Niolox Stahl für Messer – Welche Abstriche gibt es?

Was taugt Niolox Stahl für Messer?

Niolox Stahl für Messer? – noch nie gehört? Ob das für anspruchsvolle Messerfreunde vielleicht ein Versäumnis darstellt, werde ich im nachfolgenden Bericht klären.

Dafür schauen wir uns zuerst einige beliebte Messer aus Niolox Stahl an.

1. LionSteel Messer Hunting M3

„Ich hatte die nie so wirklich auf dem Schirm.“ Diese anerkennenden Worte eines Users im messerforum.net bezieht sich auf offenbar lange unterschätzte Messerreihe aus der nordostitalienischen Messerschmiede Maniago, dem „Solingen vom Stiefel“ sozusagen.

Neben den immer mehr Beachtung und Freunde findenden Messern von Fantoni und Viper sind es vor allem die hochwertigen Outdoormesser der Firma Lionsteel vom Fuße der Julischen Alpen, welche augenscheinlich immer mehr Anhänger finden. So auch das Lionsteel M3.

Klinge

Seine 10,5 cm lange Drop-Point-Klinge erscheint aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Breite und stattlicher 5,0 cm Klingenstärke kürzer als sie ist.

Eine kurze Wellenkerbung am hinteren Messerrücken, die Daumenauflage, verhindert bei diesem Niolox-Lionsteel zusätzlich ein Abgleiten beim Arbeiten.

In Sachen drückender Schnitt bietet sie dem Anwender aufgrund nahezu maximaler Kraftübertragung ein hohes Maß an effizienter Durchdringung auch härteren Schnittguts unterschiedlicher Materialqualität.

Konzipiert als Vollerlmesser – d.h. der Erl läuft über den gesamten Griffbereich hin durch – ist hiermit zudem erhöhte Belastbarkeit bei der anfallenden Schnittleistung gewährleistet.

Gut geeignet etwa für Jagdzwecke ermöglicht dieses betont wuchtige Schneideformat auch wirkungsvolles Einstechen und müheloses Aufschlitzen zum Häuten oder anschließendem Zerteilen des Fleisches.

Lesenswert: 8 Lionsteel Messer im Vergleich – Preisgekrönte Messer aus Italien

Griff

Ergonomisch gestaltet und fest zweifach verschraubt liegen die beiden Griffschalen aus edlem Santosholz oder Micarta bei der Anwendung sicher in der Hand.

Das abwärts gebogene vordere Griffende dient hierbei als zuverlässiger Fingerschutz, die Öse am hinteren Griffende erlaubt das Tragen des im Holster befindlichen Messers an einer Schnur.

Für seine Größe unauffällige 306 Gramm Gesamtgewicht geben diesem betont kräftig, ja geradezu untersetzt gebauten Lionsteel ein angenehmes Handling.

Zum Vergleich: Das wohl jedem Outdoormesserfan bekannte Bear Grylls Ultimate Pro bringt trotz seines Kunststoffgriffs ca. 100 Gramm mehr auf die Waage.

Features in der Übersicht

  • Gesamtlänge 23,5 cm.
  • Klingenlänge 10,5 cm.
  • Klingenstärke 5,0 mm.
  • Gewicht 306 g
  • Klingenstahl Niolox
  • Drop-Point-Ausführung
  • Einhand-Klappmesser
  • Griff aus Santosholz
  • Holster

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2. Pohl Force Mike Five Santos

Beim Pohl Force Mike Five Santos des im südwestfälischen Burscheid ansässigen Herstellers Pohl Force handelt es sich um ein leistungsstarkes Klappmesser für Abenteuer, Jagd, Fischen oder Trekking – einen ausgewiesenen Outdoor-Könner mit Allrounderqualitäten also.

Der Kopf, welcher hinter der Firma Pohl Force steckt, ist der renommierte deutsche Messermacher Dietmar Pohl.

Von verschiedener Hand durchgeführten Tests in der deutschen Outdoorszene bestätigen übereinstimmend: das ist ein echtes Profimesser.

