Sollte man den E-Bike Akku leer fahren oder nicht? Die Meinungen zur richtigen Handhabung der Batterie gehen auseinander, schließlich möchte niemand Experimente mit der teuren Komponente riskieren. Wie der Akku langfristig maximale Leistung zur Verfügung stellt, verrät folgender Beitrag.
- Einen E-Bike Akku beim ersten Mal leer fahren ist ein wesentlicher Punkt bei der Akkupflege. Dies stellt die Ausnahme für den normalen Betrieb dar.
- Gelegentliches leer fahren kommt vor, ist jedoch bei anschließender Ladung nicht tragisch.
- Zuverlässige Leistung und lange Nutzungsdauer erzielen Sie nur durch rechtzeitiges Laden bei rund 20 % Restkapazität.
Stichwort Tiefentladung – schadet leer fahren dem E-Bike Akku?
Falls der E-Bike Motor gelegentlich abschaltet, weil der Akku leer ist, entsteht kein Schaden.
Im Akku befindet sich immer eine Restkapazität, die noch zwei Stunden lang die Beleuchtung mit Strom versorgt, damit Sie sicher nach Hause kommen.
Tiefentladung entsteht, wenn auch die Energiereserve verbraucht ist.
Da Lithium-Ionen-Akkus sich naturgemäß selbst entladen und das Batterie-Management-System auch Strom zieht, sollten Sie möglichst zeitnah das Ladegerät anschließen.
Einmal tiefentladene Zellen sind unwiederbringlich zerstört, höchsten ein Fachmann kann versuchen, einen tiefentladenen E-Bike Akku wiederzubeleben.
Soll man einen neuen E-Bike Akku leer fahren?
Ja, anfangs zwei oder drei Mal nacheinander leer fahren und auf volle Kapazität zu laden ist erforderlich, um einen neuen Akku „einzufahren“ oder zu kalibrieren.
Der Zweck dieses Verfahrens ist die Synchronisierung des Batterie-Management-Systems BMS mit dem Display und die Erfassung der tatsächlichen Kapazität.
Damit holen Sie die maximale Leistung aus dem Akku heraus, die sich erst nach und nach aufbaut.
Erzeugen kurze Ladezeiten Memory-Effekt?
Bei früher üblichen Batterietypen war die komplette Leerung notwendig, damit beim nächsten Zyklus die Leistung erhalten blieb.
Lithium-Ionen-Akkus basieren auf einer anderen Technologie, die keinen Memory Effekt kennt. Die Zellen können Sie in kurzen Zeiträumen so häufig laden, wie sich Gelegenheit dazu ergibt.
Viele Pendler nutzen daher einen zweiten Charger am Arbeitsplatz.
Memory-Effekt tritt allerdings am BMS auf, wenn Sie den Akku nie leer fahren und regelmäßig bei beispielsweise 30 % ans Ladegerät anschließen.
Da die restliche Kapazität nie genutzt wird, erkennt das BMS die Kapazität nicht mehr.
Das Display erhält falsche Daten und zeigt den Akku als leer an. Verringert sich die Reichweite, korrigiert zweimaliges leer fahren und voll laden den Software-Fehler.
Ständiges Leerfahren lässt den E-Bike Akku schneller altern
Akku Technologie lädt nicht von null auf hundert Prozent gleichmäßig.
Möglicherweise haben Sie bemerkt, dass der Akku bei einer Kapazität unter 20 % und über 80 % deutlich langsamer lädt, als im mittleren Bereich.
In den niedrigen und hohen Ladeständen benötigen die Elektroden viel höheren Ladestrom, was Sie mit einem Voltmeter an der Hausstrom-Steckdose überprüfen können.
Die Zellen stehen beim Laden unter erheblicher Belastung, wodurch schnellere Alterung einsetzt.
Infolge der Zellalterung sinkt die Fähigkeit, elektrischen Strom zu speichern und die Reichweite lässt sich nicht mehr durch Kalibrieren wiederherstellen.
Sollte der Akku leer gelagert werden?
Auf gar keinen Fall darf der Akku leer gelagert oder im E-Bike belassen werden: Das BMS verbraucht auch bei Nichtbenutzung kontinuierlich Strom, um die Sicherungsmechanismen zu kontrollieren.
Akkutasche zur sicheren Lagerung
ANSEHEN*
Nach einer bestimmten Zeit setzt ein stromsparender “Schlafmodus” ein, um die Tiefentladung hinauszuzögern.
Wenn jedoch der Punkt der völligen Leerung erreicht ist, weil das Nachladen vergessen wurde, lassen sich die Zellen nicht mehr reaktivieren.