Die Fahrrad Scheibenbremse schleift nach dem Bremsen, nach einer Weile jedoch läuft sie wieder frei: Bei jeder längeren Ausfahrt wiederholt sich das gleiche Spiel. Falls dies an Ihrem Bike auch zutrifft, finden Sie Ursachen und Lösungen in folgendem Beitrag.
Die Fahrrad Scheibenbremse schleift nach dem Bremsen häufig, wenn sich die erhitzten Materialien minimal verziehen. Nach dem Abkühlen hört das Geräusch auf. Neues Zentrieren des Bremssattels kann das Problem lösen, auch ein klemmender Kolben kommt als Ursache infrage.
Fahrrad Scheibenbremse schleift nach Bremsen – Ursachen und Lösungen
1. Schleifen nach längeren Abfahrten
Nach einigen starken, kurz aufeinanderfolgenden Bremsungen mit dem Vorderrad schleift die Bremse anschließend eine Zeit lang.
Das Fahrrad ist noch kein Jahr alt und die Beläge weisen eine genügend dicke Reibfläche auf. Im Leerlauf bei der Abfahrt bleibt Schleifen aus.
Ursache: Die Bremsvorgänge aus hoher Geschwindigkeit heraus erhitzen die Bremsscheibe, den Bremssattel und die Gabel.
Die heiße Bremsscheibe verformt sich minimal, wodurch sie mit den Belägen in Kontakt kommt, ohne spürbaren Bremswiderstand auszulösen.
Lösung: Leicht schleifende Beläge aufgrund thermischer Verformung ist ein normales physikalisches Phänomen, das beim Abkühlen wieder verschwindet. Solange kein Rollwiderstand eintritt, sollten Sie sich daran gewöhnen.
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2. Ungenau justierter Bremssattel
Nachdem die Beläge nach dem Bremsen schleifen, baut der Biker das Laufrad trotz augenscheinlich korrekter Montage aus, um dem Geräusch auf den Grund zu gehen.
Ursache: Im Zusammenspiel mit der nicht ganz so verwindungssteifen Gabel hat sich anscheinend der Bremssattel etwas verschoben.
Dazu kommt noch die Befestigung des Laufrades durch Schnellspanner, deren Plastikwiderlager für den Exzenter bei Hitze weich werden.
Lösung: In diesem Fall hat der Biker den Schnellspannhebel von der linken auf die rechte Seite der VR-Achse montiert. Anschließend zentriert er den Bremssattel neu.
Bisher bleibt auf anspruchsvollen Bergstrecken das Schleifen nach dem Bremsen aus.
Eine Bremsscheibe aus Vollmaterial verzieht sich weniger als eine Ausführung in leichter Sandwich-Bauweise oder mit zweiteiligem Spider.
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3. Ein Bremskolben bewegt sich träge
Beim Wechsel der Beläge kam zum Vorschein, dass sich der innere Bremskolben nach dem Bremsvorgang nicht so weit wie der andere zurück bewegt.
Im Gegensatz dazu funktioniert die Bremse am Hinterrad einwandfrei, was auch an ausgeprägter Bremswirkung spürbar ist.
Der Fehler tritt nicht nur sporadisch auf, sondern nach jedem starken Bremsvorgang.
Ursache: Bremskolben ziehen sich niemals völlig parallel zurück. Durch die Erhitzung der Scheibe beim Bremsen kann sich eine winzige Unregelmäßigkeit potenzieren und Schleifen auslösen.
Lösung: Einstellungen des Bremssattels und Zurückdrücken verbessern die Gängigkeit des Kolbens nicht. Nach der Reklamation hat der Händler im Rahmen der Gewährleistung einen neuen Bremssattel montiert.
Schleifende Scheibenbremse richtig einstellen:
4. Schleifgeräusche beim Bremsen nach Belagwechsel
Nicht nur die Beläge, auch die Bremsscheibe bildet ihre optimale Funktion erst nach korrektem Einfahren und Einbremsen aus. In der ersten Zeit nach Belagwechsel können die Beläge die Scheibe berühren.
Ursache: Der kurze Kontakt mit den Belägen versetzt die Scheibe in Schwingung, was sich besonders bei maximaler Belastung auf einer Abfahrt bemerkbar macht. Möglicherweise haben sich Schrauben gelockert oder es ist zu viel Bremsflüssigkeit im System.
Lösung: Kontrollieren Sie die Ausrichtung der Beläge und einen beidseitig gleich großen Lüftspalt. Ziehen Sie alle Schraubverbindungen nach vorgegebenem Drehmoment an. So sollte sich der Winkel zwischen Bremsscheibe Bremsschuh nicht mehr von alleine verstellen.
Lockern Sie die Entlüftungsschraube am Bremshebel und beobachten, ob Flüssigkeit von selbst austritt. Schließen Sie die Schraube und bewegen den Bremshebel einige Male kräftig.