Produziert der Brose ungesunde Geräusche wie Rasseln, Schleifen oder Schlagen, deutet dies auf einen Lagerschaden hin. Wenn sich dann der berühmte ‘Tritt ins Leere’ einstellt, können Sie davon ausgehen, in Kürze das Lager wechseln zu müssen. Wie lassen sich Schäden vorbeugen und lohnt die Reparatur?
In den ersten beiden Jahren sollten Sie bei einem Lagerschaden am Brose E-Bike Motor die Gewährleistung in Anspruch nehmen. Spätere Pflege durch einmal jährliches Demontieren, Reinigen und Fetten lohnt sich unbedingt. Bei Geräuschen sollten Sie zunächst die Verschraubungen nach Herstellervorgaben mit einem Drehmomentschlüssel anziehen.
Wie kommt es zu einem Lagerschaden am Brose E-Bike Motor?
Die meisten Lagerschäden treten bei stark beanspruchten Brose E-Bikes auf:
- Zunächst wird der Brose Motor immer lauter, später stellen sich schleifende oder mahlende Nebengeräusche ein, die Pedale drehen schwergängiger als früher.
- Der Übergang von den Kurbelarmen zur Welle ist offen: Hier dringt Schmutz und Wasser ein.
Die häufigsten Ursachen für Lagerschäden sind selbst gemacht:
- Trockenlaufen durch Schmutzpartikel, die mit werkseitig aufgetragenem Fett wie eine Schleifpaste die Oberflächen aufrauen.
- Fahrradwäsche mit viel Wasser aus dem Gartenschlauch oder einem Druckreiniger spülen die Fettpackung ab. Es bildet sich Korrosion, die schweren Lauf, Geräusche und letztendlich Lagerschaden verursacht.
Mangelnde oder falsche Pflege verursachen häufiger Schäden, als Überlastung und unausgereifte Fahrtechnik. Bei guter Pflege hält der Brose Motor durchschnittlich 20.000 Kilometer.
Lager wechseln oder nachziehen?
Ein ständig knackendes Tretlager muss nicht automatisch ausgetauscht werden. In vielen Fällen reicht das Reinigen, Fetten und Nachziehen der Lagerschalen aus.
Ersatzteile bietet Brose ebenso wie die anderen Hersteller nur in sehr begrenzter Auswahl an, wobei es sich meistens um Schrauben oder andere Kleinteile handelt.
Die Werkstatt kann auch keine Ersatzteile bestellen, sondern der Motor wird zum Hersteller eingeschickt und komplett getauscht.
Damit soll der Motivation mancher Endkunden ein Riegel vorgeschoben werden, den Motor zu öffnen.
Möglicherweise finden Sie auf dem Gebrauchtteilemarkt ein neuwertiges Lager.
Wichtig ist der Abgleich der Teilenummer, zumindest sollten die Abmessungen stimmen.
Bevor Sie mit dem Lagertausch beginnen, empfehle ich Ihnen, das E-Bike gründlich zu reinigen. So bauen Sie alten Schmutz nicht mit ein und das Arbeiten an einem sauberen Antrieb ist einfach angenehmer.
Für den Lagertausch benötigte Werkzeuge:
- Einen 8 mm Sechskant-Inbusschlüssel
- Ein Spidertool um den Sicherungsring abzuziehen
- Ein Kurbelabzieher
- Einen Gummihammer
- Ein Drehmomentschlüssel
- Optional einen Montageständer
Fahrrad Werkzeugkoffer
ANSEHEN*
Demontage der Kurbeln
- Heben Sie den Zahnriemen vom Kettenblatt ab
- Lösen Sie die mittlere Schraube des linken Kurbelarms mit dem Inbusschlüssel
- Schrauben Sie den Kurbelabzieher im Uhrzeigersinn ein und heben das Sicherungsplättchen mit einem kleinen Schraubenzieher ab.
- Ziehen Sie die Kurbel von der Achse ab und entfernen den Sicherungsring mit dem Spidertool entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Motorabdeckung bleibt unberührt.
- Treiben Sie nun mit dem Gummihammer die rechte Kurbel vorsichtig aus
- Drehen Sie die Lagerschalen heraus: Beide Gewinde öffnen sich immer durch Drehung Richtung Hinterrad
- Setzen Sie einen Dorn an und treiben Sie das Lager mit leichten Hammerschlägen aus dem Rahmen
- Reinigen Sie das Tretlagergehäuse. Bestreichen Sie die Innenflächen sowie die Gewinde des Tretlagers großzügig mit Lagerfett.
- Schrauben Sie die Lagerschalen mit 40 bis 45 Nm ein, Presslagerschalen werden mit einem Einpresswerkzeug eingepresst
- Schieben Sie die rechte Kurbel durch Tretlagergehäuse und die linke Kurbel auf die Kurbelachse auf und ziehen die Kurbelkappe mit 1,5 Nm fest.
- Sicherungsplättchen auflegen und die Inbusschraube mit 54 Nm anziehen. Die Kurbel sollte sich ohne Spiel leicht drehen lassen.
Brose E-Bike Motordefekt:
