Schmerzen nach dem Fahrradfahren am Po – 5 Ursachen und Lösungen

schmerzen nach dem fahrradfahren am po

Schmerzen nach dem Fahrradfahren am Po gehen auf 2 grundlegende Ursachen zurück:

  1. Entweder gibt es eine Vorerkrankung
  2. oder das Bike ist falsch eingestellt.

Unterschiedliche Schmerzen entstehen auf bestimmte Art, doch jede Problematik lässt sich lösen: Wie, das lesen Sie unserem Beitrag!

Schmerzen nach dem Fahrradfahren am Po

Gesund und munter beginnen Sie eine Radtour, doch abends nach der Heimkehr schmerzt der Allerwerteste so stark, dass Sie jede Bewegung vermeiden und am liebsten nur stehen oder liegen.

Während der ersten Stunden auf dem Fahrrad kompensiert der Körper eine ungünstige Belastung oder Bewegung noch. Irgendwann ist die Muskulatur erschöpft und es entstehen Schmerzen.

Das Schmerzerlebnis variiert durch unterschiedliche Auslöser:

1. Muskelschmerzen

Muskelschmerzen entstehen trotz richtig eingestelltem Sattel durch langzeitige Anspannung oder Überlastung Sie gehen einher mit mangelndem Sauerstoffgehalt im Blut und der Ausschüttung körpereigener Entzündungsstoffe.

Der schmerzempfindliche Muskel verhärtet sich und reagiert auf Druck. Die Schmerzen übertragen sich oft auf benachbarte Muskelgruppen:

Falls der Po die eigentliche Schmerzquelle ist, können die Hüften, die Oberschenkel oder der untere Rücken betroffen sein (1).

Lösung:

Wärme lindert Muskelschmerzen. Nehmen Sie ein heißes Bad, tragen eine Sportcreme auf und lassen das Bike mindestens zwei Tage lang in der Garage. Von Muskelkater sind oftmals Einsteiger betroffen, die untrainiert mit dem neuen Fahrrad gleich zu lange radeln.

Auch die erste Ausfahrt nach der Winterpause kann so enden. Also, besser mit kurzen Distanzen beginnen, damit der Körper sich langsam an die Belastung gewöhnt. Gute Unterstützung bietet ein Fitness Tracker mit Pace Funktion.

2. Knochenschmerzen

Schmerzen am Sitzbein gleichen einem liegen tief liegenden, dumpfen Schmerz, der sich bei Belastung verstärkt.

Durch mechanische Bewegung entsteht Druck auf die Knochenhaut, die mit Nerven durchzogen ist.

Der Schmerz kann sich langsam steigern oder plötzlich einsetzen, die Knochenhaut entzündet sich. Welche äußeren Faktoren lösen Knochenschmerzen beim Sitzen aus?

Lösung:

Wenn im Verhältnis zu viel Kraft (= Körpergewicht) auf zu kleiner Fläche (= Sattel) einwirkt, entsteht Druck (= Schmerz). Abhilfe schafft eine Sitzknochenvermessung, die Sie im Fahrradladen oder zu Hause durchführen können.

Nach dem Abstand der Sitzknochen richtet sich die Sattelbreite. Je sportlicher die Sitzposition ist, um so schmaler sollte die Sattelform sein. Aufrechtes Sitzen auf dem zu schmalen Sattel drückt von der Mitte nach außen hin auf die Sitzhöcker.

Ein zu weich gepolsterter Sattel bei aufrechter Sitzposition lässt die Sitzknochen einsinken.

Der Schaumstoff schnürt die Blutversorgung ab, wodurch der Po zuerst einschläft, danach schmerzen die Knochen. Wählen Sie für lange Touren einen festen Sattel mit Federung oder eine gefederte Sattelstütze, der Polstersattel ist nur auf kurzen Strecken komfortabel.

Lesenwert: Die beste Rennradhose für lange Touren

3. Nervenschmerzen

Bei bestimmten Bewegungen schießt die Hexe:

Im Volksmund als “Hexenschuss” bekannte Schmerzattacke kann Radfahrer mitten während einer Ausfahrt Treffen.

Übeltäter ist allerdings der große Gesäßmuskel (Gluteus maximus), der bei längeren Ausfahrten, nach dem Fahrradfahren zu Schmerzen am Po führt. Der durch Überlastung und Sauerstoffmangel verhärtete und verkürzte Muskel drückt auf den Ischiasnerv. Das Sitzen auf dem Sattel wird zur reinsten Qual.

Als weiterer Auslöser kommt verhärtetes Bindegewebe (Faszien) infrage, dass Sehnen und Muskeln ummantelt. Schlimmstenfalls kommen beide Ursachen zusammen, was wir niemanden wünschen.

Lösung:

Legen Sie beim Radeln regelmäßige Pausen ein und holen sich bei einem Physiotherapeuten Anleitung zu gezielten Dehnungsübungen mit einer Faszien Rolle.

