arbeit ist das Messer nicht entworfen worden. Sollte das Companion im Holzklotz stecken bleiben und Sie versuchen es herauszuhebeln, dann läuft es Gefahr aus dem Griff auszubrechen.
Messer für den harten Einsatz gibt es viele, das Mora Companion ist in meinen Augen keines davon.
Die Gründe:
- kein Full Tang
- Klingenspiegel nicht hoch genug
- Klingenstärke zu gering
Griff
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Der patentierte Griff des Companion hat einen wuchtigen Bauch und eine bequeme, gummierte Oberfläche. Diese Gummierung erlaubt gerade genügend Griffigkeit, damit Ihnen das Mora nicht aus den Händen rutscht, wenn es nass ist.
Der Griff sitzt gut in der Hand und erinnert nur noch entfernt an die klassischen Mora Modelle. Er folgt dem natürlichen Verlauf der Fingerballen und bietet sogar jeweils eine Rille für den Zeigefinger und den Daumen.
Die Form und das Handling des Companion-Griffes dürfte auch Aufgaben, die eine lange Zeit in Anspruch nehmen (Schneiden, Schnitzen, Fisch Ausweiden) zum Kinderspiel machen.
Wie bereits im Test zum Mora 2000 angesprochen, weiß Mora of Sweden einfach, wie man aus günstigen Materialien das Beste herausholt, ohne an Sicherheit und Komfort zu sparen.
Scheide
Sehr einfaches Design – mit diesen Worten kann man die Scheide des Mora Companion am besten beschreiben. Die Scheide macht einige Sachen richtig und eine ganze Menge an Sachen falsch.
Die Scheide ist aus stabilem, aber steifem Plastik und kann im harten Gebrauch nicht überzeugen. Risse und Brüche sind das Ergebnis.
Obwohl das Messer in die Scheide mit einem deutlichen Klicken hineinspringt und dort auch zuverlässig festgehalten wird, mache ich mir doch Sorgen, dass es wahrscheinlich nicht mehr lange dauert, bis das Plastik ausgeleiert ist und das Messer nicht mehr richtig festhält.
Wenn Sie das Companion nicht täglich an Ihrem Gürtel tragen müssen (dürfen), dann fallen die oben aufgezeigten Problemchen weniger ins Gewicht.
Alternativen zum Mora Companion
Photo | Modell | Stahl | Klingenlänge (cm) | Gesamt (cm) | Preis € |
---|---|---|---|---|---|
Mora Companion | Sandvik 12C27 | 10,5 | 22,5 | ANSEHEN | |
Mora Companion Carbon | Kohlenstoff | 10 | 21,8 | ANSEHEN | |
Mora Gürtelmesser Bushcraft Forest | Sandvik 12C27 | 10,8 | 23,3 | ANSEHEN | |
Mora Bushcraft Survival | Sandvik 12C27 | 10,2 | 23 | ANSEHEN |
Mora Companion Vs. Mora Bushcraft Forest und Survival
Das Mora Bushcraft und die Survival Variation ist dem Companion sehr ähnlich, das Gesamtprofil ist das gleiche, wobei dem Bushcraft der „bauchige“ Griff fehlt. Die Klinge des Bushcraft ist geringfügig länger (10,5cm vs 10,8cm), während das Bushcraft Survival eine etwas kürzere Klinge hat (10,2cm vs. 10,5cm).
Die wesentlichen Unterschiede liegen jedoch im Schliff und der Gestaltung der Scheide. Das Mora Bushcraft Forest hat 2 Fasen: eine höhere Schneidfase und eine nicht ganz so hohe sekundäre Fase.
Weiterhin ist in der Scheide des Bushcraft Survival ein Feuerstein integriert, um unterwegs auch ohne Streichhölzer und Feuerzeug ein Feuer machen zu können.
Weiter Unterschiede in der Farbe, Länge und Gestaltung entnehmen Sie bitte der Tabelle oben.
