Fällt Ihnen die Entscheidung zwischen E-Bike oder E-Roller schwer? Dann sind Sie sicherlich einer jener Menschen, die auf dem täglichen Weg zur Arbeit im Stau stehen und nach Alternativen suchen, schneller anzukommen.
Wir stellen Ihnen die Aspekte beider Fahrzeuge vor, damit Sie erkennen, ob ein E-Bike oder E-Scooter besser zu Ihnen passt.
Das E-bike – ein Klassiker mit Power
Vorteil 1 – Größere Reichweite
Da sich die Tretunterstützung stufenweise anpassen lässt, reicht eine Akkuladung bis zu 100 km Fahrstrecke. Viele Arbeitgeber erlauben E-Bike Pendlern, den abnehmbaren Akku zwischendurch in Büro oder Werkstatt aufzuladen.
Vorteil 2 – Die Geschwindigkeit
Tretunterstützung und Gangschaltung bieten flexibles Energie- und Tempo-Management. Die langsamsten E-Bikes sind schneller als E-Scooter. Dies hat mit der Radgröße und dem Batterievolumen zu tun. Ein Pedelec bietet bis 25 km/h Tretunterstützung, ein E-Scooter erreicht etwa 20 km/h.
Vorteil 3 – Mehr Fahrkomfort
Ein Pedelec mit Federung und großen Reifen fährt sich auf schlechtem Untergrund angenehmer. Ein E-Scooter ist üblicherweise ungefedert. Falls der Akku nicht ausreicht, können Sie immer noch ohne Motorkraft E-Bike fahren
Vorteil 4 – Zulässiges Gesamtgewicht
Das höhere Gesamtgewicht erlaubt Zuladung in Packtaschen, einem Transportkorb und schwere Personen können problemlos das E-Bike fahren.
Vorteil 5 – Stärkt das Immunsystem
E-Bike fahren bei jedem Wetter härtet den Körper gegen Erkältungen ab. Mäßige körperliche Betätigung stärkt das Herz-Kreislauf-System und falls Sie gern abnehmen möchten, eignet sich das Radeln ideal dazu. Damit brauchen Sie Ihre knappe Freizeit nicht im Sportstudio verbringen, sondern fahren mit Freunden und der Familie gemeinsam ins Grüne.
- Durch hohes Gewicht schwierig über Treppen zu tragen
- Teure Ersatz-Akkus
- Preise ab 2000 Euro aufwärts plus weiteres Zubehör
- Das motorisierte Fahren erfordert Übung
- Anhänger oder Halterungen zum Transport mit dem Auto nötig
Der E-Scooter – Ein sportlicher Newcomer
Vorteil 1 – Kompakte Bauart
Einen rund 10 kg leichten E-Scooter können Sie zusammengeklappt in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Pkw transportieren. Die restliche Strecke bis zum Arbeitsplatz legen Sie anschließend mit dem E-Scooter zurück. So erhöhen Sie auf umweltfreundliche Weise die Mobilität und erreichen schneller das Ziel.
Vorteil 2 – Geringes Diebstahlrisiko
Da Sie den E-Scooter einfach mitnehmen, haben Diebe kaum eine Chance. Damit entfällt auch der Kauf von schweren Bügel- oder Kettenschlössern, die Sie mitschleppen müssten. Die Ladezeit fällt mit 1 bis 2 Stunden recht kurz aus.
Vorteil 3 – Einfache Fahrtechnik
Eine ganze Reihe Menschen trauen sich Radfahren nicht zu, und gar ein motorisiertes Fahrrad ist für manchen ungeübten Zeitgenossen einfach eine zu unsichere Sache. Beim E-Scooter hingegen stoßen Sie einmal mit dem Fuß ab, danach fährt der Roller von selbst. Sie brauchen nur noch lenken und bremsen.
Vorteil 4 – Günstiger Kaufpreis
E-Scooter, wie der iScooter E9Pro sind günstiger als ein E-Bike (siehe auch günstige E-Bikes) erhältlich. Die Preise liegen momentan etwa zwischen 300 Euro und knapp 1900 Euro für zugelassene Ausführungen gemäß StVO.
Vorteil 5 – E-Scooter fahren sich sicher
Ein E-Roller ist sicherer zu handhaben als ein E-Bike, da er eine niedrige Geschwindigkeit hat und jederzeit angehalten werden kann. Die Füße haben immer festen Halt, auf dem Trittbrett oder auf der Straße.
