E-Bike Akku laden über Nacht – ist das unbedenklich? Ihr Zeitplan ist eng und der Akku leer: Manchmal ist nicht genügend Zeit, um tagsüber die Kapazität ausreichend aufzufüllen. Welche Aspekte Sie beim Laden über Nacht beachten sollten, zeigt folgender Beitrag.
E-Bike Akku über Nacht laden? – Diese Dinge sind zu beachten!
Grundsätzlich sind die Risiken beim Laden von E-Bike Akkus in der Wohnung gering, wenn Sie Vorkehrungen hinsichtlich der Sicherheit treffen.
Dazu zählt in erster Linie, den Akku und das Ladegerät ordnungsgemäß zu pflegen. In Europa erhalten alle Produkte nach eingehenden Tests eine Zulassung, die den sicheren Betrieb gewährleisten soll.
1. Brandschutzmaßnahmen treffen
Eine spezielle Akku Tasche verringert das Brandrisiko beim Aufbewahren in der Wohnung.
Hochwertige Taschen aus Glasfasergewebe mit auslaufsicherer Verarbeitung reduzieren die Ausbreitung eines möglichen Brandes und schließen giftige Gase weitgehend ein.
E-Bike Akku Sicherheitstasche
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Eine Ladeklappe ermöglicht es, den Akku in der Tasche eingeschlossen zu laden.
Lagern Sie den Akku immer im Wohnbereich, empfiehlt sich der Kauf eines speziellen Gel-Feuerlöschers für Lithium-Ionen-Batterien.
Herkömmliche Pulver- und Schaumlöscher eignen sich nicht für Akkubrände. In dem Raum, wo der Akku geladen wird, sollte ein Rauchmelder installiert sein.
2. Das originale Ladegerät benutzen
Achten Sie darauf, nur den zugehörigen Charger anzuschließen. Große Hersteller wie Bosch bieten Ladegeräte mit 2A, 4A und 6A Ladestrom Leistung an, die mit allen Bosch Akku Modellen kompatibel sind.
Schließen Sie keinen Charger eines anderen Herstellers an, auch wenn die Stecker passen. Eine andere Programmierung der Ladeelektronik oder zu hohe Spannung kann Ihren Akku beschädigen.
3. Kann der E-Bike Akku überladen werden?
Nein, der E-Bike Akku kann nicht überladen werden!
Jeder E-Bike Akku ist mit einem Batterie-Management-System ausgestattet, das mittels intelligenter Elektronik alle Vorgänge überwacht.
Bei Erreichen bestimmter Grenzwerte lösen Schutzschaltungen aus, um die Zellen vom Stromkreis zu trennen. Eine Überladung ist damit auch über Nacht ausgeschlossen.
4. Schadet 100 % Aufladung dem Akku?
Wenn Sie sich schlafen legen, ist der Akku am nächsten Morgen längst voll geladen.
Hersteller empfehlen jedoch, den Ladezustand zwischen maximal 20 % und 80 % zu halten, da in niedrigen und hohen Bereichen die Elektroden starker Belastung ausgesetzt sind.
Nur in Ausnahmefällen sollten Sie den Akku voll laden, beispielsweise vor einer langen Tour oder um bei nachlassender Kapazität eine Kalibrierung und ein Reset durchzuführen.
Die Zellen komplett voller und leerer Akkus altern schneller und die Selbstentladungsrate erhöht sich auf Dauer.
Falls Sie öfter über Nacht laden, sollten Sie mit einer Zeitschaltuhr die Ladezeit programmieren.
5. Nicht in jeder Nacht laden
Wenn Sie das E-Bike nur für kürzere Strecken im Stadtgebiet nutzen, sollten Sie den Akku nicht jede Nacht aufladen.
Fahren Sie, bis die Kapazität 20 % erreicht, und laden je nach Bedarf zwei Mal wöchentlich bis zu 80 % auf.
Vermeiden Sie, den Akku völlig leerzufahren und über Nacht voll aufzuladen, denn Lithium-Ionen-Akkus kennen keinen Memory-Effekt.
6. Für ein sicheres Umfeld sorgen
Legen Sie den Akku und das Ladegerät möglichst auf Fliesen oder einer anderen schwer entflammbaren Unterlage ab.
Halten Sie Abstand zu feuergefährlichen Dingen, wie Tischdecken, Gardinen oder dem Fernsehgerät.
Über Nacht sollten Akku und Ladegerät nicht auf oder neben einer warmen Heizung liegen.
Die Überschreitung der Betriebstemperatur, meist um 40 °C bis 50 °C, kann Zellschäden nach sich ziehen.
Ebenso schädlich ist die Lagerung in der eiskalten Garage.
7. Direkter Netzanschluss
Verzichten Sie auf Verlängerungskabel, um das Ladegerät anzuschließen.
Besonders risikoreich sind die beliebten Kabel mit 3-er Steckdosen, woran gleichzeitig noch andere Verbraucher mit Strom versorgt werden.
Lange Kabel verringern zudem den Wirkungsgrad des Ladegeräts.
Falls keine Steckdose vorhanden ist, die Sie mit dem E-Bike erreichen, sollten Sie den Akku aus dem Rahmen entnehmen und extern laden.
8. Nur einen intakten Akku aufladen
Die Ursache fast aller Akkubrände ist unsachgemäße Handhabung.
- Entsorgen Sie einen heruntergefallenen Akku, dessen Gehäuse Beschädigungen aufweist.
- Auch ältere Akkus, die sich an einer Stelle erhitzen oder aufblähen, sind gefährlich und sollten nicht mehr verwendet werden.
- Auch ungewöhnlich langsames Laden kann auf einen Defekt hinweisen.
Gleiche Aufmerksamkeit erfordert das Ladegerät:
Falls der Ladevorgang häufig abbricht oder LEDs anders blinken als sonst, sollten Sie das Gerät auf sichere Funktion testen.
Die Ursache finden Sie durch eine Kreuzprobe heraus, wonach entweder der Akku oder das Ladegerät als defekt lokalisierbar sind.
9. Den Versicherungsschutz anpassen
- Ereignet sich ein Akkubrand in der Wohnung, reguliert die Hausratversicherung Schäden an Ihrem Hausrat.
- Brennt der Akku beispielsweise in der Pension, wo Sie während der Radtour übernachten, ist Ihre Haftpflichtversicherung zuständig.
- Wohnen Sie zur Miete, übernimmt die Gebäudeversicherung des Vermieters Schäden am Haus durch Feuer und Löschwasser.
Anschließend fordert die Gebäudeversicherung Regress von Ihrer Haftpflichtversicherung ein, doch diese zahlt nur, wenn der Schaden nachweislich durch bestimmungswidrigen Gebrauch oder Fahrlässigkeit entstanden ist.
Haben Sie Akku und Ladegerät jedoch ordnungsgemäß benutzt und ein Defekt ist ohne Ihr Zutun entstanden, haften Sie nicht.
Klären Sie gleich zu Beginn mit Ihrer Versicherung ab, ob Schäden durch Akkubrand inbegriffen sind oder erweitern die Police entsprechend.
Brandschutzmaßnahmen, wie Feuerlöscher, eine feuerfeste Akkutasche oder Akkubox wirken sich positiv aus.
Fazit
Einen E-Bike Akku über Nacht zu laden, erfordert besondere Sicherheitsvorkehrungen. Durch Beachtung der genannten Empfehlungen können Sie Risiken minimieren und den Akku über Nacht laden. Ideal sind jedoch Ladeintervalle tagsüber in Ihrer Anwesenheit, die den Ladezustand im mittleren Bereich halten.