Mithilfe seines bewährten Back-Lock-Mechanismus´ lässt sich dieser Bestseller der Mike-Serie von Pohl Force gleichermaßen komfortabel wie sicher einhändig öffnen.

Griff

Zur Griffgestaltung für dieses überdurchschnittlich wertige Einhandmesser Verwendung fand hier wieder robustes Santos-Edelholz aus den Tropen mit charakteristisch eng gerillter Maserung und nussbaumartiger Farbtönung.

Der rückseitig angebrachte Hosenclip in feiner Satinierung lässt das Mike Five Santos bequem und sicher an Bund oder Tasche der Outdoorhose anstecken. Alternativ findet sich am Griffende eine strapazierfähige Schlaufenkordel zur praktischen Befestigung an Kleidung wie Ausrüstung.

Mit einem geringen Gesamtgewicht von nur 140 Gramm überrascht das Mike Five Santos, da das Messer doch relativ wuchtig wirkt.

Abstriche muss ich beim Pohl Force nur beim, meiner Meinung nach nicht ganz ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis. Für den Namen Pohl Force, der mittlerweile in jede gut gepflegte Messersammlung gehört, muss man doch einiges an Geld investieren.

Lesenswert: Pohl Force Mike One Desert

Features in der Übersicht

  • Gesamtlänge: 220 mm
  • Klingenlänge: 95 mm
  • Klingenstärke: 4 mm
  • Gewicht: 140 g
  • Klingenstahl Niolox
  • Drop-Point-Klinge
  • Double-Spring Lock-Back Mechanismus
  • Griffbeschalung Santosholz
  • Holster

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3. Pohl Force 1065 MK-1 limitiert

Outdoor-Klappmesser Marke Pohl Force zum Zweiten: Mit dem markanten Pohl Force 1065 MK-1 Outdoor-Folder möchte Labelschöpfer Dietmar Pohl offenbar von vornherein erst gar keine Missverständnisse aufkommen lassen.

Drei Merkmale bestimmen die Optik – und damit wesentlich auch den Kaufanreiz – eines Outdoormessers:

  • Gesamtform,
  • Klingentyp,
  • Griffgestaltung.

Meiner Meinung nach trifft dies auf das Pohl Force 1065 MK-1 ganz besonders zu.

Der Hersteller will mit dem unverwechselbaren (Pohl Force eben), zugleich funktionelle, wie taktischem Erscheinungsbild dieses Messers offenbar ganz gezielt ein bestimmtes Publikum ansprechen.

„Entdecke den Bear Grylls oder Chuck Norris in Dir!“

So oder so ähnlich lautet die Message, welche das Äußere des Pohl Force 1065 MK-1 dem Betrachter vermittelt.

Auf den ersten Blick ein unmissverständlich Kompetenz ausstrahlendes Funktionsmesser für wirklich harte Männer – oder die es noch werden wollen – also.

Aber beim Messerkauf geht es eben nicht nur um äußere Werte. Werden die Testergebnisse diesem optischen Anspruch nun auch gerecht?

Klinge

Seine vom Bauch steil nach oben geführte Tanto-Klingenspitze prädestiniert dieses funktionell konzipierte Outdoormesser zum effizienten Stechen beim taktischen Einsatz für eigenen Angriff, wie nötige Selbstverteidigung.

Griff

Im Gegensatz zu unseren beiden voranstehenden Kandidaten bringt der Hersteller bei diesem Messer als Heftmaterial kein Edelholz, sondern eines der edelsten Metalle, Titan, zum Einsatz.

Sicherlich Geschmackssache, denn der organische Stoff Holz liegt doch mit einem völlig anderen, grundsätzlich nicht schlechteren oder besseren, Feeling in der Hand als anorganisches Metall.

Bei kräftigem Schneiden wie anhaltender Nässe: Die durchgehend gewellte Strukturierung der rein metallenen Beschalung erweist sich im Outdoor insbesondere mit Handschuhen stets zuverlässig griffig in der Hand liegend.

Ein mehrfach eingekerbter Griffverlauf folgt ergonomischen Vorgaben und ermöglicht gutes Handling. Insgesamt ist die Griffbeschalung 6-fach verschraubt.

