Die Frage „Rennrad Lenker – Carbon oder Alu“ sollte unter der Prämisse gestellt werden – Zeitfahrer oder Freizeitfahrer?
Rennrad Lenker: Carbon oder Alu?
Sportarten wie Zeitradfahren, Duathlon oder Triathlon erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Bei diesen Sportarten stellt das Rad meist den größten Kostenfaktor dar, weshalb hier genau hingesehen werden sollte, was man sich zulegt.
Insbesondere Komponenten wie dem Lenker sollte hierbei größte Beachtung geschenkt werden.
Grundsätzlich ist Ihnen sicher bewusst, was die Funktion eines Lenkers ist, nämlich das Steuern des Rennrades. Es hängen aber auch Faktoren wie Komfort und Aerodynamik sehr stark vom Lenker ab.
Dabei kommt es neben der Form des Lenkers vor allem auch auf das Material an.
1. Der Preis
Der deutlichste Unterschied ist hierbei zunächst einmal der Preis.
Einfache Alu-Lenker sind schon für ca. 15€ zu haben, während man für aufwendig hergestellte Carbon-Lenker gut und gerne 300€ und mehr zahlt, vor allem wenn der Vorbau bereits integriert ist.
2. Aluminium widerstandsfähiger als Carbon
Der Alu-Lenker hat neben seines günstigeren Preises aber auch einige weitere Vorteile gegenüber dem Carbon-Modell, was insbesondere Einsteigern zu Gute kommt:
- So ist er deutlich stabiler und widerstandsfähiger, wodurch er auch mal ein falsches Drehmoment beim Montieren oder ein Schlagloch während der Fahrt verzeiht.
- Zudem gibt es bei diesen Modellen kaum Gewichtsbeschränkungen, weshalb auch für massigere Sportler die Fahrt mit einem solchen Lenker kein Problem darstellt.
- Kommt es einmal zum Sturz, lässt sich ein Alu-Lenker leicht auf eventuelle Beschädigungen überprüfen. Dadurch ist die Entscheidung, ob er weiter verwendet oder ausgewechselt werden muss, relativ zügig getroffen.
Bei einem Carbon-Lenker hingegen sind Beschädigungen von außen oft nur schwer zu erkennen. Nach einem Sturz heißt es darum oftmals: ein neuer Lenker muss her! Und das kann bei den hohen Preisen durchaus kostspielig werden.
3. Rennrad Lenker – Carbon oder Alu: Das Gewicht
Warum also viel Geld für einen Carbon-Lenker auf den Tisch legen, wenn ein Alu-Lenker deutlich mehr Vorteile bietet?
Tatsächlich ist Letzterer für die meisten Sportler aufgrund der genannten Vorteile die beste und langlebigste Alternative.
Für diejenigen, die den Sport jedoch professionell ausüben und bei denen es bei ihren Zeiten um Sekunden geht, sind Carbon-Lenker schon lange unverzichtbar geworden.
Warum? Ganz einfach – das Gewicht!
Moderne Zeitfahrräder haben teilweise Gewichte von unter sechs Kilogramm. Je leichter das Rad, der Fahrer, der Rennradhelm, desto weniger Energie muss der Sportler aufwenden, um eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit zu fahren.
Solche Gewichte sind aber ausschließlich mit Carbon-Komponenten zu erreichen.
Gegenüber Aluminiumteilen kann der Gewichtsvorteil alleine beim Lenker bereits mehrere hundert Gramm betragen.
4. Komplexere Formen mit Carbon
Dazu lassen sich mit Carbon deutlich komplizierte Formen fertigen, wodurch der Ergonomie und Aerodynamik mehr Beachtung geschenkt werden kann.
Auch durch diese Faktoren lassen sich Sekunden oder sogar Minuten sparen, zudem wird der Körper und insbesondere der Rücken dadurch weniger belastet.
Zu guter letzt ist Carbon deutlich flexibler als Aluminium, wodurch Stöße abgefedert und der Fahrkomfort deutlich erhöht wird.
5. Rennradlenker – Temperatur von Carbon angenehmer
Außerdem lässt sich Carbon insbesondere bei kalten Temperaturen deutlich besser fassen als Aluminium, da letzteres Kälte sehr gut speichert. Kein Killerkriterium, aber sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen.
Lesenswert: Einen Rennrad Lenker einstellen – So sitzen Racer und Radler optimal
Fazit – Rennrad Lenker Carbon oder Alu?
Für Einsteiger ist also ein Alu-Lenker mit Sicherheit am besten geeignet.
Wenn Sie aber vorhaben, auf den vordersten Plätzen bei Wettkämpfen zu landen und jede Sekunde aus Ihrem Rad holen wollen, sollten Sie sich die Anschaffung eines Carbon-Lenkers durchaus durch den Kopf gehen lassen.