Die erste lange Tour stellt manchen Neuling vor ungeahnte Herausforderungen: Bergiges Gelände ist trotz Motorunterstützung noch anstrengender zu bewältigen als vormals mit dem Rad. Ist der Antrieb defekt? Nein, vielmehr fehlt es an der richtigen Fahrtechnik. Wie Sie das E-Bike am Berg richtig schalten, erklärt folgender Beitrag.
Nach dem ersten Anstieg entwickeln viele Neulinge bereits ein Gefühl für das E-Bike und richtiges Schalten. Moderates Tempo in einem kleinen Gang verlängert nicht nur die Reichweite, sondern bewahrt Ihre Beine vor Muskelkater. Vorausschauender Fahrstil ist sozusagen die Königsdisziplin aller Tourenfahrer.
Vorbereitungen verbessern die Fahrt – Eine Checkliste
Bevor Sie aufbrechen, sollte Zeit für einen kleinen Check übrig sein, denn scheinbar nebensächliche Details, beeinflussen das Fahrverhalten an schwierigen Passagen spürbar.
- Pumpen Sie die Reifen auf, um den Rollwiderstand zu verringern. Wie viel bar der optimale Druck für diesen Reifen beträgt, gibt der Hersteller auf den Reifenflanken an. Obwohl das Profil in gutem Zustand ist, sollten sie Flickzeug und einen Ersatzschlauch mitnehmen.sein.
- Prüfen Sie das Display auf einwandfreie Funktion
- Starten Sie mit voll geladenem Akku
- Justieren Sie die Sattelhöhe so, dass Ihr Bein auf der unteren Pedalposition fast durchgedrückt ist, während der andere Fuß auf dem Boden ruht
E-Bike am Berg richtig schalten – Einfache Anleitung für Neulinge
Ein E-Bike zeigt ein völlig anderes Fahrverhalten am Berg, als Sie es vom normalen Fahrrad kennen.
Das harmonische Zusammenspiel von Trittfrequenz, Gangwahl und Unterstützungsstufe geht Ihnen sicherlich mit folgenden Tipps schnell in Fleisch und Blut über.
Richtiges Schalten mit dem E-Bike erklärt im Video:
1. Einen kleineren Fahrmodus wählen
Ein E-MTB bewältigt Steigungen bei niedriger Schrittgeschwindigkeit aufgrund anders konfigurierter Motor-Software leichtgängig, während der Flow eines City- oder Trekking-E-bikes ins Stocken gerät.
Sprinten Sie das letzte Ende vor der Steigung und schalten den Gang und den Motormodus herunter. So vermeiden Sie auf losem Boden Wegrutschen des motorgetriebenen Hinterrades.
2. Im Sitzen bergauf fahren
Nur wenn Sie auf dem Sattel sitzend pedalieren, ist ein ‘runder Tritt’ gewährleistet und der Motor unterstützt gleichmäßig.
Falls die Kräfte nachlassen, rutschen Sie bis auf die Sattelnase nach vorne und bewegen die Schultern im Tretrhythmus Richtung Lenker. Legen Sie die Ellbogen eng an den Oberkörper an und drücken den Lenker nach unten, um besseren Bodenkontakt zu behalten.
3. Anfahren an einer Steigung
Eine erprobte Technik erleichtert das Anfahren am Berg deutlich:
- Heben Sie das E-Bike am Sattel hoch und geben dem Hinterrad einen Klaps, damit es sich dreht. Legen Sie den ersten Gang und den Turbo-Modus ein.
- Stellen Sie das E-Bike in einem 45-Grad-Winkel zur Steigung mitten auf den Weg.
- Der talseitige Fuß steht auf dem Pedal in der 1-Uhr-Stellung, während der bergseitige Fuß auf dem Boden steht.
- Treten Sie das Pedal kraftvoll herunter und nutzen die einsetzende Unterstützung. Starten Sie in leichtem Bogen und setzen dann die Bergfahrt fort.
FISCHER MONTIS 5.0i E-MTB
ANSEHEN*
4. Kontrolliert bergab fahren
Theoretisch können Sie im Off-Modus bergab fahren, da das hohe Systemgewicht automatisch Geschwindigkeit aufbaut.
Bremsen Sie abwechselnd mit der vorderen und hinteren Bremse, lassen sie jedoch nicht schleifen.
Tipp: Lang auslaufende Abfahrten legen die meisten Biker in einem mittleren Gang zurück.
Die häufigsten Fehler beim Schalten mit dem E-Bike am Berg
Schweißüberströmte Biker, die schnaufend ihre Fahrräder den Berg hinauf schieben, haben alle genug Drehmoment und Akku Kapazität zur Verfügung.
Fehlt vorausschauendes Fahren, streikt der beste Antrieb.
Vermeiden Sie folgende Situationen:
1. Schalten unter Last
Schweres Pedalieren, um schneller oben anzukommen, funktioniert nicht.
Kette und Zahnkränze stehen unter größter Belastung, wenn Sie an der Steigung kurz mit dem Pedalieren aussetzen, um zu schalten.
Da sich die Geschwindigkeit verringert, geben die Sensoren weniger Unterstützung frei und die Kette fliegt mit lautem Krachen auf das nächste Ritzel.
2. Diagonaler Kettenlauf
Ungünstige Koordination der Zahnkränze belastet den Antrieb und verringert das Tempo.
Schräger Kettenlauf entsteht, wenn Sie vorne am Kettenblatt den kleinsten und hinten an der Kassette den größten Gang einlegen.
Der hohe Druck auf Schaltwerk, Umwerfer, Kette und Zahnräder erzeugt ein klackerndes Geräusch beim Fahren.
Schalten Sie in mittlere Gänge vorne und hinten, um die Komponenten zu schonen und Abspringen oder Reißen der Kette zu vermeiden.
3. Gemütlich auf den Anstieg zufahren
Sie nähern sich der nächsten Steigung und fahren im Genießertempo darauf zu. Kurze Zeit später verlangsamt sich die Geschwindigkeit so stark, dass der Motor abschaltet.
Besser ist es, vor dem Berg Schwung zu holen und die Geschwindigkeit in der Steigung zu nutzen.
4. Im großen Gang eine Steigung anfahren
In der Ebene bauen große Gänge Geschwindigkeit auf, am Berg bremsen Sie die Fahrt aus. Es nützt auch nichts, in die höchste Unterstützungsstufe zu schalten.
So verbrauchen Sie nur viel Akku und beschleunigen den Verschleiß der Zahnräder.
Schalten Sie frühzeitig in einen kleinen Gang, um leichter, doch kontinuierlich die Steigung zu meistern.