Ein rückseitig befestigter Clip lässt das 1065 MK-1 variabel an Hosenbund wie Rucksack einfach fixieren, praktischer Schnellzugriff inklusive.

Ein Sammlermesser

Sammler aufgepasst: Zugegeben, dieses markante Qualitätsmesser ist mit knapp 500€ Anschaffungskosten (beim Schreiben des Artikels) zweifellos kein Schnäppchen. Jedoch nur in begrenzter Auflage produziert hat es alleine schon dadurch seinen ideellen Wert vermutlich bereits bald deutlich gesteigert und kann zur kleinen Kapitalanlage reifen.

Features in der Übersicht

  • Klingenstahl Niolox
  • Sammlermesser
  • Drop-Point-Klinge
  • Back-Lock
  • Titan-Griff
  • Holster

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Niolox Outdoormesser – Hit oder Fail?

Stahl – eine an sich chemisch simple Legierung aus Eisen und Kohlenstoff wandelt sich durch das Zusetzen weiterer Legierungselemente und thermomechanische Behandlung zu vielseitig einsetzbaren Hochleistungsstählen.

Seit den 80-er Jahren endgültig vorbei ist die zur Messerherstellung bis dato ausschließliche Verwendung industriell orientierter Werkzeugstähle mit möglichst günstigen Herstellungskosten zur Serienproduktion.

Entscheidend dazu bei trug ein gleichsam messerkulturgeschichtliches Phänomen: Die seinerzeit einsetzende – und bis heute ungebrochene – Wandlung des privaten Gebrauchsmessers vom lediglich praktischen Werkzeug zum Lifestyle-Accessoire.

Warum in die Ferne schweifen, haben wir uns gedacht und möchten einen noch gar nicht so „alten“, aktuell aber sehr gefragten und interessanten Messerstahl „Made in Germany“ kurz porträtieren.

Die Rede ist von Niolox, einer äußerst interessanten hochlegierten Kohlenstoffstahl-Verbindung, deren Bekanntheitsgrad bedauerlicherweise immer noch mehr oder weniger auf den deutschsprachigen Raum beschränkt ist.

Was ist Niolox Stahl? – Kurzportrait eines deutschen Bestsellers

Patentiert und entwickelt in Deutschland: Der Begriff Niolox steht für einen hochlegierten Messerstahl mit selten gelungenen Allrounderqualitäten.

Werkstoffnummer 1.4153.03 – Stahlsortenkürzel SB1 – Handelsname Niolox – Legierungsformel X80CrVMo13-2 – viele verschiedene Bezeichnungen für ein- und denselben Messerstahls „Made in Germany.

Das prägnante Kürzel SB1 rührt dabei offenbar her vom deutschen „Messerpapst“ und Shop-Betreiber Jürgen Schanz, der aus verkaufsstrategischen Gründen auf diese zuvor unübliche Bezeichnung für Niolox setzte – mit beträchtlichem Erfolg wie es scheint.

Nicht zu verwechseln ist die Werkstoffnummer 1.4153.03 dabei freilich mit der fast identischen Werkstoffnummer 1.4153 für Stahl: Erstere beruht zwar wesentlich auf Grundlage der Zweiteren, wurde aber eben durch den Niob-Zusatz in puncto Widerstandsfähigkeit, Endhärte, Verschleißfestig sowie Zähigkeit dank deutlich verfeinertem Stahlgefüge entscheidend optimiert.

Ursprünglich auf die industrielle Verwendung bei Schneidmaschinen in der Lebensmittelindustrie beschränkt, können auch mit dem hochlegiertem Kohlenstoffstahl Niolox produzierte Messer inzwischen beträchtliche Verkaufszahlen aufweisen

Tendenz ist steigend, insbesondere im Outdoormesser-Segment.

Und dies gilt, obwohl kaum ein Niolox-Messer zu den Billigheimern zu zählen ist. Deutsche Messerliebhaber, die oft schon jahrelang immer wieder auf diese vielseitigen „Newcomer“ setzen, sind offenbar der Meinung, dass ihr Geld hier gut investiert ist.

