Sie fahren täglich und wollen das E-Bike immer einsatzbereit halten. Aufladen am Arbeitsplatz, dann wieder fehlende Kapazität zu Hause auffüllen: Darf und sollte man den E-Bike Akku nach jeder Fahrt laden? Schließlich geht es um einen Wert von rund 800 Euro, den Sie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen möchten.
Kurze Ladephasen nach jeder Fahrt schaden Lithium-Ionen-Akkus nicht, doch ganz leer oder komplett volle Ladezustände sollten Sie speziell bei der Lagerung vermeiden. Schätzen Sie den Energiebedarf ab und halten die Kapazität im mittleren Bereich, um die maximale Lebensdauer zu erreichen.
Schadet häufiges Nachladen dem E-Bike Akku?
Unterbrochene Ladezyklen machen modernen Lithium-Ionen-Akkus nichts aus, denn die Zellen kennen keinen Memory-Effekt.
Sie können den E-Bike Akku bei jeder Gelegenheit laden, auch wenn sich die Kapazität nur um einige Prozent erhöht. Falls Sie sich Sorgen machen, durch häufiges Nachladen die vom Hersteller angegebenen 1000 Ladezyklen zu verschwenden, trifft dies nicht zu.
Wenn Sie den Akku zu 50 % laden, entspricht dies nur einem halben Ladezyklus. Teilladungen addieren sich zu einem vollständigen Ladezyklus von 100 %. Ebenso ist des mit den Entladezyklen.
Soll ich den Akku leer fahren?
Wenn Sie lange Touren unternehmen, können Sie den Akku natürlich auch leer fahren, doch dies sollte nicht zur Regel werden. Es ist immer noch Restkapazität vorhanden, wenn die Motorunterstützung endet. Etwa zwei Stunden können Sie noch die Beleuchtung einschalten und mit einer elektronischen Schaltung Gänge wechseln.
Wenn es sich vermeiden lässt, sollten Sie bei Erreichen von 20 % Kapazität den Akku nachladen. Wenn Sie den leeren Akku so belassen, kann dies zu Tiefenentladung führen, wodurch Sie einen Defekt riskieren. Tiefentladene Akkus lassen sich nicht mehr aufladen und können nur mit Glück von einer Spezialfirma repariert werden.
Sollte ich den E-Bike Akku immer vollgeladen halten?
Ebenso wie Tiefentladung bedeutet volle E-Bike Ladung Stress für die Zellchemie des Akkus. Falls die Kapazität am Ende der Tour noch 50 % beträgt, sollten Sie besser auf E-Bike Akku nach jeder Fahrt Laden verzichten.
Wenn Sie den Akku immer zu 100 % laden und dann bis zum nächsten Einsatz weglegen, verringern sich die Reichweite und die Lebensdauer.
Vorausplanung hilft: Wann benötige ich das nächste Mal das E-Bike?
Ist es sinnvoll, den Akku voll geladen lagern?
Falls Sie nur an den Wochenenden fahren, ist es ungünstig, gleich am Sonntagabend nach dem Heimkommen den Akku an das Ladegerät anzuschließen. Ideal ist das Laden kurz vor dem Losfahren. Viele Biker schließen eine Zeitschaltuhr an, um den Akku gezielt zu laden.
Ideal ist ein Ladestand zwischen 30 und 60 % bei der Lagerung. Während des normalen Betriebs schont ein Ladezustand zwischen 20 und 80 % die Zellen maximal. Mit der Zeit wissen Sie, in welcher Zeitspanne der Akku wie viel lädt.
Den Akku vor und nach jeder Fahrt voll laden?
Überlegen Sie, ob der vorhandene Akkustand für die kommende Fahrt ausreicht. Wenn Sie nur kurz in der Stadt unterwegs sind, ist das volle Aufladen nicht notwendig. Planen Sie bei längeren Ausfahrten immer genug Reserve ein, falls etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommt. Die Unterstützungsstufen richten sich nach der Route.
Wenn Sie sich im Eco Modus abstrampeln, um Akku zu sparen, bleibt garantiert der Spaß am E-Bike fahren auf der Strecke. Bedenken Sie auch, dass niedrige Temperaturen, Gegenwind und Anstiege mehr Kapazität fressen, als erwartet.
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Kann ich den Akku über Nacht laden?
Von unbeaufsichtigtem Laden über Nacht rate ich Ihnen dringend ab. Wenn der Zeitplan keine Option lässt, sichern Sie sich am besten mit einer feuerfesten Akku-Tasche ab oder laden den Akku zumindest in einem wenig feuergefährdetem Raum mit Fliesenboden.
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Nehme ich besser das Ladegerät mit auf die Tour?
Mancher Biker kauft sich ein schnelles Ladegerät für unterwegs, um in den Pausen nachzuladen. So kommen Sie auf jeden Fall mit der Kapazität bis zur Ankunft aus. Eine zweite Möglichkeit bietet der Anbau eines zweiten Akkus. Bosch und andere Hersteller bieten Nachrüstsätze an, um eine zweite Batterie am Rahmen anzubringen und ins System zu integrieren.
Empfehlenswert sind Biker-Apps, die Ladestationen am Streckenverlauf anzeigen. So können Sie die Etappen genau einteilen. Nachteil hierbei sind Wartezeiten in beliebten Radfahrerregionen während der Saison.
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