1984 gewinnt Bernard Hinault die Tour de France. Er ist der erste Radrennfahrer, der Klickpedale fährt. Schon bald danach trägt jeder Profi sogenannte Cleats, heute sind sie erschwinglich und bei Hobby-Radlern beliebt. Warum Klickpedale so beliebt sind und welche Vorteile oder Nachteile die Klickies bieten, lesen Sie im Beitrag.
Warum Klickpedale?
Klickpedale verbinden den Schuh und das Pedal fest miteinander. Dazu bedarf es Schuhplatten, sogenannte Cleats, die unter die Sohle montiert werden und in die Klickpedale einrasten. Um den Schuh einzuklicken, setzt der Radler seinen Fuß mit etwas Druck auf das Pedal, zum Lösen dreht er die Füße seitlich nach außen weg.
Klickpedale setzen Fahrer beim MTB, Trekking- und Rennrad ein. Die Fixierung der Füße auf den Pedalen übt beim Heruntertreten und durch eine Zugbewegung in jeder Tretphase Kraft auf die Pedale aus. So entsteht ein maximal effizienter, runder Bewegungsablauf.
Mit Klickpedal fahren – 5 Vorteile
1. Ermöglicht höhere Trittfrequenz
Da die Schuhe fest auf dem Pedal ruhen, kann der Fahrer leichter und schneller treten. Trainierte Radler fahren mit mehr als 100 Umdrehungen pro Minute.
2. Sicherer Pedalkontakt bei Regen
Starke Beschleunigung bei Regenwetter begünstigt ruckartiges Abrutschen vom Pedal, das zu schweren Stürzen führen kann.
3. Optimale Kraftübertragung
Besonders im Wiegetritt macht sich die Verbindung positiv bemerkbar. Die Fahrer erzielen auf der gesamten Pedalumdrehung gleichmäßige Kraftübertragung. Das zusätzliche Hochziehen des Pedals erzeugt mehr Tempo bei weniger Anstrengung.
4. Die perfekte Fußstellung
Dank einmal richtig eingestellter Cleats stehen die Füße immer in der richtigen Position auf den Pedalen. Bei herkömmlichem Fahren rutscht der Fuß vor und zurück
5. Verbesserte Muskulatur
Die Fixierung der Füße trainiert beim Hochziehen der Pedale andere Muskelgruppen, sodass die Beine ästhetisch durchtrainiert wirken. Probieren Sie einmal aus, nur mit einem Fuß zu treten und das andere Bein auszuklicken. So merken Sie, welches Krafttraining Ihr Körper leistet.
Klickpedale – 3 Nachteile
1. Unpraktisch wegen Schuhtausch
Wenn Sie zur Arbeit pendeln oder in der Stadt etwas zu erledigen haben, sind die Spezialschuhe beim Laufen hinderlich. Fahrten, die mit anderen Aktivitäten verbunden sind, erfordern das Mitnehmen von Straßenschuhen
2. Ausklicken erfordert Übung
Das Ausklicken erfordert einen kleinen Augenblick Zeit. Bei drohenden Stürzen oder beim Abstoppen vor der roten Ampel passiert es vor allem Anfängern, den Fuß nicht schnell genug vom Pedal zu bekommen. Stellen Sie den Float groß und die Auslösestärke auf die niedrigste Stufe ein. Mit ein wenig Übung führen Sie diese Bewegung schnell unbewusst richtig aus.
3. Höhere Kosten durch Klickpedale und Fahrradschuhe
Die Pedale haben in der Regel kleinere Auflageflächen, sodass Fahren mit Straßenschuhen zwar möglich, jedoch unkomfortabel ist. Also benötigen Sie noch und Fahrradschuhe, woran die Cleats angebracht werden.
Auf manchen Fahrradschuhen können Sie nur schlecht und ziemlich geräuschvoll laufen. Einen guten Kompromiss für den Alltag bilden Mountainbikecleats, die Sie als Kombi-Pedale verwenden können:
Eine Seite eignen sich für normale Schuhe, die andere verwenden Sie mit Klickpedalschuhen.
Können Klickpedale Knieschmerzen verursachen?
Ja, das ist möglich. Ein häufiges Argument gegen Klickpedale ist, dass die feste Verbindung mit dem Pedal den Kniegelenken schadet und Schmerzen entstehen. Dafür gibt es allerdings zwei Ursachen:
Wenn nach dem Fahren regelmäßig die Knie schmerzen, stimmt die Einstellung des Fahrrads nicht. Häufig ist der Sattel zu hoch eingestellt oder der Neigungswinkel ist ungünstig. Wahrscheinlich sind auch die Cleats sind nicht richtig an den Schuhsohlen angebracht.
Die Auswahl der Cleats spielt eine große Rolle, denn sie unterscheiden sich durch unterschiedliches „Floating“.
Floating bezeichnet die seitliche Bewegungsfreiheit des Fußes auf dem Pedal. Beispielsweise erlauben die gelben Cleats von Shimano 6°, die blauen 2° und die roten sind fest fixiert. So finden Sie die richtige Position der Schuhplatten:
- Markieren Sie die Position der Fußballen mit einem Strich am Schuh
- Der Fußballen sich muss exakt über der Pedalachse befinden
- Je enger die Beine zusammenliegen, desto ergonomischer ist der Q-Faktor
- Durch Verschieben der Cleats nach innen lässt sich die günstigste Position anpassen
- Hohes Floating ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit bei Ermüdung der Muskulatur
Sind Klickpedale gefährlich?
Für Anfänger ist eine Eingewöhnungsphase unverzichtbar, um sicher mit den Klickpedalen zu fahren. Üben Sie das Ein- und Ausklicken auf einem wenig befahrenen Radweg oder einem leeren Parkplatz, bis die Drehbewegung ‘sitzt’. Wenn Sie anfängliche Unsicherheit überwunden haben, sind Klickpedale keinesfalls gefährlich, sondern erhöhen die Stabilität auf dem Bike.
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Fazit
Falls Sie auf Klickpedale umsteigen möchten, werden Sie beim Radfahren einen deutlichen Mehrwert erfahren. Entscheiden Sie sich für das passende Cleat-System, bequeme Fahrradschuhe und Kombipedale, die beide Fahr-Optionen offen lassen. Bis alles klappt, heißt es jedoch üben, üben, üben!