Jack Wolfskin ist eine der beliebtesten Outdoormarken. Der in Deutschland gegründete Konzern gehört inzwischen zur US-amerikanischen Callaway-Gruppe. Bereits Anfang der 2000-er Jahre setzt sich Jack Wolfskin für Transparenz bei der Produktion ein und entwickelt sich zum grünen Vorreiter der Branche. Doch heißt umweltfreundliche Herstellung auch faire Herstellung?
Die Outdoormarke Jack Wolfskin zählt zu den Pionieren, was Nachhaltigkeit betrifft. Mitgliedschaften in international tätigen Vereinigungen bekräftigen den Fair Trade Gedanken, womit auch die Menschen in den Nähereien ihr Brot unter guten und sicheren Arbeitsbedingungen verdienen können. Kunden können auch sichergehen, dass alle Produkte umweltfreundlich produziert werden.
Wo findet die Produktion statt?
Im Jahr 2019 produziert Jack Wolfskin in zwölf Ländern mit insgesamt 68 Produktionsstätten.
- Mit rund 40 % des internationalen Produktionsvolumens führt Vietnam mit 23 Fabriken die Liste an,
- gefolgt von China mit 18 Standorten.
- Ab dem 3. Rang, den Indonesien mit 6 Fabriken belegt, teilen sich die restlichen Länder nur einen bis fünf Produktionsstätten.
In Deutschland werden an einem Standort Jack Wolfskin-Produkte hergestellt, doch die meisten Artikel, die hier verkauft werden, stammen aus Asien und weitere Niedriglohnländer wie Bangladesh, Indien oder die Türkei.
Auf seiner Homepage veröffentlicht JW zudem eine interaktive Weltkarte mit seinen Produktionsstandorten, wo Interessierte auch sehen können, wie nachhaltig die Produkte sind. (4)
Wie sind die Jack Wolfskin Produktionsbedingungen?
- Jack Wolfskin seit 2010 Mitglied der Fair Wear Foundation und erhält 2020 zum 6. Mal in Folge den Leader Status. Dieses Gütezeichen erhalten Unternehmen, die sich kontinuierlich für Verbesserungen der Produktionsbedingungen einsetzen. JW engagiert sich für die effektive Umsetzung der Sicherheitsstandards. (1)
- Ebenfalls 2022 tritt Jack Wolfskin der US-amerikanischen Vereinigung Sustainable Apparel Coalition (SAC) bei, womit das Unternehmen den Higg-Standard einführt, der zur Messung seiner Nachhaltigkeit dient. (2).
- Beschwerden und Verbesserungsvorschläge können Beschäftigten in ein Monitoring-System eingeben. Die Fair Wear Foundation arbeitet ähnlich wie Fair Trade auch mit Gewerkschaften zusammen.
- Als eins der ersten Unternehmen veröffentlicht JW bereits 2013 seine Produktionsketten und Lieferanten. Die Textil-Branche bewertet diese Offenheit kritisch, denn so sehen bewusste Verbraucher konkret, dass teure und günstige Kleidung aus derselben Fabrik stammt. Der Materialwert rechtfertigt damit keinesfalls die teilweise überteuerten Verkaufspreise.
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Ist die Bezahlung der Arbeiter fair?
Interessierte Kunden finden Details in dem jährlich veröffentlichten Sozial Report (3), die Ergebnisse aus den Berichten von Jack Wolfskin-Mitarbeitern enthalten.
Das Unternehmen setzt sich für faire Löhne der Beschäftigten und besonders für Frauen ein.
Die Produktionszyklen stimmt JW auf die religiösen Gebräuche des Landes ab.
Darüber hinaus verpflichten sich sämtliche Zulieferer zur Einhaltung vorgegebener Sozial–Standards, die das Verbot von Kinderarbeit, geregelte Arbeitszeiten, Gewerkschaftsfreiheit und existenzsichernder Entlohnung beinhalten. Bereits vor der Mitgliedschaft in der FWFsetzt Jack Wolfskin seinen eigenen Verhaltenskodex auf, der auf der Homepage einsehbar ist.
Beliebte Jack Wolfskin Jacken:
Wie nachhaltig fertigt Jack Wolfskin?
Jedes Produkt lässt sich zurückverfolgen und ist auf lange Lebensdauer hin konzipiert.
- Jack Wolfskin ist seit 2011 Systempartner der Initiative ‘bluesign’. Ab 2020 sollen alle Materialen sowie 75 % des Zubehörs wie Reißverschlüsse, Knöpfe und Kordeln, bluesign-zertifiziert sein.
- Seit 2012 vermeidet JW als Mitglied der „Zero Discharge of Hazardous Chemicals“-Initiative den Einsatz giftiger Chemikalien.
- Seit 2019 sind Bekleidung, Taschen und Rucksäcke frei von PFC. Vormals dienten per- und polyfluorierten Chemikalien als schmutz-, wasser- und ölabweisende Imprägnierung. Neben hoher Materialqualität setzt JW von Anfang an auf nachhaltige Materialien und widmet sich eigener Entwicklungsarbeit.
Innovatives Recycling
Im Ergebnis entstehen Funktionsmaterialien wie Texapore Ecosphere, womit Jack Wolfskin 2018 als erster Hersteller eine Membran nach dem Zero-Waste Prinzip vorstellt. Sie besteht aus 100 % aufbereiteten Schnittabfällen, die bei der Herstellung anderer Textilien anfallen. Kombiniert mit Ober- und Futterstoff aus Recycle-Polyester entstand eine absolut wasserdichte Regenjacke.
Alle verwendeten Materialien sind nach dem Global Recycled Standard (GRS) zertifiziert und sollen ab 2020 bluesign-zertifiziert sein. Im selben Jahr führt JW das Zertifikat ‘Grüner Knopf’, einem Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Auch im weiteren Umfeld steht Nachhaltigkeit im Fokus:
- Standorte in Deutschland, der Schweiz und Österreich beziehen seit 2012 ausschließlich Ökostrom
- In den Shops wird PVC durch Naturmaterialien ersetzt
- Einhaltung des Responsible Down Standard (RDS), Verzicht auf Echtpelz, strenge Schadstoffkontrolle bei Leder und bei Wolle Verzicht auf Lieferung von Farmen, die Mulesing praktizieren
- Produkte aus Baumwolle oder Mischgewebe werden aus Bio-Baumwolle mit Herkunftsnachweis produziert
- Einsparungen von Ressourcen bei der Produktion, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern
- Transporte erfolgen vorzugsweise auf dem Wasserweg
