Die erste Softshell-Bekleidung kam 1998 auf den Markt. Sehr vielseitige Einsatzmöglichkeiten und Eigenschaften eröffnen eine Funktions-Vielfalt, die kein anderes Material erreicht. Unterschiedliche Ausführungen stellen für jede Aktivität die optimale Kombination aus Wetterschutz und Komfort bereit. Doch was trägt man am besten unter der Softshelljacke?
Die erste Lage sollte immer aus Feuchtigkeit absorbierendem Merino oder Funktionsfaser bestehen, um die Haut trocken zu halten. Folgende Layer richten sich nach eigenem Ermessen, der Bewegungsfreiheit und den herrschenden Außentemperaturen.
1. Baumwolle unter der Softshelljacke? Lieber nicht!
Die meisten Menschen bevorzugen Naturmaterialien auf der Haut zu tragen.
Das Gefühl von Baumwolle kennt man von frühester Kindheit an: Sie ist angenehm weich, geruchsneutral und pflegeleicht. Einen entscheidenden Nachteil gibt es jedoch.
Reine Baumwolle zieht Feuchtigkeit an, speichert sie in ihren Fasern und trocknet nur sehr langsam.
Viele moderne Bekleidungsstücke aus modernem Baumwollgewebe sind daher mit einem kleinen Anteil Polyester ausgerüstet. Dies soll die Passform zu verbessern und der ‘Griff’ wird angenehmer.
Der Kunstfaseranteil erhöht die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne dabei wesentliche Trocknungseigenschaften einzubüßen.
Diese Argumente klingen positiv, doch als Basislage unter einer Softshelljacke ist Baumwolle nur bedingt empfehlenswert:
- Da ein Baumwoll-Shirt seine Feuchtigkeit in Kontakt mit der Haut behält und nicht in die darüber liegende Schicht abgibt, hebelt sie die Funktion der Membran in der mittleren oder oberen Bekleidungsschicht aus.
- Der Oberkörper wird klamm und beginnt auszukühlen, was vor allem bei windigem Wetter schmerzhafte Nierenentzündungen nach sich ziehen kann.
2. Wolle als erste Lage
Aus guter Erfahrung mit Wollsocken vertreten viele Outdoor-Enthusiasten die Meinung, Wolle wäre das beste Material für den Base-Layer im Lagen-Look unter einer dreilagigen Softshelljacke als Außenschicht:
- Die Hohlfasern trocknen wesentlich schneller als Baumwolle und nehmen mehr Feuchtigkeit auf als Polyester.
- Woll-Shirts regulieren die Temperatur, kühlen im Sommer und wärmen sogar im feuchten Zustand noch.
- Im Gegensatz zu Polyester nimmt Wolle kaum Körpergerüche an.
Dünne Merinounterwäsche und bei Kälte ein langärmeliges Merino-Shirt darüber halten bei entsprechender körperlicher Aktivität bis weit unter den Gefrierpunkt und bei Wind herrlich warm, wenn die Softshelljacke Windstopper-Eigenschaften besitzt.
Tipp: Neuseeländische Merinoschafe geben Wolle, die nicht kratzt.
- Praktische, abnehmbare Kapuze für flexiblen Wetterschutz
- ERIMA-TEX mit 5.000 mm Wassersäule: wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv
- Warmes Fleece auf der Innenseite für einen hohen Tragekomfort
- Handstulpen mit Daumenlöcher für warme Hände
- Lüftungsöffnungen mit Reißverschluss und Mesh unter dem Arm
- Seitliche Eingrifftaschen mit Reißverschluss bieten Platz für Wertgegenstände
- Reflektierende Brusttasche mit Reißverschluss
- Optimale Passform durch speziellen, taillierten Damenschnitt
3. Kunstfaser zur Isolation
- Moderne Funktionswäsche besteht meist aus Kunstfasern. Polyester nimmt selbst nur sehr wenig Feuchtigkeit auf und trocknet in kürzester Zeit.
- Thermo-Unterwäsche ist im Vergleich zu Wolle unkompliziert zu waschen, es läuft nicht ein und behält die Passform. Sie umgibt den Körper anliegend, ist oftmals nahtlos verarbeitet und hält die Haut trocken.
- Material wie Primaloft ist federleicht, robust und wärmt durch unzählige Luftpolster.
- Wer etwas Anliegendes sucht, kann sich für Powerstretch entscheiden, richtig warm wird es mit flauschigem Fleece für die zweite Bekleidungslage. Dieses gibt es vom 100-er Polarfleece bis zu feinen Qualitäten in vielen verschiedenen Dicken.
4. Gemischte Layer
Eine dreilagige Softshelljacke mit etwas weiterem Schnitt erlaubt als erste Lage Unterwäsche und darüber eine zusätzliche Isolationschicht aus elastischem Fleece, dickem Fleece oder eine Daunenweste zu tragen. Diese Jacken werden gerne zum Skifahren getragen. Sie sind winddicht, elastisch und haben teilweise eine Membran.
