Pendix macht aus einem Fahrrad ein E-Bike: Das Nachrüstsystem aus Zwickau ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern liegt mit Berichten und Tests im Fokus der großen Radmagazine. Ist der Antrieb auch für Ihr Fahrrad eine interessante Option, wie fallen die Erfahrungen mit Pendix aus? Lesen Sie mit!
Pendix entwickelt die Nachrüstmotoren ständig weiter. Die Akku Kapazität steigt auf 2 x 500 Wh und die Modellpalette wächst. Das System ist solide und hochwertig, doch leider relativ teuer. Wer ein gutes Fahrrad nicht ausrangieren möchte und sich trotzdem Unterstützung wünscht, sollte ein Pendix Bike einmal probefahren.
Pendix Erfahrungen – Was sagen deutsche E-Biker?
Eine Übersicht aufschlussreicher Probefahrten verschafft Ihnen einen guten Eindruck von den Fahrqualitäten des Pendix Systems.
1. Pendix Bausatz am KTM
Der Tester des Magazins 2Rad.NRW steht vor der Entscheidung, für den Weg zum Job ein vergleichbares E-Bike für rund 2.700 Euro zu kaufen oder das gut gepflegte KTM Trekkingrad für knapp 2000 Euro zu motorisieren.
Fazit: Die kaum sichtbare Elektronik, geringes Systemgewicht und Reichweiten zwischen 50 und 80 km hinterlassen einen ausgesprochen guten Eindruck.
Es läuft fast lautlos und die Durchschnittsgeschwindigkeit erhöht sich ohne wesentliche Anstrengung.
Die Umbaukosten lohnen sich allerdings nur für Fahrer, die jeden Tag unterwegs sind. (1)
2. Pendix Edrive 300 Praxistest
Der Tester von Techstage fährt mit einer Akkuladung im Sport-Modus 40 km weit.
Erstaunen löst der Akku aus, jedoch nicht wegen des farbigen Leuchtrings, der den Ladezustand anzeigt:
Zur Sicherung dient eine Lasche, durch die Fahrradschloss gezogen wird, ein richtiges Akkuschloss fehlt ebenso wie die Lademöglichkeit direkt am Rahmen.
Fazit: Der Pendix Edrive 300 macht Spaß als Unterstützungshilfe, doch am Berg fehlt ihm Kraft und er ruckelt beim Anfahren schwerfällig.
Ausdrücklich gelobt werden der lautlose Betrieb, die Navi-fähige App und die tolle Verarbeitung. (2)
3. FAZ findet Fehler
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung erhält von Pendix ein nachgerüstetes Mountainbike Testrad.
Damit entfällt die entscheidende Frage, ob sich das eigene Fahrrad überhaupt zum Umbau eignet.
Auch sonst hält sich die Freude in Grenzen, die mit der Suche nach einem Händler beginnt und mit unkultiviertem Fahrverhalten endet.
Fazit: Nur 3,5 kg wiegt der Antrieb ohne Akku, wodurch das Rad auch ohne Unterstützung gut zu fahren ist.
Als Unart bezeichnet der Tester den deutlich nachlaufenden Motor und kräftige Aussetzer beim Anfahren, ferner ist die umständliche Sicherung des Akkus nicht ganz zeitgemäß.
Vom Preis her ist ein Umbau kaum günstiger als ein einfaches Fertig-E-Bike (3).
Welche Vorteile bringt ein Pendix Antrieb?
- Das gewohnte Fahrrad kann weitergefahren werden: Die Wartung führt der Besitzer selbst durch
- Das System kommt ohne Display aus, doch das Smartphone kann per App gekoppelt als Display und Navi verwendet werden
- Die Kette hält beim Pendix Mittelmotor etwa ein Jahr
- Für Diebe unattraktiv als Unikat-Fahrrad
- Firmware-Updates können bei neuen Modellen per App selbst aufgespielt werden
- Nachhaltig: Das System kann am nächsten Fahrrad verbaut werden
- Anschlüsse und Akkus sind über alle Generationen kompatibel
- Vier Jahre Garantie
Betriebserlaubnis durch Profi-Montage
Wenn Sie ein neues Fahrrad ohne E-Antrieb kaufen und es sofort mit einem Pendix-Motor nachrüsten lassen, können Sie bei Schäden die Gewährleistung in Anspruch nehmen.
Der Einbau ist dem Fachhändler vorbehalten, der das Fahrrad vor dem Nachrüsten auf Stabilität bewertet.
Aufgrund der höheren Belastung werden oft andere Bremsen, Kettenblätter und eine stärkere Kette benötigt.
Vergleich mit anderen Antrieben
Techstage stellt die besten Motoren zum Nachrüsten gegenüber und prämiert den Pendix Edrive 300 hinter dem umfangreichen Bafang-Set mit dem zweiten Platz.
Auf dem 3. Rang folgt das günstigste Paket von Bikight SW900, der 4. Platz ist der in Deutschland nicht zugelassene Bafang MM G340.
Das Schlusslicht bildet der iMortor 2.0 Vorderradmotor mit 10 bis 15 km Reichweite. (4)
Probleme mit dem Pendix Nachrüstsatz
1. Der Akku klappert
Da lediglich ein Bajonettverschluss und Magnetkraft den Rahmenakku fixiert, klappert es bei wenig gefederten Fahrrädern nervenraubend. Abhilfe schafft Befestigungsband, aber wie sieht das aus?
2. Hoher Verschleiß bei V-Brakes
Das umgerüstete Fahrrad fährt schneller und hat höheres Gewicht: Wer mit Felgenbremsen unterwegs ist, wird extrem schnellen Verschleiß an Bremsgummis feststellen.
Möglicherweise leiden auch die Felgen mehr.
Pendix Tipps zur Fehlersuche:
3. Welche Haltbarkeit hat das Pendix-System?
Der verkapselte Tretlagermotor ist wartungsfrei.
Blogger “Caliandro” erzählt über seine Pendix Erfahrungen: „Auch im dritten Winter war Pendix ohne Probleme und Ausfälle wieder zuverlässig.“
Nach über drei Jahren intensiver Nutzung fehlt 50 % der Kapazität, sodass er sich einen neuen Akku kauft und mit der älteren Batterie im Wechsel fährt. (5)
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Welche Zielgruppe fährt Pendix?
Fahrradfahrer mit langjährig gefahrenen, gepflegten City- und Tourenrädern entscheiden sich zum Nachrüsten, da man sich nicht von den penibel gepflegten Rädern trennen möchte.
Die andere Zielgruppe sind Minimalisten, die bei der Unterstützung auf unzählige Fahr- und Fitnessdaten gerne verzichten.und das Fahren fast ohne Geräusche genießen.