Materialtechnische Spezifika – für diese Arbeitseigenschaften steht Niolox SB1

Der Härtegrad von Niolox-Messern bewegt sich in aller Regel im Fenster von ca. 56-60 HRC (Rockwell-Härtegrad) – ein zweifellos gehobener Wert, welcher sehr gute Einsatzmöglichkeit gerade im Bereich Outdoormesser verspricht. Für Niolox spricht, dass die hier hohen erreichbaren Endhärten ohne Verluste hinsichtlich der Zähigkeit realisiert werden können.

Bezüglich ebendieser Zähigkeit von Niolox-Klingen, also ihrer Robustheit und Bruchfestigkeit bei Arbeitsbelastung, erwarten auch den kritischsten Benutzer beruhigende Erfahrungs- und Testwerte.

Risse, Absplitterungen & Co. sind für diesen deutschen Premium-Messerstahl in aller Regel ein Fremdwort. Die Stahlqualität SB1 überzeugt durchgängig mit sehr hoher Verschleißfestigkeit.

In puncto Schnitthaltigkeit

Vereinfacht gesagt ist das die „Lebensdauer“ der Klingenschärfe – einmit Niolox gearbeites EDC oder Vollerlmesser bietet zweifellos sehr gut durchschnittliche, wenn auch nicht überragende Werte.

So ist Käuferurteilen zufolge, gewöhnliche Beanspruchung vorausgesetzt, die Schnitthaltigkeit dieser Klingen als durchaus überdurchschnittlich gut, wenn auch nicht überragend zu bezeichnen.

Flexibel – elastisch – formbeständig

Auch unter Schockbelastung (etwa in Gestalt kräftiger, kurzer Stöße auf harte bis sehr harte Materialuntergründe) machen die aus Niolox SB1 geschmiedeten Messerklingen eine gute Figur.

Niolox schärfen

Ein Niolox Nutzer bringt es hierzu auf den Punkt:

„Auf jeden Fall ein sehr gutes Mittelding zwischen „einfach zu schärfen und hält kurze Zeit auch die Schärfe“ und „hält sehr sehr lange die Schärfe aber man braucht Diamantschärfer“.

Der unstrittige Niolox-Vorzug wirklich einfacher Schärfbarkeit und – ziemlich unabhängig vom Arbeitsmaterial – ausreichend langer Schnitthaltigkeit macht diesen Stahl für Messer interessant.

Für Niolox gilt hierbei dasselbe wie für alle anderen hochlegierten, d. h. 13%+ chromanteiligen Messerstähle.

Auch wenn Härtungen von Niolox nachweislich bis 61 HRC (sogenannter Rockwell-Härtegrad) möglich sind: Eine zuverlässig praxistaugliche Härtung der einzelnen Messerklinge sollte 58-60 HRC (sogenannter Rockwell-Härtegrad) möglichst nicht überschreiten, neigen doch hochlegierte Stähle bei zunehmender Härte rasch zu nachteiliger Sprödigkeit und damit unerwünschter Leistungsminderung.

In der Summe zeigt sich, dass es sich beim ausgewiesenen Allrounder Niolox SB1 um einen ebenso zähen, wie harten, als auch scharfen wie robusten Topstahl handelt.

Niob – ein elementares Kurzportrait

Was macht den Niolox Stahl aus? Es ist die Beigabe von Niob. Etwas unscheinbar liegt es in der Hand, ein kristallines, grau glänzendes Stück Niob. Elementar nicht in der Erdhülle vorkommend, findet sich das Übergangselement am häufigsten im Mischmineral Carbonit.

Die häufigsten Vorkommen von Niob besitzen Kanada, Russland, Schwarzafrika, Südostasien sowie Australien – in Europa ist Niob äußerst selten auffindbar.

Weniger bekannt als seine hier mitagierenden Mitspieler Kohlenstoff, Molybdän, Chrom und Vanadium kommt bei Niolox Stahl nun auch das Element Niob zum Einsatz – und trotz kleinster Beimengung von allen gleich Namen gebend für die gesamte Stahllegierung.

Dies hat seinen triftigen Grund: Mit dem in der Natur selten vorkommenden Schwermetall Niob begegnet ein Element mit einer ganzen Reihe besonderer physikalischer und chemischer Eigenschaften.

