Viele Menschen pendeln das ganze Jahr über mit dem Fahrrad oder E-Bike zur Arbeit. Gerade bei Kälte stärkt die frische Luft das Immunsystem und bringt den Kreislauf in Schwung. Radfahren Im Winter ist mit der richtigen Kleidung sogar richtig angenehm: Holen Sie sich im folgenden Guide Tipps, wie Sie sich vor Wind und Wetter schützen.
Radfahren im Winter – Welche Kleidung brauche ich?
Biken zwischen November und März erfordert etwas mehr Vorausplanung als spontane Touren im Sommer. Bei Nebel, eisigem Wind und Schnee ist es wichtig, am Körper warm und trocken zu bleiben.
Unter allen Umständen sollten Sie Schwitzen beim Radfahren im Winter vermeiden:
Die kraftintensive Fortbewegung in kalter Luft erzeugt einen intensiven Windchill-Effekt, der den erhitzten Körper viel stärker auskühlt, als windstilles Wetter.
Bei 30 km/h Geschwindigkeit mit Gegenwind fühlen sich 5 Grad wie minus 1,1 Grad an.
Je schneller Sie fahren, desto kälter ist das Hautgefühl.
Zwiebellook für Radfahrer im Winter
Anstelle einer dicken Jacke hat sich auch beim Fahrrad fahren Bekleidung nach dem Zwiebel-Prinzip bewährt:
- Baselayer,
- Midlayer
- und die wetterfeste Außenlage
gleichen das Körperklima in wechselnden sonnigen und frostigen Abschnitte aus.
Drei oder vier Lagen bilden das wärmende Luftpolster bei Kälte und Sie können jederzeit flexibel auf veränderte Wetterlagen reagieren.
1. Atmungsaktive Funktionswäsche für den Baselayer
Sportliche Aktivitäten bei Kälte erfordern warme Unterwäsche, die gleichzeitig atmungsaktiv ist, Feuchtigkeit von der Haut wegleitet und schnell trocknet.
Nach persönlichem Empfinden können Sie sich zwischen synthetischen Fasern oder Merinowolle entscheiden.
Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile:
Merino
- angenehm weiches Hautgefühl
- wärmt auch in feuchtem Zustand
- nimmt kaum Schweißgeruch an
- muss seltener gewaschen werden
- Naturfasern speichern Feuchtigkeit
- aufwendiges Waschen und Trocknen
- teurer als Synthetik
Synthetik
- kurze Trockenzeit
- haltbar
- pflegeleicht
- günstig und vielfältig
- wärmt weniger als Wolle
- nimmt schnell Schweißgeruch an
- häufiges Waschen ist notwendig
2. Fahrradkleidung für den Oberkörper – Midlayer
Die mittlere Schicht im Zwiebel-Prinzip sorgt für die Isolierung.
Dicht gewebte, innen angeraute Radtrikots erhalten bei anliegendem Schnitt durch Elasthan-Anteile ihre Bewegungsfreiheit. Oft sind mehrere Materialien gemischt, um den Wärmehaushalt durch eine dichte Frontseite und atmungsaktive Rückseite auszugleichen.
Midlayer können bei sehr niedrigen Temperaturen auch aus zwei oder mehr Lagen bestehen.
Tipp: Bei langen Touren empfiehlt es sich, bei einem Hersteller zu bleiben, da alle Stücke durch die Materialauswahl und den Schnitt aufeinander abgestimmt sind. Im Alltag steht dem Mischen nichts im Wege, denn tägliche Anpassung ist das große Plus des Lagenlooks.
3. Die Außenlage – welche Jacke zum Radfahren im Winter?
Die äußere Schicht wärmt nicht, sondern schützt vor Wind und Nässe. Da Schneeregen an der Tagesordnung ist, sollten Sie sich für kürzere Strecken bis zu 20 oder 30 Minuten Fahrzeit mindestens für eine Wasser abweisende Softshell Jacke entscheiden.
Bei längeren Touren ist eine Hardshell mit atmungsaktiver Membran empfehlenswert.
Die Angabe der Wassersäule benennt, wann Feuchtigkeit durchdringt. Ab 1.500 mm Wassersäule zählen Gewebe als wasserdicht, hochwertige Outdoorjacken weisen 10.000 mm Wassersäule auf. Achten Sie auf verschweißte Nähte und abgedeckte Verschlüsse und Taschen.
Eine leichte Isolation an der Vorderseite und den Armen vermindert Wärmeverlust.
- Der Schnitt sollte eher anliegend sein, doch genügend Raum für wärmende Midlayer bieten. Zu weite Schnitte verhindern die Bildung des Luftpolsters.
- Spezielle Fahrradjacken haben längere Ärmel, um in gebeugter Sitzhaltung die Handgelenke zu bedecken
- Das länger geschnittene Rückenteil hält den unteren Rücken warm
- Reflektierende Elemente erhöhen die Sichtbarkeit
- Ein hoher Stehkragen und eng anliegende Abschlüsse halten Zugluft ab
Thermo-Fahrradjacke
ANSEHEN*
4. Die Fahrradhose für den Winter – lieber etwas weiter
Die Winterhose sollte Platz bieten für lange Funktionswäsche zum Unterziehen und der nasskalten Witterung standhalten. Auch hier sind wasserfeste Nähte und winddichtes Gewebe unverzichtbar für warme Beine. Fahrradhosen werden über der normalen Hose getragen. Lange Reißverschlüsse vom Knöchel bis über die Knie erleichtern das An- und Ausziehen.
Tipp: Ein wichtiges Detail ist der verstärkte Hosenboden. Doppelte Stofflagen und Isolierung wärmen auf dem Sattel, auch die Haltbarkeit verlängert sich. Integrierte Reflektoren verbessern in der dunklen Jahreszeit die Sicherheit im Straßenverkehr.
5. Welche Schuhe für E-Bike fahren im Winter?
Die Wärme konzentriert sich auf den Körperkern, der mit 37 Grad die Funktion lebenswichtiger Organe sichert.
Da sich Füße und Hände an den äußeren Enden der Versorgungsbahnen befinden, sind sie immer etwas kühler. Bei niedrigen Temperaturen führt gedrosselte Durchblutung zu intensivem Auskühlen, die von den Füßen her aufsteigt.
Wasserdichte Winter-Radschuhe mit Neoprenschaft sind nur für Klickpedale erhältlich. Für den Alltag empfehlen sich daher Überschuhe als Schutz vor Schmutz, Salz und Nässe. Die Ferse muss schließen, damit der Überschuh seinen Zweck erfüllt.
Tragen Sie die Hosenbeine grundsätzlich über dem Schuh, ansonsten sammelt er wie ein Trichter Schnee und Nässe ein.
6. Warmer Kopf und warme Hände
Über den Kopf entweicht die meiste Körperwärme: Eine anliegende Mütze unter dem Fahrradhelm schützt entweder nur vor Wind, dickere Ausführungen wärmen gleichzeitig.
Gleiches gilt für die Handschuhe. Speziell für Radfahrer eignen sich sogenannte Hummer-Handschuhe, die jeweils zwei Finger und den Daumen in separaten Fächern wärmen und die Bewegungsfreiheit erhalten.
Fazit
Wetterfeste Kleidung aus modernen Funktionsfasern, kombiniert im Lagenlook, halten Kälte und Nässe zuverlässig fern. Gut eingepackt macht Radfahren im Winter Spaß und Erkältungen haben keine Chance.