Polare Kälte, veraltete Leitungen oder Bauarbeiten in der Nähe führen zu Stromausfällen. Damit die Familie nicht im Kalten ausharren muss, interessieren sich immer mehr Hausbesitzer für ein Notstromaggregat. Können Sie Ihre Heizung bei Stromausfall mit Notstrom betreiben und was gibt es dabei zu beachten?
Kann ich die Heizung bei Stromausfall mit Notstrom vom Stromaggregat betreiben?
Bei einem Stromausfall denken Sie sicherlich zuerst an Licht, Kühlschrank und das Fernsehgerät: Im Winter jedoch stehen Sie einem weitaus größeren Problem gegenüber: Die Ölheizung funktioniert nicht.
Von der Pumpe über den Brenner bis zur Regelung benötigt jede Komponente Strom.
Ein Notstromaggregat verhindert größeren Schaden, doch zuverlässiger Betrieb erfordert sorgfältige Planung und richtige Integration in die Hausanlage.
Inverter Technologie für gleichmäßige Stromspannung
Einfache Benzin- und Dieselaggregate arbeiten laut und liefern je nach Belastung Strom mit schwankender Spannung und Frequenz.
Diese Schwankungen fügen empfindlichen elektronischen Komponenten Schäden zu oder zerstören sie sogar.
Zum Betrieb der Heizung empfiehlt sich daher ein Inverter-Aggregat, das eine reine Sinuskurve produziert.
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Hier gewährleistet ein Wechselrichter konstanten Strom, unabhängig von der Drehzahl des Aggregats.
Genügend Leistung deckt Anlaufstrom ab
Der erste Schritt der Planung besteht in der Bestandsaufnahme aller Verbraucher.
Addieren Sie die Leistungsaufnahmen, um das Notstromaggregat richtig zu dimensionieren. Berücksichtigen Sie induktive Verbraucher mit Motoren, die hohen Anlaufstrom benötigen.
Eine Faustformel zur Berechnung des Energiebedarfs lautet:
Anschlusswert x 3,5 = Anlaufstrom
Beachten Sie erhöhte Kapazität vor allem, wenn in Ihrem Haus eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung vorhanden ist (1):
Heizung | Leistung | Koeffizient | Mindestleistung Notstromaggregat |
---|---|---|---|
Ölheizung | 500 W | 1,2 | 600 W |
Pelletheizung | 200 W | 3,5 | 700 W |
Wärmepumpe | 500 W | 3,5 | 1.750 W |
Elektroheizung | 750 W / 1250 W / 2000 W | 1,25 | 940 W / 1600 W / 2500 W |
Klimaanlage | 1.000 W | 3,5 | 3.500 W |
Mobiler Ofen | 6.000 W | 1,2 | 7.200 W |
Tipp: Anlaufstrom Verstärker in den Stromerzeugern verringern die Dimensionierung des Aggregats um die Hälfte. Die Anschlusswerte induktiver Verbraucher multiplizieren Sie dann mit dem Faktor 1,75.
Das Notstromaggregat richtig erden
Liefert das Aggregat Notstrom zum Betrieb der Heizanlage, ist die richtige Absicherung unverzichtbar.
Standard-Stromerzeuger koppeln Verbraucher mit einer Schutztrennung von den übrigen Stromkreisen ab.
Neben dem Netzanschluss betrifft dies auch die Erdung für den Betrieb der Heizung. Fehlt diese, entstehen Probleme an der Flamm-Überwachung.
Richtige Erdung des Notstromaggregats hier lesen und ansehen:
Heizung und Notstromaggregat installieren in 3 Schritten
Sind alle genannten Punkte erfüllt, steht dem Betrieb des Notstroms für die Heizung nichts mehr im Wege. Folgende Schritte beschreiben das weitere Vorgehen zum Einbau eines sicheren Systems.
1. Einen Heizungsbauer kontaktieren
Welche Schutzmaßnahmen sind für das Notstromaggregat erforderlich und welche Leistung benötigen Sie für Ihren Haushalt? Verlässliche Antworten kann Ihnen nur ein Heizungshersteller oder erfahrener Heizungsbauer geben.
