Sollte man den E-Bike Akku immer voll laden? Schadet ein abgebrochener Ladevorgang und entsteht Memory-Effekt? Lithium-Ionen-Batterien erfordern Aufmerksamkeit, wenn es ums Laden geht – worauf es zu achten gilt, erfahren Sie hier.
- Aktuelle Lithium-Ionen E-Bike Akkus vertragen ständiges Vollladen nicht gut, da chemischer Stress die Zellen schneller altern lässt.
- Besonders schonend ist ein mittlerer Ladezustand, der beim Losfahren noch halb voll ist und bei der Rückkehr erst halb leer ist.
- Hersteller empfehlen, die Kapazität zwischen 30 bis 60 Prozent zu halten.
Sollte man den E-Bike Akku immer voll laden?
E-Bike Neulinge erinnern sich an ihre Taschenlampe, die immer voll geladen sein musste, um die Nacht über auszureichen.
Bei moderner Lithium-Ionen-Technologie ist es anders:
Vollständiges Laden setzt die Elektroden auf Dauer starker Belastung aus, wodurch die Zellen schneller altern.
Nach kurzen Fahrten im Alltag sollten Sie daher nicht jedes Mal das Ladegerät anschließen, um den Ladezustand aufzufüllen.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Winterpause, wenn der Akku nicht benutzt wird.
Die ideale Kapazität von Bosch Akkus liegt zwischen 30 und 60 % für die Nutzung und die Lagerung.
Wann wird es Zeit zum Nachladen?
Die meisten Akkus zeigen die restliche Kapazität mit LEDs an und auf dem Display können Sie den Ladezustand ablesen.
Wenn nur noch zwei Ladebalken angezeigt werden, ist es Zeit zum Nachladen.
Natürlich können Sie bis nach Hause fahren, wenn die Tagestour doch mehr Energie gekostet hat, als gedacht.
Wenn die Unterstützung ausfällt, ist der Akku keinesfalls leer.
Der Motor schaltet ab, wenn die verfügbare Energie verbraucht ist.
Im Akku ist dann noch rund 20 % Strom abrufbar, womit die Beleuchtung noch zwei Stunden funktioniert – so schreibt es der Gesetzgeber vor, um die sichere Heimfahrt im Straßenverkehr zu gewährleisten.
Gibt es Ausnahmen, wann der Akku voll geladen werden sollte?
Ja, einige Situationen erfordern das volle Aufladen des Akkus.
- Der Händler führt einen Kapazitätstest durch, um in der Analyse Fehler aufzuspüren
- Die erste Fahrt zum Saisonstart sollten Sie mit voll geladenem Akku beginnen
- Zu Beginn einer langen Radtour laden Sie voll und fahren die Etappen mit passenden Lade-Stopps unterwegs
- Falls die Reichweite nicht mit der Display-Anzeige übereinstimmt, sollten Sie ein Akku-Reset durchführen, das mehrmaliges Leeren und Laden erfordert
Bedeutet jedes Laden einen Ladezyklus?
Die Lebensdauer eines E-Bike Akkus beträgt rund 1000 Ladezyklen. Je nach Häufigkeit der Nutzung hält ein Akku etwa vier bis sechs Jahre. Wenn Sie häufiger kürzere Ladevorgänge durchführen, zählt dies nicht als Ladezyklus. Vielmehr summiert die intelligente Elektronik am Akku Teilladungen.
Beispiel: Sie laden 30 % + 40 % + 30 % = 100 % entspricht einem Ladezyklus.
Kann ich den Akku über Nacht laden?
Während Sie schlafen, sollten Sie den Akku nicht ans Ladegerät anschließen.
Zu groß ist das Risiko, dass es bei einem unbeaufsichtigten Ladevorgang zu einer Störung kommt, die schnelles Handeln erfordert.
Falls auf einer Tour keine andere Möglichkeit besteht, als den E-Bike Akku nachts zu laden, sollten Sie eine Zeitschaltuhr zwischenschalten, die Ladezeiten begrenzt sowie eine feuerfeste Akkutasche nutzen.
Feuerfeste Akkutasche
ANSEHEN*
Wie lade ich einen neuen Akku?
Lesen Sie die Bedienungsanleitung oder fragen den Händler, ob der neue E-Bike Akku “eingefahren” werden sollte.
Damit die Batterie ihre volle Leistung entwickelt, empfehlen manche Hersteller zwei oder drei Mal den neuen Akku komplett leerzufahen und auf volle 100 % aufzuladen.
Zweck ist die Kalibrierung, wobei das System Grenzwerte für “voll” und “leer” setzt.
Nach der Initialisierung haben Sie zwar die Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer geschaffen, doch auch im normalen Gebrauch entscheidet der richtige Umgang mit dem Akku über die tatsächliche Reichweite.