Pedale bilden den wohl wichtigsten Kontaktpunkt zwischen Fahrer und Fahrrad. Durch ihre Bodennähe sind sie Staub und Nässe direkt ausgesetzt, hinzu kommt noch extreme Belastung durch das Gewicht des Bikers. Spätestens, wenn das Treten schwerfällig wird und Geräusche entstehen, sollten Sie die Pedale fetten.
Es ist nur selten nötig, die Pedale innen zu fetten, jedoch bleibt Ihnen nur diese Option, lästige Knackgeräusche zu beseitigen. Diese Aufgabe können Laien unbesorgt selbst ausführen, schließlich müssen Sie auch an einem neuen Fahrrad die Pedale selbst montieren.
Warum brauchen Pedale Fett und Pflege?
Wenn es innerhalb der Pedale klickt oder bei jeder Umdrehung vordringliches Knacken an den Nerven zerrt, ist gründliche Wartung angesagt. Zugegeben, Pedale sind äußerst anspruchslos, was die Instandhaltung betrifft.
Doch sollten Sie den Einsatz berücksichtigen: Schönwetterfahrer kommen mit einer jährlichen Wartung aus, während tägliche Pendler und MTB-Fahrer öfter nachsehen sollten.
Ein sprödes Dichtgummi zwischen Pedalkörper und -gewinde lässt Wasser eindringen, wodurch sich Rost bildet, die Fahrrad Pedale drehen schwer.
Klickpedale verschleißen auf Dauer, weniger Grip erhöht das Risiko, bei Regenwetter abzurutschen.
Regelmäßige Wartung erhält Sicherheit und Funktionalität, auch gepflegte Erscheinung der Pedale kommt der Bike-Ästhetik zugute.
Was brauche ich zur Wartung der Pedale?
- Einen 15-er Pedalschlüssel
- Inbusschlüssel oder Innensechskant
- Einen Drehmomentschlüssel
- Optional einen Schraubstock
- Kettenreiniger oder WD40
- Mehrzweckfett
- Einen Eimer mit warmem Seifenwasser
- Bürste, Schwamm, Putzlappen und Nitrilhandschuhe
Die Fahrrad Pedale demontieren
Zuerst ein Hinweis: Das rechte Pedal hat ein Rechtsgewinde, das linke Pedal ein Linksgewinde. Beide Pedale lösen sich beim Drehen in Richtung Hinterrad. Viele Hersteller versehen das Gewinde am Übergang zum glatten Ende mit einer zusätzlichen Nut oder prägen die Buchstaben L und R ein.
Bürsten Sie die Pedale zwecks Vorreinigung trocken ab, reinigen anschließend mit Seifenwasser und der weichen Schwammseite die Pedale äußerlich und trocknen alles gut ab.
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- Fahrrad Pedale montieren – In 3 kurzen Schritten erklärt
Pedale reinigen und fetten – so geht’s:
Die Pedalachse ausbauen
Die Lärmquelle befindet sich im Pedal. Öffnen Sie je nach Modell das Pedal mit dem Inbus- oder Sechskantschlüssel. Zum Öffnen von Klickpedalen brauchen Sie einen Adapter, der hinter dem Gewinde aufgesteckt wird sowie eine Zange oder einen passenden Maulschlüssel.
Falls das Gewinde festgefressen ist, kommt der Schraubstock zum Einsatz. Spannen Sie den Adapter in den Schraubstock und stecken das Pedal auf. Nun können Sie ohne Werkzeug das Pedal drehen und die Achse herausnehmen.
Beachten Sie die Regel mit dem Rechts- und Linksgewinde!
Pedalgewinde einfetten und montieren
Schieben Sie zunächst die Dichtgummis auf und fetten danach die Pedalachsen großzügig mit dem Mehrzweckfett.
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Wiederholen Sie die Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausbauen. Vor dem Einschrauben sollten Sie auch die Gewinde dünn mit Fett bestreichen.
Setzen Sie die Pedale exakt im 90–Grad-Winkel auf die Kurbel und drehen Sie sie mit einem Drehmomentschlüssel in Fahrtrichtung mit 35 bis 55 Nm an.
Drehmomentschlüssel
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Pedale fetten – Schnelle Einleitung
Beim Herausziehen sehen Sie, ob die Pedalachse trocken ist. Durch Reibung unter Druck entstehen die Geräusche.
Nehmen Sie zunächst die Dichtgummis ab und überprüfen, ob diese noch intakt sind. Ansonsten tauschen Sie die Dichtungen aus. Wischen Sie mit einem Putzlappen oder Papiertuch das alte Fett ab.
Mit WD40 entfernen Sie den restlichen Fettfilm rückstandslos. Sprühen Sie den Reiniger in die Achse und stopfen einen Putzlappen in die Öffnung, um die Oberflächen zu reinigen.
Die innen und außen sauberen Pedale sind nun zum Einfetten vorbereitet.
Sollte ich die Pedale mit Montagepaste oder Fett pflegen?
- Zinkpaste verhindert effektiv Kontakt-Korrosion zwischen Stahl und Aluminium
- Kupferpaste konserviert Stahl auf Stahl und hält wie Zinkpaste Feuchtigkeit fern.
- Titan-Montagepaste eignet sich für hochwertige Pedale mit Titan-Achse
- Fett ist ein Allrounder für alle Metall-Kombinationen
Um den Halt an Stellen zu erhöhen, wo geringere Klemmkräfte anwendbar sind, raten erfahrene Schrauber zu Montagepaste.
Beispiele: Sattelstütze und Vorbau. Bei Gewinden, also auch Pedalgewinden, ist es nicht nötig, Reibung zu erhöhen. Demnach erfüllt eine Fettpackung ebenso diesen Zweck, da sie lediglich die Aufgabe hat, Festrosten zu verhindern.
Welches Fett für Pedale
Eine gute Wahl ist ein Mehrzweckfett oder Wälzlagerfett. Sie können jedes Lagerfett mit hoher Viskosität verwenden, da es nicht so schnell durch Regen oder intensives Reinigen auswäscht.
Einige Produkte enthalten Teflon- oder Keramik-Additive, die Gleitfähigkeit erhöhen und damit Geräusche erst gar nicht entstehen.
Achtung: Verwenden Sie keinesfalls WD40 oder andere Öle als Schmiermittel für Pedale!
Wie hoch liegen die Kosten für Pedale warten in der Werkstatt?
- Pedale demontieren / montieren entspricht 1 Arbeitswert,
- Pedal-Lager reinigen und fetten – 4 Arbeitswerte á 6 Minuten.
Der Preis pro Einheit schwankt stark, je nach Standort. Rechnen Sie beispielsweise 5 Euro pro AW, entstehen 30 Euro Kosten. Dazu kommen noch Materialkosten.
Wie oft sollte ich die Pedale fetten?
Bei Alltagsfahrten reicht das Einfetten der Pedale alle zwei oder drei Jahre aus. MTB-Fahrer, die jedes Wochenende auf der Waldautobahn unterwegs sind, sollten mindestens jährlich oder bei Knacken die Pedale einfetten.