Sehr hohe Schmelztemperatur gehören hierzu ebenso wie gute Verarbeitbarkeit aufgrund der geringen Härte oder – obgleich ein verhältnismäßig unedles Element – Korrosionsbeständigkeit aufgrund einer schützenden Oxidschicht.

Niob in Pulverform zeigt sich pyrophor, ist also von selbst entzündlich. Versehen mit dem Elementsymbol Nb und der Ordnungszahl 41 gehört Niob zu den sogenannten Übergangsmetallen und steht im chemischen Periodensystem sowohl in der 5. Periode als auch in der 5. Nebengruppe bzw. Vanadiumgruppe.

Es besitzt dabei einen Schmelzpunkt von 2.469 °C und eine Atommasse von 92,90638 u ± 0,00002 u.

Das Niolox Stahl Datenblatt

Diese im Labor zuverlässig ermittelten Zahlen lügen auch für Niolox so wenig wie eine Bundesligatabelle – für die Stahl- und Messerkenner hier die exakte Zusammensetzung der Legierung:

  • Kohlenstoff: ca. 0,8 %
  • Chrom: ca. 12,7 %
  • Molybdän: ca. 1,1 %
  • Vanadium: ca. 0,9 %
  • Niob: ca. 0,7 %

Das Element Niob scheint außer der Verwendung bei Niolox zusammen mit Tantal als eigenschaftsähnliche Verbindung Ni-Ta auch noch in den Legierungen weiterer Messerstähle auf, so etwa bei dem ebenfalls erst 2009 in den USA serienreif entwickelten S35VN.

In seiner chemischen Zusammensetzung stark amerikanischem D2 ähnelnd erfolgen in einschlägigen Messerbeurteilungen und – vergleiche auch immer wieder Verweise auf die sehr ähnlichen Gebrauchseigenschaften dieser international wesentlich bekannteren Stahlsorte.

Ist Niolox Stahl rostfrei?

Nein, völlig rostfrei ist er nicht. Hauptgrund hierfür: Seine fünffache chemische Zusammensetzung liefert zwar den für einen Messerstahl ohnehin unverzichtbaren Legierungsanteil an Chrom, zugunsten einer vollständig korrosions- und rostfreien Performance von Niolox SB1 davon allerdings etwas zu wenig.

Seine „Unart“ grundsätzlich leicht rosten und allgemein korrodieren zu können, ist somit dem vergleichsweise geringen Chromgehalt von nicht ganz 13 Prozent geschuldet.

Niolox fällt damit unter diejenigen Carbon-Messerstähle, welche unter die qualitativ immer noch anspruchsvolle Kategorie „rostträge“ fallen.

Dies bedeutet für alle mit Niolox gefertigten Messerklingen dennoch ein hohes Maß an nachhaltiger Korrosionsbeständigkeit und langer Lebensdauer.

Keine Sorge also: Selbst bei durchweg extremen Arbeits- und Außenbedingungen wird eine hochlegierte Messerklinge aus Niolox-Stahl SB1 bei regelmäßiger Pflege mit Sicherheit nicht gleich davonrosten.

Niolox vs Sleipner – Deutschland vs Schweden – hat einer die Nase vorn?

Auffällig ist der auf einschlägigen Messerportalen, Userforen und Liebhaber-Blogs immer wieder auftauchende Vergleich von Niolox SB1 speziell mit Sleipner Stahl.

Was ist hierfür der Grund? Gesamtqualitativ nicht, preisleistungsmäßig schon – so viel schon mal vorab.

Der, vom schwedischen Weltmarktführer für hochleistungsfähige Industrie- und Arbeitsstähle Uddeholm entwickelte Sleipner Stahl definiert sich grundsätzlich als „universell einsetzbarer Stahl für Kaltarbeitswerkzeuge“.

Für die Klingenfertigung von Gebrauchsmessern zur Privatnutzung verwendeter Uddeholm Sleipner Stahl ist somit quasi ein – qualitativ freilich hochkarätiges – Nebenprodukt dieses ursprünglich für den industriellen Einsatz gedachten Premiumstahls.

