Wie viel kostet es, ein E-Bike aufzuladen? Dank ständig sinkender Kaufpreise vergrößert sich die Anzahl elektrischer Fahrräder ständig. Emissionslose Antriebe schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget. Mit welchen Stromkosten Sie kalkulieren können, schlüsselt folgender Beitrag auf.
Eine volle Akkuladung kostet deutlich weniger als zwanzig Cent: Damit ist das E-Bike im Unterhalt deutlich günstiger als ein Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor. Wenn Sie noch Glück haben und auf der Arbeitsstelle zum Nulltarif laden dürfen oder am Supermarkt ein gratis Ladepunkt ist, bleiben fast nur noch Kosten für die Inspektion, Verschleißteile und Pflegemittel und übrig.
Wie viel kostet es, ein E-Bike aufzuladen?
Der Stromverbrauch für ein Pedelec fällt unterschiedlich aus. Als Energiespeicher haben sich Lithium-Ionen-Akkus etabliert, da sie ein relativ kleines Volumen, geringes Gewicht von zwei bis drei Kilogramm sowie rund 4 Stunden für einen kompletten Ladezyklus auszeichnen.
Der Strombedarf richtet sich bei der Ladung nach der Kapazität des Akkus.
Bei den gängigen Trekking- und Citybikes sind 500 Wattstunden (Wh) Akkus verbaut, womit eine Akkuladung 0,5 Kilowattstunden (kWh) entspricht.
Legen Sie einen Stromtarif von 36 Cent pro Kilowattstunde zugrunde, kostet eine volle E-Bike Ladung 18 Cent.
Diese 18 Cent beziehen sich auf eine Ladung von 0 % bis 100 %, was in der Realität ja nie vorkommt.
Häufiges, dafür kürzere Ladevorgänge im Bereich zwischen 20 % und 80 % verlängern die Lebensdauer der E-Bike Lithium-Ionen-Zellen.
Wie weit Sie mit einer E-Bike Ladung kommen, hängt von verschiedenen Faktoren und dem eigenen Fahrverhalten ab.
Kosten für eine Akkuladung im Vergleich – E-Auto, E-Motorroller, E-Bike
Fahrzeug | Akku Kapazität | 1 Ladung / 36 Cent kWh | Theoretische Stromkosten pro km |
---|---|---|---|
E-Bike | 500 Wh | 18 ct. | 0,002 EUR |
E-Motorroller | 150 - 250 Wh | 9 ct. | 0,012 EUR |
E-Auto | 35 kWh = 35.000 Wh | 12,60 EUR | 0,05 EUR |
E-Bike Akku beim Einkaufen kostenlos laden
Die REWE-Gruppe engagiert sich intensiv in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Als zukunftsweisende Innovation stehen kostenlose Ladestationen direkt im Eingangsbereich der Rewe- und Penny-Märkte zur Verfügung. Geplant sind 6000 Ladepunkte bis 2024. Auf der gleichen Schiene fährt die Supermarktkette Famila.
Doch gratis E-Laden wird als Reaktion auf Ladeschnorrer, die stundenlang die Stationen blockieren, immer seltener angeboten.
Der Stromtarif fürs E-Laden beim Einkaufen richtet sich nach dem lokalen Standard-Tarif.
Ikea beschränkt das kostenlose Laden auf 90 Minuten.
Kostenpflichtige E-Bike Ladestationen an Supermärkten
An neu gebauten Kaufland- und Lidl-Filialen ist jeweils eine Ladestation für Elektro-Autos vorgesehen.
Zurzeit ist das Laden bei Kaufland noch gratis, aber Bauhaus und Aldi-Süd sind nicht mehr kostenfrei. Bauhaus hat sein Gratis-Angebot beendet und schließt seine Säulen dem Netz des Stromanbieters EnBN an.
Warum bieten Geschäfte Ladenmöglichkeiten an?
Grund dafür ist das 2020 beschlossene Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (1). Nicht-Wohngebäude mit mehr als 20 Parkplätzen müssen bis 2025 mit mindestens einem Ladepunkt ausgestattet sein.
Eine Übersicht aller öffentlichen E-Ladesäulen stellt die Bundesnetzagentur bereit.
Die Stromtarife passen sich entweder den angeschlossenen Energieanbietern an oder sind günstiger.
Bezahlt wird mit EC-Karte oder Kreditkarte. Die Abrechnung mit Apple und Google Pay über Smartphone soll auch möglich sein.
E-Bike Akku auf der Arbeit laden – Darf man das?
Nur wenn Sie vorher die ausdrückliche Erlaubnis des Arbeitgebers einholen, dürfen Sie den E-Bike Akku im Betrieb laden.
Entnehmen Arbeitnehmer den Strom ohne Erlaubnis, ist dies nach § 248c des Strafgesetzbuches strafbar und kann wegen ‘Entziehung elektrischer Energie’ eine Abmahnung oder im Wiederholungsfall die fristlose Kündigung nach sich ziehen.
Es geht weniger um den geringen Schaden von wenigen Cent, sondern um einen erheblichen Vertrauensbruch.
Ob die Kündigung vor Gericht Bestand hat, hängt vom Einzelfall ab (2). Hat der Chef bisher das Laden von Smartphones erlaubt, handelt es sich um eine rechtliche Grauzone.
Den E-Bike Akku zu Hause laden
Falls Sie in einem Mietshaus wohnen, ist es ähnlich wie am Arbeitsplatz: Das Laden und das feuerfeste Lagern von Akkus im Außenbereich, wie der Tiefgarage, ist in der Hausordnung geregelt.
Tipp: Nutzen Sie unbedingt eine feuerfeste Ladetasche, damit bei Feuer oder Explosion keine unnötigen Schäden entstehen.
Feuerfeste E-Bike-Akku-Ladetasche
ANSEHEN*
Entweder erhält die Steckdose einen eigenen Stromzähler für den Mieter oder die Stromkosten werden auf alle Parteien umgelegt oder das Laden ist generell verboten.
Das Problem liegt hier bei der Versicherung.
Die Haftpflicht greift im Schadensfall durch einen E-Bike Akku nicht, sondern die Gebäudeversicherung.
Zahlreiche Anbieter stufen eine Ladestation als ‘versicherungsrechtliche Gefahrerhöhung’ ein. Den E-Bike Akku im Wohnbereich zu laden, bleibt oft als einzige Option übrig, was unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen durchaus vertretbar ist.