Steckachse richtig fetten – Schnellhilfe für Neulinge

steckachse richtig fetten - Schnellhilfe für Neulinge

Soll man die Steckachse fetten? Hier scheiden sich die Geister. Argument Nr.1 ist, dass zwischen Nabe und Achse keine Reibung auftritt, also wäre Fetten überflüssig. Spätestens, wenn Sie die Steckachse ausbauen müssen und sich das Teil komplett festgefressen hat, kommt die Erkenntnis, dass Einfetten doch gewisse Vorteile bietet.

Steckachsen sind nicht gegen Nässe und Schmutz abgedichtet. Daher empfiehlt sich bei der Wartung, die Achsen komplett auszubauen, zu reinigen und einzufetten. Damit bleiben Ihnen schweißtreibende Gewaltanwendung und daraus resultierende Folgeschäden erspart, wenn Sie ein Laufrad ausbauen müssen.

Wie fette ich die Steckachse?

Wenn die Wartung der Kette, der Nabe und der Schaltung an der Reihe ist, ergibt sich die beste Gelegenheit, gleichzeitig die Steckachsen auf Vordermann zu bringen.

1. Vorbereitungen

Fixieren Sie das Bike in einem Montageständer, um in bequemer Höhe zu arbeiten. Schalten Sie zunächst auf das kleinste Kettenblatt und Ritzel.

Falls ein Kettenstabilisator am Shadow-Plus Schaltwerk montiert ist, setzen Sie diesen auf null.

2. Steckachse lösen

Zum Lösen der Steckachse benötigen Sie je nach Hersteller einen 5-er Inbusschlüssel oder es sind Schnellspanner vorhanden.

Am Rennrad, Gravelbike, Cyclocross und MTB ist 12 mm Durchmesser auf 142 mm Breite ein gängiger Standard.

Der Trend geht hin zu 12 x 148 mm, um die Verbindungssicherheit des Laufrades noch effektiver zu verbessern.

3. Steckachse säubern und einfetten

Drehen Sie die Achse gegen den Uhrzeigersinn und ziehen sie heraus. Drücken Sie am Hinterrad den Schaltkäfig nach hinten, um das Laufrad aus dem Rahmen zu entnehmen.

Steckachsen verdrecken auf dem Trail, weshalb Sie mit einem sauberen Putztuch die Oberflächen von Zeit zu Zeit reinigen und frisch einfetten sollten.

4. Sollte ich auch das Gewinde der Steckachse fetten?

Ja! Tragen Sie gleichmäßig eine Fettschicht auf, damit sich die Achse bei einer möglichen Reifenpanne unterwegs leicht ausbauen lässt.

Anschließend montieren Sie das Hinterrad.

Ziehen Sie das Schaltwerk etwas herunter und legen die Kette über die kleinsten Ritzel. Achten Sie bei der Bremsscheibe auf exakt geraden Sitz zwischen den Bremsbelägen.

Stecken Sie jetzt die Achse in die Aufnahme und fixieren sie mit dem 5-er Inbus im Uhrzeigersinn.

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5. Steckachse mit Schnellspanner

Falls am Vorderrad eine Steckachse mit Schnellspanner verbaut ist, öffnen Sie diesen und drehen die Achse entgegen den Uhrzeigersinn. Ziehen Sie die Achse und das Vorderrad heraus.

Säubern und fetten Sie die Steckachse.

Zur Montage heben Sie das Vorderrad in die Gabel und achten wiederum auf korrekte Ausrichtung der Bremsscheibe.

Fädeln Sie die Steckachse ein und schließen Sie sie durch Drehen im Uhrzeigersinn und legen den Hebel des Schnellspanners um.

Eine Steckachse mit Gewinde und Schnellspanner montieren:

Wie sollte ich die Steckachse fetten?

Es reicht aus, eine dünne Schicht Fett auf die gereinigte Steckachse inklusive Gewinde aufzutragen, um eine Trennschicht gegen Festbacken zu bilden.

Welches Fett eignet sich für eine Steckachse?

So gut wie alle Hersteller von Bike-Komponenten bieten eigene Premium-Spezial-Lagerfette an. Sie sind als Kunde nicht zwingend an die sündhaft teuren Produkte gebunden, denn Sinn und Zweck sind immer gleich:

Fett soll verhindern, dass Wasser direkt mit dem Metall in Berührung kommt und Rost bildet.

Auf Nummer sicher fahren Sie mit dem Mehrzweck- oder Lagerfett, das Sie auch an anderen Schraubverbindungen einsetzen. Es sollte ein qualitatives Fett mit hoher Viskosität sein, Kriechöl oder ähnliche dünnflüssige Konsistenzen erzielen nicht die langen Standzeiten.

Schmierfett verflüssigt sich nicht bei hohen Temperaturen:

Liqui Moly Mehrzweckfett
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Steckachse Fetten oder Montagepaste verwenden?

Montagepaste ist ein zäh anhaftendes Fett, das die Reibung an Klemmungen erhöht und als Trennmittel zwischen Carbon- und Metall-Teilen eingesetzt wird. An den Gewinden der Steckachsen ist dies nicht nötig.

Bei reinen Metalverbindungen, wie Stahl/Stahl, Stahl/Aluminium, Stahl/Titan wird Fett eingesetzt.

Es soll Wasser verdrängen und Festbacken verhindern.

Falls Sie das Rennrad oder MTB regelmäßig transportieren und das Vorderrad ausbauen, empfiehlt sich anstelle von Lagerfett eine Anti-Seize Montagepaste aufzutragen:

WEICON Anti-Seize Montagepaste
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Die Paste verhindert wie Fett ‘kalte Verschweißung’ zweier Metallflächen, doch es hat gegenüber Fett den Vorteil einer eher trockenen Konsistenz.

Daran bleiben kaum Staub und Sand hängen. Anti-Seize Montagepaste eignet sich zur Konservierung von Metallen und Carbon.

Warum kein Fett auf Carbon?

Obwohl Carbon ein empfindliches Material ist, kann es sich mit anderen Metall-Kompontenten verbinden. Es darf nur mit dem vom Hersteller angegebenen Drehmoment angezogen werden, um Rissen vorzubeugen. Auf Carbon-Teile darf kein normales Lagerfett aufgetragen werden, da es die Reibung reduziert und Klemmungen durchrutschen.

Carbon-Komponenten werden mit spezieller Montagepaste bestrichen, die winzige Partikel enthält, um die Reibung gezielt zu erhöhen. Der Nachteil dabei ist zerkratzter Lack, der die Funktion zwar nicht beeinträchtigt, aber unschön aussieht. Falls Sie die Sattelstütze, häufiger verstellen, eignet sich auch Silikonspray für Carbonteile. Damit erhält der Lack seinen Glanz.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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