Damit eröffnet sich die biographische Parallele zu Niolox, es ebenfalls vom leistungsstarken Industriestahl für spezielle Fertigungen zum hochwertigen Messerstahl mit vielseitigem Einsatzspektrum geschafft zu haben.

Seine chemische Bestandsbilanz liest sich wie folgt:

  • C: 0,9%
  • Si: 0,9%
  • Mn: 0,5%
  • Cr: 7,8%
  • Mo: 2,5%
  • V: 0,45%

Sleipner Stahl beinhaltet im Vergleich mit Niolox Stahl demnach also 6 Legierungskomponenten, zusätzlich zu Niolox etwas Silizium und Mangan, jedoch kein Niob.

Je nach produktionstechnischer Behandlung und intendierter Endverwendung ist hier ein großes Spektrum von 48-62 HRC an erreichbaren Härten möglich.

Da es sich bei Sleipner verbundbedingt – wie bei Niolox SB1 – ebenfalls um einen (freilich nur allmählich) rostenden, nicht korrosionsbeständigen Stahl handelt, empfiehlt sich hier regelmäßig eine Pflege mit einem handelsüblichen Öl sowie Abwischen mit einem Tuch nach dem Gebrauch, um unschöner Fleckenbildung entgegenzuwirken.

Will man Userberichten Glauben schenken, scheinen Sleipner-Klingen dabei geringfügig schneller Rost anzusetzen als Niolox Stahl Messer.

Bei diesem Spezialstahl „Made in Sweden“ handelt es sich um eine recht haltbare Stahlqualität mit sehr guter Eignung insbesondere für gröbere Klingentypen zum intensiveren Arbeitseinsatz verschiedenster Art, also nicht unbedingt für minutiös fein schneidende Skalpellmesser u. ä.

Nicht selten ist der hochwertige Sleipner dabei sogar auf anspruchsvolle 62 HRC ausgehärtet.

Übereinstimmend berichten Käufer, wie Testergebnisse von einem sehr hohen Schärfegrad aller Sleipner-Klingen mit ansprechend langer Schärfedauer.

Das Nachschärfen ist hier gegenüber Niolox-Messern allerdings mit etwas mehr Aufwand verbunden, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen.

Vieles insbesondere aus dem diesbezüglichen Käuferfeedback ist vermutlich (oft auch) auf den jeweiligen Gewohnheitseffekt zurückzuführen.

Fakt ist: Bei Sleipner wie Niolox handelt es sich um Hochleistungsstähle in anerkannten Legierungen mit überdurchschnittlichen und ausgewogenen Allrounderqualitäten, von denen allerdings keine besonders hervorsticht.

Beide Male also sind hier beste Voraussetzungen für effiziente und langlebige Outdoormesser garantiert. Unter dem schnittigen Strich halten sich beide Wettbewerber in Plus und Minus somit letztlich die Waage – eine Frage der individuellen Messer-Weltanschauung also.

Mein Niolox-Resumée

Für Kenner & Liebhaber – Das selten vorkommende Schwermetall Niob garantiert den damit gefertigten Messern definitiv überdurchschnittlich gute und vor allem ausgewogene Materialqualität und folglich auch effektive Arbeitsleistung.

Natürlich wäre ein Vergleich von Niolox mit modernsten – und entsprechend teureren – HiTec-Messerstählen auf pulvermetallurgischer Basis ebenso unfair wie wenig zielführend.

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Von 150€ bis 495€ – meine 3 hier porträtierten Niolox-Spitzenmesser, insbesondere die beiden Pohl-Force-Modelle, haben schon ihren stolzen Preis.

Der rechtfertigt sich meiner Meinung von Messer zu Messer jedoch leider nicht immer ganz. Insbesondere im direkten Vergleich mit qualitativ ähnlichem, jedoch meist günstigerem schwedischem Sleipner-Stahl zeigt das Preis-Leistungs-Verhältnis von Messern mit Niolox-Klinge bisweilen doch unübersehbare Schwächen.

Was halten Sie von Niolox Stahl im Vergleich zu anderen Stählen?

Über Max Wegner

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