Der Schwerpunkt liegt aufgrund der kleinen Räder niedriger als bei einem E-Bike. Die Rücktrittbremse ist im hinteren Schutzblech integriert.
- Achten Sie auf eine Zulassung nach StVO, ansonsten droht ein Bußgeld
- Kürzere Reichweiten zwischen 20 km und 35 km
- E-Scooter dürfen nur mit Ausstattung nach § 65 StVZO (1), einer Betriebserlaubnis (2) und Versicherungsplakette für “Elektrokleinstfahrzeuge” am Straßenverkehr teilnehmen. Mit der Plakette weist der Halter die nötige Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung nach.(3)
- Kein Stauraum für Zuladung
- Geringeres zugelassenes Gesamtgewicht
Welches Image hat der E-Scooter in der Öffentlichkeit?
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur BMVI hat die Weichen für den E-Scooter am 15.06.2019 gestellt. Elektrokleinstfahrzeuge erhalten damit verbindliche Vorgaben für die Teilnahme am Straßenverkehr (4).
In einer Umfrage (5) unter 1004 Personen zwischen 16 und 64 Jahren in Deutschland sehen 66 % den E-Scooter als sinnvolle Ergänzung zum Nahverkehrsangebot und als guten Beitrag zum Klimaschutz.
E-Bike vs E-Scooter – was passt zu Ihrem Fahrprofil?
Beide Fahrzeuge konkurrieren mit gleich vielen Vor- und Nachteilen. Jetzt liegt es an Ihnen, Präferenzen für ihre persönlichen Bedürfnisse zu bestimmen.
Momentan liegen die Verkaufszahlen für E-Bikes noch um das Doppelte höher als für E-Scooter.
Dies ist einfach auf die längere Marktpräsenz zurückzuführen.
Das zuständige Bundesamt für Justiz und Verbraucherschutz sieht jedoch im E-Scooter einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsentlastung und fördert den Absatz der Fahrzeuge durch offizielle Zulassungen.
Die Verordnung vom 6. Juni 2019 beschreibt die Anforderungen an Elektrokleinstfahrzeuge zur legalen Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr (6).
Für wen eignet sich ein E-Bike?
- Das E-Bike ist eine gute Alternative für Berufspendler, die sich nicht mehr durch den täglichen Berufsverkehr quälen wollen. Selbst Strecken über 10 km sind dank Tretunterstützung wenig anstrengend.
- Ein Pedelec dürfen Sie ohne Führerschein und Versicherungskennzeichen fahren. Mit guten Packtaschen und Einkaufskorb lässt sich der Wocheneinkauf komfortabel nach Hause transportieren.
- E-Bike Fahren ist gesund und die Wege zur Arbeit können Sie als Werbungskosten absetzen.
- Längere E-Bike Touren über das große Fernradweg-Netz zählen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten für Rentner und jede andere Altersklasse, großer Raddurchmesser federn auch auf holprigen Naturwegen komfortabel ab.
Für wen eignet sich der E-Scooter?
- Ein faltbarer E-Scooter ist die ideale Ergänzung für Nutzer im städtischen Nahbereich. Pendler, die den größten Teil der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Pkw zurücklegen, fahren die letzte Etappe bis zum Arbeitsplatz mit dem E-Scooter.
- Strecken im Stadtgebiet lassen sich schnell und ohne Parkplatzsuche fahren. Bei Urlaubsfahrten benötigen die E-Scooter nur wenig Stauraum und sind schnell aufgeladen. Das leichte Gewicht ist frauenfreundlich.
- Im Sommer werden Damen mit schwingenden Sommerkleidern zum Blickfang, die beim E-Bike weniger praktisch sind, da sie entweder hochfliegen oder in die Speichen geraten können.
- Für junge Leute ab 14 Jahren stellt ein E-Scooter den erschwinglichen Einstieg in die Mobilität dar und das wendige Fahrgefühl bringt viel Spaß.
Fazit
Fahrverbote in der Innenstadt und verkehrsberuhigte Zonen gelten nicht für E-Bike und E-Scooter. Suchen Sie eine brauchbare Alternative zum Pkw, ist ein E-Bike die richtige Wahl. Wer häufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln pendelt oder Kurzstrecken fährt, steht sich mit einem kompakten E-Scooter besser.