Zum Mora Companion MG und Heavy Duty
Es gibt noch die Mora Companion MG und die Mora Companion Heavy Duty Variante. Falls Sie sich Fragen ob das weitere Modelle der Mora Familie sind, hier die Auflösung:
- Das Companion MG steht einfach für „military green“, also die Farbe „Militärgrün“. Die Bezeichnung wird verwendet, um das Modell von den andren Farbtönen abzugrenzen
- Das Companion Heavy Duty ist nichts anderes, als das Companion Carbon. Kohlenstoffstahl eignet sich für besser für gröbere Arbeiten, wo eine Edelstahlklinge verbiegt.
Preis
Wir sind nun so ziemlich am Ende meines Mora Companion Tests und es wir Zeit über den Preis zu reden.
Manch einer würde sagen, dass das Companion ein gutes Messer für das Geld oder diesen Preis ist.
Ich glaube nicht an so etwas, wie „gutes Messer für das Geld“.
Es gibt gute Messer, und es gibt Messer mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis.
Man kann für ein gutes Messer etwas mehr bezahlen, aber man kann nie sagen, dass ein schlechtes Messer ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.
Ich denke, dass Messerliebhaber sich mit den Kosten ihrer Messer auseinandersetzen müssen, da das Preis-Leistungsverhältnis oder in anderen Worten: was man für sein Geld bekommt, ein wesentlicher Bestandteil von gutem Design ist.
Es gibt Designentscheidungen etwas Konext.
Aus diesem Grund sind wir mit einem AUS-8 Stahl in einem 20€ Messer einverstanden, aber weniger begeistert, wenn wir dafür 100 Euro aufbringen müssen. Ein höherer Preis macht das Messer nicht zu einem schlechteren Messer, aber in einer anderen Preisliga würde es sich höheren Ansprüchen stellen müssen.
Wenn ich 100 Euro für das Companion bezahlen müsste, würde ich Ihnen immer noch sagen, dass es ein gutes Messer ist, aber ich würde die Designentscheidungen im Verhältnis zu seinem Preis kritischer betrachten, und es würde keine Empfehlung erhalten.
Das Mora Companion dagegen ist ein gutes Messer und der günstige Preis macht es zu einer absoluten Kaufempfehlung.
+ Preiswert
+ Kommt in mehreren Untermodellen
+ Erhältlich mit Klingen aus Kohlenstoff- und Edelstahl
+ Der Griff ist bequem und bietet eine gute Griffigkeit
+ Skandinavischer Schliff ist leicht zu schärfen und zu pflegen
+ Sehr leicht
+ Scheide ist einfach, aber funktionell
+ Eines der besten Messer unter 50€
– Kein Full-Tang, die Klinge ist nur 3/4 Erl
– Scheide ist nur für Rechtshänder geeignet
– Klingen aus Kohlenstoffstahl korrodieren leicht
Mora Companion – Fazit
Alles in einem hat mich das Mora Companion überzeugt – der Preis ist, für ein Messer, das mich möglicherweise mein ganzes Leben lang begleiten wird, einfach unschlagbar.
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Und sollte der unwahrscheinlich Fall eintreten, dass das Messer ihren Dienst quittiert, dafür kaufe ich mir einfach ein neues – vielleicht das Carbon?
Wenn Sie auf der Suche nach einem Campermesser sind, einem EDC, einem Jagd- oder Angelmesser, dann ist das Mora Companion definitiv sein Geld wert.
Hi, sehr schöne Übersicht!
Die Heavy Duty Messer haben eine stärkere Klinge. Sie gibt es in Stainless und Carbon Stahl.
„Das Companion Heavy Duty ist nichts anderes, als das Companion Carbon. Kohlenstoffstahl eignet sich für besser für gröbere Arbeiten, wo eine Edelstahlklinge verbiegt.“
Viele Grüße
Björn Oste