Zweilagiges dünneres Softshell ist als mittlere Kleidungslage in zweiter oder dritter Lage konzipiert und daher anliegend geschnitten. Voluminöse Lagen haben darunter keinen Platz, dafür schützt eine Hardshelljacke vor Wärmeverlust. Schmale Softshelljacken fügen sich besser im Lagensystem ein und ergänzen die unteren Layer.
Lesenswert: Wie muss eine Softshell Jacke sitzen? 5 Schritte zur richtigen Passform
Ein Beispiel, was man im Winter unter einer Softshelljacke trägt:
- 1. Lage – ein kurzärmeliges Merino-Shirt oder schweißabsorbierende Synthetik
- 2. Lage – ein langärmeliges Funktionsshirt
- 3. Lage – eine Fleecejacke
- 4. Lage – die Softshelljacke
Bei milden Temperaturen im Frühjahr reicht es aus, Lage 2 und 3 durch ein dünnes langärmliges Funktionsshirt oder Merinoshirt zu ersetzen, im Winter sind die Layer Pflichtprogramm. Da Männer und Frauen unterschiedliches Kälteempfinden haben, muss jeder für sich ausprobieren, welche Kombination bei welcher Aktivität angenehmes Tragegefühl vermittelt.
- Praktische, abnehmbare Kapuze für flexiblen Wetterschutz
- ERIMA-TEX mit 5.000 mm Wassersäule: wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv
- Warmes Fleece auf der Innenseite für einen hohen Tragekomfort
- Handstulpen mit Daumenlöcher für warme Hände
- Lüftungsöffnungen mit Reißverschluss und Mesh unter dem Arm
- Seitliche Eingrifftaschen mit Reißverschluss bieten Platz für Wertgegenstände
- Reflektierende Brusttasche mit Reißverschluss
- Material: 100% Polyester
Layering-Tipps für verschiedene Outdoor-Aktivitäten
Durchdachtes Kombinieren mehrerer Kleidungslagen hält die Körpertemperatur bei Outdoor-Aktivitäten auf einem angenehmen Level, das im Idealfall Schwitzen und Frieren vermeidet.
Wandern
Ein zügiger Schritt oder Abschnitte mit Klettereinlagen erfordert Schichten, die Feuchtigkeit von der Haut ableiten und schnell trocknen.
Nur so lässt sich das Auskühlen von innen her zuverlässig vermeiden. Das Layering für Wandertage in Herbst und Winter könnte folgende Teile enthalten:
- Basis-Schicht: Funktionsunterwäsche aus synthetischen Materialien gibt den Wasserdampf an die oberen Schichten weiter, ohne selbst Feuchtigkeit aufzunehmen.
- Mittlere Schicht: Ein Langarmshirt und eine Fleecejacke bilden die isolierende Schicht. Eine Jacke hat gegenüber einem Pullover den Vorteil, dass man sie nur öffnen oder komplett ausziehen kann
- Äußere Schicht: Bei trockenem Wetter und leichtem Regen ist eine winddichte und Wasser abweisende Softshelljacke mit Kapuze empfehlenswert
Bergsteigen
Beim Klettern gibt es keine Möglichkeit, sich bei Sturm und Regen unterzustellen.
Die Schichten müssen den Elementen bedingungslos standhalten und gleichzeitig atmungsaktive Eigenschaften haben, da Bergsteigen mit voller Ausrüstung eine kräftezehrende Aktivität für erfahrene Sportler ist.
- Basis-Schicht: In eisiger Höhenluft hat sich eine Garnitur langer Thermowäsche aus synthetischem Funktionsmaterial bewährt. Alternativ können Sie sich für Merinowolle entscheiden, die mancher Bergsteiger angenehmer auf der Haut empfindet. Antibakterielle Eigenschaften reduzieren im Gegensatz zu Synthetiks Schweißgeruch
- Mittlere Schicht: Ein Langarmshirt und wahlweise eine leichte Daunenjacke oder Fleecejacke mit hohem Kragen bilden das isolierende Luftpolster um den Körper. Stretchfleece sitzt wie eine zweite Haut und macht jede Bewegung mit.
- Äußere Schicht: Die wasser- und winddichte Hardshelljacke sollte dicht abschließende Ränder und leistungsfähiger Membran haben. Das für Rucksäcke konzipierte Design weist Verstärkungen an Schultern und Hüften auf, wo die Rucksackgurte verlaufen und die Taschen freien Zugang haben. Achten Sie auf Unterarm-Reißverschlüsse und weitere Belüftungsöffnungen.
Fahrradfahren
Auch beim Fahrradfahren ist es wichtig, dass die Lagen Bewegungsfreiheit ermöglichen, an Ort und Stelle sitzen bleiben und den Biker vor Wind und Kälte schützen.
