Was ist eine Fahrradstraße? Wer hat Vorfahrt auf einer Fahrradstraße? Ziemlich viele Verkehrsteilnehmer können mit dem relativ neuen Verkehrsschild nichts anfangen: Wie sich eine Fahrradstraße von verkehrsberuhigten Bereichen und anderen Straßen unterscheidet, erfahren Sie hier.
Eine Fahrradstraße ist vorrangig für den Fahrradverkehr vorgesehen. Radfahrer haben gegenüber anderen Fahrzeugen Vorfahrt, außer an Kreuzungen und von rechts einmündenden Nebenstraßen gilt rechts vor links.
Was gilt auf einer Fahrradstraße?
Das Verkehrszeichen 244.1 macht aus einer gewöhnlichen Straße eine Fahrradstraße, die StVO bestimmt die Verkehrsregeln in diesem Bereich.
- Andere Fahrzeuge dürfen eine Fahrradstraße nicht benutzen, es sei denn, Zusatzschilder erlauben es. Motorisierte Verkehrsteilnehmer müssen sich dem Radverkehr anpassen. Neben normalen Fahrrädern sind E-Scooter und Pedelecs erlaubt.
- Für Fahrräder gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Wenn nötig, müssen Motorräder und Autos ihre Geschwindigkeit weiter verringern, um Radfahrer nicht zu gefährden oder zu behindern.
- Fahrräder dürfen ausdrücklich nebeneinander fahren. Autos müssen entweder hinter den Rädern bleiben oder dürfen sie mit mindestens 1,5 m seitlichen Abstand überholen.
- Ansonsten gelten alle Vorschriften über die Fahrbahnbenutzung, das Rechtsfahrgebot und die Vorfahrt an Einmündungen sowie Kreuzungen. Fahrradstraßen dürfen in beide Richtungen befahren werden.
Fahrradstraße erklärt:
Wie ist die Vorfahrt in der Fahrradstraße geregelt?
- Falls die Vorfahrt nicht durch Verkehrszeichen geregelt ist, gilt rechts vor links.
- Dem Radverkehr kann Vorfahrt eingeräumt werden, indem der Gehweg der Fahrradstraße abgesenkte Bordsteine aufweist oder der Gehweg ohne Unterbrechung der Fahrradstraße über die einmündende Fahrbahn verläuft.
- Wer aus dieser Nebenstraße kommt, muss aufgrund des durchgehenden Bordsteins warten. Die Vorfahrt auf dem Fahrradweg hat damit immer der Geradeaus-Verkehr. Sinn einer Fahrradstraße ist es, Radfahrern mehr Sicherheit zu bieten.
Im Allgemeinen unterscheidet sich eine Fahrradstraße baulich nicht von normalen Straßen. Sie werden nur zur besonderen Nutzung freigegeben.
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Zusatzschilder in Fahrradstraßen
Durch zusätzliche Verkehrszeichen, wie KFZ frei, kann das Befahren durch verschiedene andere Fahrzeuge erlaubt werden. Dazu zählen Pkws, Busse, Motorräder, Kleinkrafträder oder Mofas.
- In Kombination mit dem Zusatzschild ‘Anlieger frei’ dürfen Anlieger in die Fahrradstraße einfahren. Dies betrifft Personen, die dort wohnen oder jemanden an dieser Adresse besuchen möchten. Gleiches gilt für Handwerker oder Postboten mit Fahrzeugen.
- Fehlen Zusatzzeichen wie ‘KFZ frei’ oder ‘Anlieger frei’, dürfen Autofahrer die Straße nicht befahren.
Lesenswert:
Wie ist die Parkregelung in einer Fahrradstraße?
Parken kann erlaubt sein, wenn die Fahrradstraße auch für andere Verkehrsteilnehmer freigegeben ist. Wie anderweitig auch zeigen entsprechende Verkehrsschilder mögliche Einschränkungen an.
Wer muss die Gehwege nutzen?
Sind Gehwege oder Seitenstreifen vorhanden, sind diese Fußgängern, Inline-Skatern, Rollstuhlfahrern sowie Kindern unter 8 Jahren vorbehalten.
Eine Fahrradstraße kann auch Teil einer Radverkehrsanlage sein.
Welche Vorteile bringen Fahrradstraßen?
Am stärksten profitiert der Einzelhandel in den Stadtgebieten mit Fahrradstraßen, ergab eine Studie. Kunden mit Fahrrad sind die besten Kunden, da sie häufig vorbeikommen und den Discounter im Vorort erst gar nicht anfahren.
Autofahrer hingegen benutzen die Straße nicht, um sich die Schaufenster anzusehen oder spontan etwas zu kaufen.
Reichliche Parkmöglichkeiten, Lieferdienste für schwere Einkäufe oder Fahrradanhänger zum Ausleihen fördern das Einkaufserlebnis.
Unsichere Fahrer steigen öfter aufs Rad, da die Fahrradstraße ein überschaubares Revier mit beherrschbarem Verkehrstempo bietet. Die Wohnqualität der Anlieger gewinnt deutlich, sogar Kinder können draußen spielen.