Möglicherweise passt der Sattel nicht zu Ihrer Anatomie oder Sie sollten die Sattelposition überprüfen.

4. Die Sattelposition

Der vorhandene Sattel ist hochwertig, doch unbequem? Die gute Verarbeitung kommt dann wahrscheinlich nicht optimal zur Geltung. Bevor Sie einen neuen Sattel kaufen, sollten Sie noch folgendes probieren.

Lösung:

Prüfen Sie die Sattelneigung mit einer Wasserwaage. Die Standardeinstellung zeigt eine waagerechte Sitzfläche. Ein schmerzender Po deutet auf ein zu hoch eingestelltes Sattelheck hin. Stellen Sie es etwas tiefer als die Sattelnase ein.

Möglicherweise ist der Abstand zum Lenker zu kurz. Rücken Sie den Sattel in der horizontalen Einstellung etwas nach hinten, damit die Sitzknochen die Sattelpolsterung genau treffen.

  • Auch ein zu hoch eingestellter Sattel schmerzt am Po. Treten Sie die Pedale mit der Fußspitze? Können Sie auf dem Sattel sitzen und die Ferse auf das Pedal setzen? Wenn die ersten beiden Antworten “ja” lauten und die 3. Antwort “nein”, sollten Sie den Sattel tiefer setzen.
  • Der Po rutscht bei jeder Tretbewegung zur Seite, wodurch Schmerzen und wunde Stellen entstehen. Die komfortabelste Lösung ist ein SQlab Sattel mit Active-System (9).
  • Die Sitzfläche bewegt sich ähnlich der natürlichen Gehbewegung mit (10), wodurch Radler keine Schmerzen am Po spüren.

5. Ein wunder Po nach dem Radfahren

Speziell zu Beginn der Radsaison im Frühjahr machen Hobbyfahrer und Profis genau wie Triathleten oder Mountainbiker die selbe Erfahrung:

Nach einigen aufeinanderfolgenden Tagen auf dem Rad wird der Po wund.

Wenn es glimpflich abläuft, bilden sich rote Druckstellen. Ignoriert der Fahrer dies, folgen wundgeriebene Stellen oder Pickel. Im Extremfall bilden sich Furunkel oder Abszesse, die ein Arzt öffnen muss.

Lösung:

Wunde Stellen mindern die Motivation, aufs Rad zu steigen. Die folgenden Radprofi Tipps ersparen auch jedem Hobbyfahrer schmerzhafte Erfahrungen:

  • Ambitionierte Radfahrer pflegen die Haut mit Chamois Creme bereits vor dem Start. Das speziell für den Radsport entwickelte Produkt beugt Wundreiben und Entzündungen vor. Die gereizte Haut wird mit Feuchtigkeit versorgt.

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ANSEHEN

  • Erwerben Sie Radhosen mit Sitzpolster. Keine Angst, Sie müssen nicht zwingend die hautengen Rennfahrer Tights anziehen: Es gibt für Damen und Herren Radhosen im Freizeit Look, denen man das gepolsterte Innenleben nicht ansieht (2). Sparen Sie nicht am falschen Ende. Lieber eine Hose weniger, doch dafür in hochwertiger Verarbeitung.
  • Tragen Sie ausschließlich eine frisch gewaschene Radlerhose. Verschwitztes Material bietet Bakterien eine ideale Grundlage, sich zu vermehren. Das Infektionsrisiko steigt damit an.
  • Profis verzichten auf Unterwäsche unter der Radhose: Zwei Stofflagen bilden Falten und Nähte bilden Reibungspunkte.
  • Der Wechsel zwischen unterschiedlichen Radhosen vermeidet durch das andere Design Druckstellen.
  • Eine Radhose muss perfekt sitzen. Zu enge oder zu weite Schnitte schnüren ab oder bilden Falten, die wunde Stellen begünstigen. Entscheiden Sie sich für ein anatomisch geformtes Modell. Frauen sollten einer Radhose ohne Mittelnaht den Vorzug geben.
  • Ziehen sie am Ziel angekommen so früh wie sich eine Möglichkeit bietet, die durchgeschwitzte Radhose aus.
  • Nehmen Sie eine Dusche, reinigen die Haut mit antibakterieller Seife und tragen pflegende Bodylotion auf.

Normale Straßenhosen können wunde Stellen beim Radeln verursachen, da Nähte drücken, das Gewebe über die Haut scheuert und ein weiter Schnitt sich durch das Pedalieren verzieht.

Eine gepolsterte Radhose darunter anzuziehen, war nicht im Sinne des Erfinders.

Fazit

Schmerzen am Po nach dem Fahrradfahren entstehen aus kleinen, unbedeutenden Ursachen, die ignoriert werden. Die Wirkung steigert sich auf Dauer weit jenseits des Unangenehmen. Mit kleinen Änderungen am Sattel und guter Hautpflege lassen sich glücklicherweise die meisten Sitzprobleme lösen.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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