2. Die Planung mit einem Elektroinstallateur ausarbeiten
Umbau und Änderungen an elektrischen Einrichtungen gehören in die Hände von Fachleuten. Der Elektriker hilft Ihnen, durch Zusammenarbeit mit dem Heizungsbauer ein passendes Notstromaggregat für Ihre Heizung auszuwählen.
3. Fachgerechter Einbau
Nach sorgfältigen Vorbereitungen bauen Elektroinstallateure das Aggregat ein und weisen Sie in die Bedienung der Starter oder Umschalter ein. Ein Wartungsvertrag stellt die Funktion der Anlage jederzeit sicher.
Heizung auf Notstrom umbauen – Erklärvideo hier ansehen:
Alternative Notstromversorgung
- Ist Ihnen der Aufwand einer Installation zu groß oder fehlt ein geeigneter Aufstellungsort, besteht die Möglichkeit, eine mobile Elektroheizung mit dem Stromaggregat zu betreiben.
- Ganz ohne Strom hüllt ein Kamin das Haus in wohlige Wärme.
- Effektiv und sauber heizt ein Pelletofen, auch Gas- und Ölheizgebläse sorgen schnell für angenehme Raumtemperaturen.
Fazit
In Zeiten drohender Energiekrisen und extremer Wintereinbrüche ist die Notstromversorgung für die Heizung eine vorausschauende Investition, die Ihre Familie gesund hält und Frostschäden am Gebäude vermeidet. Fachbetriebe statten Ihr Haus mit einer maßgeschneiderten Lösung aus, die ausreichende Leistung bringt und richtig abgesichert ist.
Guten Tag. Meine Frage: Eine Öl-Heizung soll bei längerem Stromausfall mit Hilfe eines Inverterstromerzeugers Notstrommässig versorgt werden, und zwar in einem sog. „Inselbetrieb“. Dazu würde die momentane el. Versorgung durch ein TN-C-S -Netz,
also L-N-PE, allpolig abgeklemmt, und alternativ durch den Inverter-Generator, der aber KEINEN geerdeten Neutralleiter führt, soweit man aus dem Schaltplan ersehen kann versorgt.
Mein Problem: In den Unterlagen des Heizungskessels wird darauf hingewiesen, dass auf die richtige Anschlussweise für L bzw. N geachtet wird. Ich verstehe das so, dass hier neben einem Aussenleiter ein geerdeten Neutralleiter vorhanden sein muss. Und genau diese Voraussetzungen erfüllt mein Notstrom-Generator nicht.
Der Hersteller/Vertreiber beantwortet meine Anfrage nicht, ob man einen Pol der Generator-Steckdose mit dem Hauserder verbinden kann und damit „aus Sicht“ des Heizkessels quasi die geforderte L-N-PE Versorgung erzeugt.
Auch der Hersteller meines Heizungskessels beantwortet die Anfrage nicht eindeutig, ob der Kessel auch mit der Versorgung aus dem Generator OHNE geerdeten Neutralleiter betrieben werden kann. (Der Brenner hat als Flammüberwachung eine Fotozelle, und keine sog. Ionisations-Elektrode.)
Ich habe mir nun folgendes überlegt: Wenn ich zwischen Generator u. Kessel einen Trenn-Transformator mit klarer galv. Trennung schalten würde, und einen Pol der Sekundärseite auf meinen Hauserder lege, wäre doch beiden Seiten gedient:
Der Generator wird so betrieben wie vorgesehen, und der Kessel sieht seine
L-N-PE Versorgung wie gewünscht.
Bliebe noch zu klären, ob der Inverter mit der überwiegend induktiven Last der Primärwicklung des Trafos zuwege kommt.
Wie sehen Sie das?
( P.S.: Ich bin Elektrotechniker a. D. und habe mein ganzes Arbeitsleben im Bereich industrielle Prozessautomation gearbeitet; prakt. Erfahrung in der Haustechnik fehlen)