Tommy Hilfiger zählt unbestritten zu den wichtigsten Modemachern unserer Zeit. Seit 2010 gehört die Marke zum US-amerikanischen Textilkonzern Phillips-Van Heusen, dem auch das Label Calvin Klein angehört. Wie und wo werden die jährlich zwei neue Tommy Hilfiger Kollektionen hergestellt?
Tommy Hilfiger hat sich einige ehrgeizige Ziele gesetzt, aber es gibt noch viel zu tun, um nachhaltiger und ethischer zu werden. Die Marke könnte damit beginnen, über ihre Fortschritte zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu berichten, ihren Arbeitern einen existenzsichernden Lohn zu zahlen und zumindest damit beginnen, auf Materialien tierischen Ursprungs zu verzichten.
Beliebte Tommy Hilfiger Jacken:
Für Damen – Tommy Hilfiger Heritage Trench Mantel
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Für Herren – Tommy Hilfiger Packable Down Jacket
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Produktionsbedingungen der Modemarke Tommy Hilfiger
Das Unternehmen lässt die Textilien in Indonesien, Bangladesch und weiteren asiatischen Ländern fertigen, so wie die meisten anderen Textilmarken auch. Tommy Hilfiger gründete ein eigenes Kontroll-Programm, das interne Prüfungen der Fabriken sowie Inspektionen unabhängiger Instanzen vorsieht.
TH arbeitet mit der international anerkannten Audit-Firma ‘Verité’ zusammen. Das Ziel ist die Umsetzung des Fair Trade Gedankens, um den Näherinnen genügendes Einkommen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu sichern. Die grundsätzliche Unternehmensverantwortung und die Umsetzung der Richtlinien liegt jedoch bei der Muttergesellschaft Phillips van Heusen (PVH).
Sind die Arbeitsbedingungen fair?
Tommy Hilfiger sagt, er wolle „einen Arbeitsplatz schaffen, an dem jeder die Möglichkeit hat, sein Potenzial zu maximieren“, aber ist das wirklich der Fall und gilt es für alle in der Lieferkette?
Die Marke zeigt sich allerdings nur wenig transparent.
- Sie veröffentlicht Informationen über seine Lieferantenrichtlinien, Audits und Abhilfeprozesse. Es gibt eine detaillierte Liste der Lieferanten in der Endphase der Produktion sowie einige Informationen zu den Ergebnissen von Lieferantenaudits. Und obwohl ein Teil der Lieferkette von Tommy Hilfiger durch den Workplace Code of Conduct zertifiziert ist und die Marke ein Projekt zur Verbesserung der Löhne in ihrer Lieferkette hat, fehlen bislang Beweise für die Zahlung eines existenzsichernden Lohns.
- Darüber hinaus legt die Marke Richtlinien offen, um Lieferanten in ihrer Lieferkette vor den Auswirkungen von COVID-19 zu schützen, nicht aber Arbeitnehmer.
- Weitere Kritik wurde öffentlich, als bei einem Brand 29 Arbeiter in Bangladesch ums Leben kamen und danach wie gehabt Kleidung hergestellt wird. PVH unterzeichnete ein Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz.(1)
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Nachhaltige Produktion
Im Jahr 2020 startete die Marke mit dem charakteristischen blau-rot-weißen Rechteck-Logo ihre „Make It Possible“-Initiative. Dieses nachhaltige Modeprogramm zielt darauf ab, die Auswirkungen der Tommy Hilfiger Marke auf den Planeten zu verringern und das Leben der Menschen in der Wertschöpfungskette des Unternehmens zu verbessern.
Die Marke verwendet einige umweltfreundliche sowie recycelte Materialien.
Im Frühjahr 2019 brachte Tommy Hilfiger seine erste Denim-Jeans aus 100 % recycelter Baumwolle auf den Markt, bei der Baumwollreste von Schneidetischen und Fabrikböden sowie Stoffe aus recycelten Plastikflaschen verwendet wurden. Weitere Ziele enthält der PVH-Report zur Unternehmens-Verantwortung:
- 100% erneuerbarer Strom bis 2030 und 30 % Reduzierung der Emissionen innerhalb der Lieferkette bis 2030 in den niederländischen Logistik-Zentren und Büros..
- Null Abfall und Abschaffung von Einwegkunststoffen bis 2030 in PVH-Büros, Vertriebszentren und Geschäfte
- Abwasser aus den Nassprozessoren soll auf Chemikalien und bis 2025 auf schädliche Mikrofasern gefiltert werden.
- 100 % der PVH-Lieferanten erfüllen oder übertreffen soziale Anforderungen und Umweltstandards bis 2030.
- 100 % der Arbeitnehmer, die bei Schlüssellieferanten beschäftigt sind, werden bis 2025 durch repräsentative Betriebsausschüsse vertreten
- 100 % unserer Lieferanten fördern sichere und gesunde Arbeitsplätze bis 2025
- Bezug von 100 % nachhaltiger Baumwolle und Viskose bis 2025, Bezug nachhaltigen Polyesters bis 2030.
- Zugang zu Wasser: Bis 2025 werden fünf Projekte für gemeinsame Maßnahmen in den Beschaffungsgemeinden mit dem größten Wasserstress eingerichtet.
Emissionen reduzieren
Tommy Hilfiger hat sich auch ein wissenschaftlich fundiertes Ziel gesetzt, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die durch ihre eigenen Betriebe und ihre Lieferkette entstehen. Es gibt eine von CanopyStyle genehmigte Richtlinie, um die Entwaldung alter und gefährdeter Wälder in ihrer Lieferkette zu verhindern. (2)
Wo bleiben die Ergebnisse? Wir haben jedoch keine Beweise dafür gefunden, dass Tommy Hilfiger auf dem richtigen Weg ist, sein Treibhausgasemissionsziel zu erreichen, oder dass es bei der Herstellung seiner Produkte Textilabfälle minimiert.
Tommy Hilfiger möchte, dass seine Produkte bis 2030 zirkulär sind. Die ersten Schritte sind lobenswert, doch es gibt bisher noch keine greifbaren Resultate.
Wie steht Tommy Hilfiger zu Tierschutz?
Die Marke hat eine formelle Tierschutzrichtlinie, die Verarbeitung von Angora, Pelz und exotischer Tierhaut ausschließt. Es werden jedoch immer noch Leder, Wolle, exotische Tierhaare und Daunen (nach dem Responsible Down Standard) verwendet.
Das Unternehmen verfolgt einige tierische Produkte bis zur ersten Produktionsstufe, sollte aber transparenter in Bezug auf die Herkunft seiner tierischen Produkte sein, oder noch besser, auf Synthetik umsteigen.