- Basis-Schicht: Ein dünnes Funktionsshirt ohne Ärmel aus schnell trocknender Funktionsfaser schnürt an den Achseln nicht ein. Ambitionierte Radler tragen spezielle Radunterhosen mit Sitzpolstern, die mit großzügig mit Schutzbalsam eingecremt vor Wundwerden schützen.
- Mittlere Schicht: Auch hier ist ein langärmliges Shirt aus Synthetik oder eine anliegende Jacke aus dünnem Waffelfleece ausreichend. Wichtig ist, dass die Lagen lang genug sind und durch die Bewegung nicht hochkriechen
- Äußere Schicht: Eine elastische Softshelljacke ist bei trockenem, windigem Wetter empfehlenswert. Die Ärmel sollten dicht abschließen und der Rücken länger geschnitten sein.
Was tun bei unvorhergesehenen Wetterbedingungen?
Kündigt sich ein Wetterumschwung an, müssen Sie flexibel sein und schnell reagieren.
Zwar sind Softshell Jacken eine ausgezeichnete Basis für die meisten Situationen, doch wenn eine Regenfront aufzieht, kühlt es deutlich ab.
Diesen Umschwung spüren Sie umso mehr in ungeschützten Höhenlagen. Gute Vorausplanung der Bekleidung erspart Ihnen garantiert eine dicke Erkältung:
Sehen Sie sich die Wettervorhersage für Ihre Region an und planen Sie Ihre Ausrüstung immer für den “Worst Case”. Genaue Vorhersagen sind noch nicht möglich, doch die grobe Richtung hinsichtlich der Temperaturen, Niederschläge und Wind trifft zu.
Nehmen Sie zusätzliche Lagen mit, auch wenn es aktuell sonnig und warm ist. Das Wetter schlägt schnell um.
Eine Daunenweste als Mittelschicht wirkt Wunder gegen Kälte und einen Regenmantel aus Folie ziehen Sie über die Softshell Jacke an. Beide Vorschläge wiegen nur wenige Gramm und nehmen kaum Platz im Rucksack weg.
Packen Sie eine dünne Fleecemütze und Handschuhe ein. Es macht einen großen Unterschied, wenn die unbedeckten Hände und der Kopf eiskalt oder warm sind. Insbesondere Wind auf regennasser Haut kann schmerzhaft werden und die Bewegungen stark einschränken.
Ändern Sie die Reiseplanung bei einem aufziehenden Unwetter: Suchen Sie in den Bergen die nächste Schutzhütte auf und warten, bis es sich wieder aufklart.
Radfahrer sollten unbedingt ihre Fahrt unterbrechen, denn durch das Metall und die aufstrebende Position des Fahrers steigt das Risiko, von einem Blitz getroffen zu werden.
Behalten Sie das Wetter im Auge: Idealerweise laden Sie eine Wetter-App auf Ihr Smartphone, die weitaus detailliertere Angaben macht als eine allgemeine Vorhersage.
Wettervorhersage für Android und iOs bieten Echtzeitberichte, Analysen und 7-Tage-Vorschau
- AccuWeather für iOS | Android für stündliche Aktualisierung und Regenradar. Per Push-Nachricht gibt es Sturmwarnungen und andere Unwetter
- WetterOnline für iOS | Android ist für Allergiker interessant: Neben Standarddaten gibt es Informationen zu Pollenflug.
- The Weather Channel für iOS | Android Extras: Unwetterwarnungen per Push-Nachricht
- UV-Index und lokale Schneefall Info
- Yahoo Wetter für iOS | Android zeigt zusätzlich aktuelle Fotos, Radar- und Satellitenbilder
Fazit
Es ist klar, dass der Schlüssel zur optimalen Wärmeregulierung und Komfort in einem intelligenten Layering-System liegt:
Baumwolle, obwohl bequem und vertraut, ist nicht ideal, da sie Feuchtigkeit speichert und trocknet langsam.
Wolle, insbesondere Merinowolle, und Funktionsfasern, wie Polyester, sind geeignete erste Schichten, da sie effektiv Feuchtigkeit aufnehmen und abführen.
Durch die Kombination von verschiedenen Materialien in den Schichten kann ein angenehmes Tragegefühl gewährleistet und gleichzeitig der Wetterschutz optimiert werden.
Darüber hinaus hängt die beste Kombination von Schichten auch von der Art der Outdoor-Aktivität und den spezifischen Wetterbedingungen ab.
Für Wanderer, Bergsteiger und Fahrradfahrer variieren die empfohlenen Kombinationen aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen und Bedingungen.
Es ist entscheidend, flexibel zu sein und auf unvorhergesehene Wetterumschwünge zu reagieren, indem man immer zusätzliche Lagen und angemessenen Wetterschutz mitführt.
Insgesamt handelt es sich bei der Bedeutung der richtigen Kleiderwahl und -kombination für Outdoor-Aktivitäten nicht nur um eine Frage des persönlichen Komforts, sondern auch der Gesundheit und Sicherheit.