Kann ein E-Bike Akku explodieren? – Schnellhilfe für Neulinge

Kann ein E-Bike Akku explodieren

Wie gefährlich sind E-Bikes Akkus? Jedes Jahr steigen Millionen Menschen in Deutschland auf’s E-Bike um: Mit dem Dauertrend elektrischer Mobilität steigen auch die Meldungen über Brände, ausgelöst durch E-Bike Akkus. Kann ein E-Bike Akku explodieren? Wer haftet für den Schaden und wie beugt man Gefahren vor?

Ein Akku kann brennen oder explodieren. Der Grund ist nicht allgemeines Gefahrenpotenzial, sondern unsachgemäße Verwendung in brennbarer Umgebung und Nichtbeachtung kritischer Faktoren wie Beschädigung oder Erhitzung. Original-Akkus an originalen Ladegeräten erfüllen alle technischen Anforderungen für zuverlässige Funktion und sichere Nutzung.

Hinweis: Der folgende Beitrag basiert auf sorgfältiger Recherche und stellt keine rechtliche Beratung dar.

Wie hoch ist die Brandgefahr bei E-Bike Akkus?

Akkus, die in Deutschland auf den Markt kommen, durchlaufen zahlreiche Tests, um den hohen Sicherheitsanforderungen zu entsprechen.

Mit dem CE-Logo oder dem VDE-Siegel garantiert der Hersteller die Einhaltung aller Richtlinien (1).

Vorreiter ist beim E-Bike Akku Brandschutz Bosch. Das Unternehmen hat die längste Erfahrung mit Sicherheitsfragen elektrischer Komponenten.

Im Innern eines Akkus befinden sich in einem Verbund viele Lithium-Ionen-Zellen.

Das Batterie-Management-System im oberen Teil des Akkus kontrolliert und steuert alle Vorgänge, wie Laden, Entladen, Spannung, Druck und Temperatur.

Bei Überschreitung bestimmter Grenzwerte trennt das BMS die Akkuzellen vom Stromkreislauf.

Akku-Brände entstehen aus Unachtsamkeit

In Isernhagen bei Hannover brannte die Sennheiser-Villa ab, weil ein defekter E-Bike Akku in der hauseigenen Bibliothek explodiert war und einen Schaden in Millionenhöhe verursacht hat (2).

Experten betonen immer wieder, dass solche Unglücke bedauerliche Einzelfälle sind!

Elektrische Antriebe sind genauso sicher oder unsicher wie Verbrennungsmotoren.

Bei Millionen an E-Bikes, die in Deutschland unterwegs sind, lässt sich eine geringe Anzahl brennender Akkus nicht ausschließen.

Seltenen Fälle von Akkubränden sind spektakuläre Themen in den Medien mit teils sehr schrillen Überschriften, lassen jedoch nicht auf ein Massenphänomen schließen.

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Wie häufig brennen E-Bike Akkus?

Eine E-Bike-Akku Brand Statistik ist wenig aussagekräftig, da sich die weltweit ständig steigenden Verkaufszahlen kaum zuverlässig ermitteln lassen.

Laut dem E-Bike Versicherer Wertgarantie sollten sämtliche Brandursachen im Promillebereich, also unter einem Prozent liegen. Die durch die Medien gelenkte Wahrnehmung lässt sich leicht täuschen.

Die US-amerikanische Autobahnfeuerwehr hat einmal ausgerechnet, dass auf eine Milliarde Fahrkilometer 90 herkömmliche Fahrzeuge in Brand geraten, jedoch nur 2 Elektro-Autos.

Wann brennt ein E-Bike Akku?

Der Akku ist das teuerste Bauteil am E-Bike. Nach einem Defekt oder wenn sich Altersschwäche bemerkbar macht, schauen viele Biker nach kompatiblen Nachbauten, deren Preis deutlich günstiger liegt.

Der Zweirad-Industrieverband ZIV rät jedoch davon ab (3), am falschen Ende zu sparen.

Typische Ursachen für Akkubrände sind:

  • Beschädigtes Gehäuse durch Aufblähung, Stürze oder Quetschung
  • Übermäßige Erhitzung über 70 °C
  • Unsachgemäße Lagerung, Kontakt mit metallischen Gegenständen
  • Überladung durch zu lange Verbindung mit dem Charger über Nacht
  • Produktionsfehler
  • Austausch einzelner Zellen, sogenannte Auffrischung
  • Ein defektes Ladegerät

No-Name-Akkus stellen nicht sicher, dass alle Sicherheitsanforderungen erfüllt sind. Die extreme Energiedichte von Lithium-Ionen Akkus ist ein Vorteil hinsichtlich großer Reichweite, doch durch unkontrolliertes Freisetzen entsteht thermische Energie, die auf hochentflammbare Elektrolyte trifft.

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Was passiert, wenn ein E-Bike Akku explodiert?

Die extreme Energiedichte von Lithium-Ionen Akkus ist ein Vorteil hinsichtlich großer Reichweite, doch durch unkontrolliertes Freisetzen entsteht thermische Energie, die auf hochentflammbare Elektrolyte trifft.

Die Chemikalien im Akku setzen in Sekundenbruchteilen Energie frei, Sauerstoff aus der Kathode facht den Brand an:

Eine Kettenreaktion setzt weitere Energie frei, es entsteht ein sogenannter ‘thermal run-away’, bis der Akku explodiert:

Durch den geplatzten Akku entweicht giftiger Rauch, der beim Verbrennen des Plastikgehäuses entsteht.

E-Bike-Akku explodiert, wer haftet?

  1. Besitzer von Pedelecs sind in der Regel über die Privathaftpflicht abgesichert
  2. Der Akku brennt in der Garage oder Wohnung: Die Wohngebäudeversicherung reguliert den Schaden am Haus. Die Hausratversicherung erstattet das E-Bike nur, wenn es ausdrücklich zum Versicherungsschutz zählt. Diese Option verteuert die Police sehr.
  3. Der Akku geht bei Bekannten in Flammen auf: Die Hausratversicherung (mit inkludierten E-Bikes) ersetzt den Akku, doch Schaden an fremdem Eigentum sichert nur eine Privathaftpflicht ab. S-Pedelecs und andere zulassungspflichtige Varianten deckt die Teilkasko-Versicherung ab.
  4. Der Akku brennt auf der Arbeitsstelle oder in der gemieteten Ferienwohnung: Nur eine Privathaftpflichtversicherung greift.

Wichtig: Jeder Versicherer fordert Regress und fordert das Geld vom Schadensverursacher ein: Dies ist laut Produkthaftungsgesetz §§ 1, 13 ProdHaftG der Hersteller. Zehn Jahre lang haftet der Produzent für Sach- und Körperschäden, die Produktfehler verursacht haben.

Welche Anforderungen gibt es an eine E-Bike Akku Aufbewahrungsbox?

Feuerfeste Taschen, um den Akku zu lagern oder zu laden, sollten folgende Kriterien erfüllen, um im Ernstfall Sicherheit zu gewährleisten:

  • Hitzebeständigkeit über 1000 °C, wie silikonbeschichtetes Fiberglasgewebe
  • Tragegriffe und Schultergurt, um den brennenden Akku weit weg vom Körper ins Freie zu tragen
  • Die passende Größe für einen Akku

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Über Max Wegner

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