Wann muss ein Stromerzeuger geerdet werden? Beim Fachsimpeln unter Campingfreunden kommt es zu Kontroversen, ob ein Aggregat immer geerdet sein sollte oder nicht. Vorab gesagt, beide Standpunkte sind bedingt richtig: Worauf es bei der Bauart und dem Einsatzzweck ankommt, zeigt folgender Beitrag.
Grundsätzlich unterscheiden sich zwei Schutzarten bei herkömmlichen Aggregaten:
- Kleine Stromerzeuger mit Schutzpotentialausgleich und einer Steckdose benötigen keine Erdung, wohl aber mit mehreren Anschlüssen.
- An Aggregaten über 10 kW Leistung ist ein fachmännisch installierter Erdungsanschluss vorgeschrieben. Inverter-Stromaggregate benötigen immer Erdung.
Wann muss ein Stromerzeuger geerdet werden?
An den meisten Aggregaten befindet sich eine Anschlussschraube oder Klemme, die mit dem Symbol
(⏚) gekennzeichnet ist.
Dieser Anschluss sorgt für Verunsicherung, denn in den meisten Fällen handelt es sich nicht um den Erdungsanschluss, sondern um einen Potentialausgleich (1), der möglicherweise falsch als Erdungsanschluss gekennzeichnet ist.
Der Camper oder Baugehilfe ist unsicher, ob eine Erdung erforderlich ist. Eine Flügelmutter auf der ‘Erdungsschraube’ macht die Verwirrung komplett.
Die Bedienungsanleitung des Aggregats hilft häufig nicht weiter, wenn es lediglich heißt: Der Stromerzeuger ist aus Sicherheitsgründen zu erden. Was genau damit gemeint ist, bleibt ungeklärt.
Grundsätzlich gilt:
- Handelsübliche Stromerzeuger bis 10 kW verfügen in der Regel über einen Schutzpotentialausgleich, der keine Erdung erfordert. Eine Erdung hat hier keinen Einfluss auf die Schutzmaßnahme oder den Betrieb
- Bei Stromerzeugern mit mehr als 10 kW Leistung ist häufig der Schutzleiter (PE)Sternpunkt des Generators (Neutralleiter) mit dem Schutzleiter (PE) verbunden. Dadurch entsteht ein Stromnetz im TN-System, welches fachmännischen Anschluss durch einen Elektriker erfordert.
Denqbar Inverter Stromerzeuger
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Wie viele Verbraucher werden angeschlossen?
Kleine Stromerzeuger bis 10 kW Leistung dürfen Sie ohne Installation durch eine Fachkraft in Betrieb nehmen.
Die Schutzmaßnahmen richten sich nach dem Einsatzzweck. Entscheidend ist, ob ein oder mehrere Verbraucher gleichzeitig angeschlossen werden sollen.
- Ein Verbraucher darf direkt an den Generator angeschlossen werden. Da der Stromerzeuger als Trenntransformator eine Spannung ohne Bezug zum Erdboden erzeugt, ist die Gefahr eines Stromschlages äußerst gering. Verboten ist es, in die Aggregat-Steckdose eine Kabelrolle mit mehreren Steckdosen anzuschließen.
- Wichtig: An Stromerzeugern genannter Bauart mit mehreren Steckdosen darf ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen nur ein Verbraucher direkt angeschlossen werden.
- Beim Anschluss mehrerer Verbraucher ist für jedes Betriebsmittel ein eigener Trenntransformator, oder einfacher, ein Verteiler vorgesehen.
Stromerzeuger mit Erdungsanschluss
Stärkere Aggregate über 10 kW mit mehreren Steckdosen dienen als ‚Netzersatzanlagen‘. Da diese ein Stromnetz wie bei einer stationären Installation erzeugen, ist die Erdung durch einen Fachmann zwingend erforderlich. (2)
Müssen Inverter Stromerzeuger geerdet werden?
Ja! Die Erdung des Wechselrichtergenerators ist keine Option, sondern eine dringende Notwendigkeit.
Falls Sie ein Inverter Aggregat zu Hause betreiben, ist die Verlegung eines Erdungsdrahtes unverzichtbar.
Auch wenn es Ihnen unwichtig erscheint, können die Folgen von 400 Volt, die durch Ihren Körper jagen, unberechenbar sein.
Was benötige ich zur Erdung eines Stromgenerators?
Wählen Sie zuerst einen Standort aus, der Ihren Nachbarn keine Lärmbelästigung zumutet, sowie eine nicht zu weit entfernte Stelle mit möglichst weichem Erdreich für den Erdungsanschluss.
- Zur Erdung des Inverter-Generators treiben Sie eine mindestens einen Meter lange Kupferstange mit Hammerschlägen in den Erdboden
- Entfernen Sie die Ummantelung mit einer Abisolierzange und verbinden den Kupferdraht mit der Erdungsschraube am Generator an und das andere Ende mit der Kupferstange
Was ohne Erdung passiert können Sie sich hier ansehen: