Unberührte Schneefelder, grüne Wälder und glasklare Bäche – Patagonia weckt mit schönen Bildern die Abenteuerlust und liefert gleich die passende Outdoor-Jacke dazu. Sind die Produkte und die Produktionsbedingungen der beliebten Marke nachhaltig und fair? Und wo produziert Patagonia eigentlich? Lesen Sie mit!
Im Vergleich zu Mitbewerbern wie The North Face der Outdoor-Branche legt Patagonia schon längere Zeit kontinuierlich ernste Bemühungen an den Tag, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Menschenwürde zu verbessern. Zwar gibt es noch genügend offene Ziele, doch diese werden in Zusammenarbeit mit Experten analysiert und ausgearbeitet.
Beliebte Patagonia Jacken:
Wo produziert Patagonia?
Das Unternehmen lässt weltweit produzieren. Momentan sind 64 Fabriken, Farmen und Mühlen aktiv, unter anderem in China, Kolumbien, Thailand, Vietnam, Marokko, Japan, Portugal, Mexiko, Costa Rica, El Salvador, Tunesien, Israel, Bulgarien, auf den Philippinen, in der Türkei und in den USA.
Wie nachhaltig werden die Produkte hergestellt?
Die Textilindustrie trägt nicht unerheblich zum Klimawandel bei. Polyesterfasern werden aus Erdöl hergestellt, chemische Färbemittel eingesetzt und lange Transportwege in Plastikfolie belasten die Atmosphäre. Es sind weltweit agierende Unternehmen gefragt, den CO₂- Fußabdruck zu reduzieren.
Patagonia ist der Vorreiter in Sachen Umweltschutz.
Bis 2025 soll die gesamte Produktion CO₂-neutral sein und danach soll mehr Kohlenstoff aus der Umwelt herausgezogen als abgegeben werden. Dahingehend enthält das Konzept verschiedene Bereiche, nachhaltig Kleidung herzustellen (1).
- Verwendung recycelter Materialien ohne Einbußen der Qualität: Bisher nutzt Patagonia 72 % wiederverwertete Baumwolle, Nylon und Polyester aus industriellen Faserresten und Ausschuss aus Webereien. Dies verringert die CO₂-Emissionen um 80 %.
- Reduzierter Energieverbrauch: Fabriken, Zulieferer, Händler und die Verwaltung stattet Patagonia mit Solar-Anlagen und Projekten für erneuerbare Energie aus, um die Betriebseffizienz auf 100 % zu bringen.
- Bio-Baumwolle: Konventioneller Anbau benötigt Dünger, Pestizide und Entlaubungsmittel, während biologischer Anbau mit natürlicher Schädlingsbekämpfung, 87 % weniger Wasserverbrauch und 45 % weniger CO₂ einhergeht.
- Das ‘Worn Wear’ Programm über getragene Kleidung zielt auf längere Lebensdauer durch Pflege und Reparaturen ab. Nachhaltiger Umgang mit Vorhandenem spart Ressourcen zur Herstellung neuer Produkte ein. Seit 2013 bietet Patagonia in seinen Shops kostenlose Reparatur und Anleitung zur Reparatur defekter Kleidung und Ausrüstung an.
Die Footprint Chronicles dokumentieren alle Einflüsse, die in ein Produkt einfließen (2). Letztendlich verzichtet Patagonia auf Markenlogos an der Kleidung (3). Für diverse Umweltprojekte spendet Patagonia 1 % seines Jahresumsatzes (4).
Lesenswert:
- Was sind gute Marken für Winterjacken? 11 beliebte Marken im Detail
- Sehr warme Winterjacke ohne Daunen für Damen – Nachhaltig und ohne Pelz!
Wie sind die Produktionsbedingungen?
Patagonia produziert nach seinem Kodex, wonach Kinder unter 15 Jahren nicht beschäftigt werden dürfen.
Faire Arbeitsbedingungen und die Produktionsstätten werden regelmäßig kontrolliert. Für jeden Vertragspartner existiert eine Bewertungsliste, ähnlich wie unser TÜV, der die Produktionsbedingungen und Sozialverträglichkeit bewertet.
Es ist allerdings nicht bekannt, woher genau die verarbeitete Baumwolle stammt. Pakistan, Indien und Usbekistan sind Baumwoll-Zentren auf dem Weltmarkt, wo ausbeuterische Kinderarbeit Alltag ist.
Fair Trade bei Patagonia
Bereits seit 2014 stellt Patagonia Fair Trade zertifizierte Kleidung her und ist mit 83 % weltweit der größte Anbieter dafür.
In mehr als zehn Ländern profitieren über 66.000 Arbeiterinnen von diesem Sozialverantwortungsprogramm.
Bis 2025 sollen alle Fabriken, die für Patagonia Kleidung herstellen, Existenzlöhne zahlen. Darüber hinaus ist das Unternehmen Mitglied in der Fair Labor Association.
Im kalifornischen Lieferketten-Transparenz-Gesetz legt das Unternehmen offen, welche Schritte es zur Sicherstellung der Menschenrechts-Standards es unternommen hat. Falls es doch Grund zu (berechtigter) Kritik gibt, folgt umgehende Reaktion: Nach einer Beschwerde der Tierschutzorganisation PETA beendet Patagonia die Geschäftsbeziehung zu betreffenden Schafzüchtern und erarbeitet einen eigenen Woll-Standard gegen Tierleid (5).