Jeder, der ein Messer besitzt oder kaufen möchte, sollte wissen, welche Messer unter das Waffengesetz fallen. Andernfalls ist es für die Betroffenen oft ein Lotteriespiel, ob das Messer in der Öffentlichkeit geführt werden darf oder bei der nächsten Kontrolle eingezogen wird.
Beispiele für nach §42a WaffG erlaubte Messer:
- Feststehendes Messer: Lionsteel M5 (auf Amazon ansehen)
- Einhandmesser: FOX-Knives Compact Dragotac Ziricote (auf Amazon ansehen)
- Zweihandmesser: Victorinox Rucksack (auf Amazon ansehen)
- Rettungsmesser: Dönges RT-I Glasmaster (auf Amazon ansehen)
Kennen Sie alle gesetzlichen Vorgaben, die es beim Waffengesetz zu beachten gilt?
1. Was regelt das Waffengesetz?
Das Waffengesetz unterscheidet Messer anhand der Funktionsweise und der Klingenlänge. Demnach ist das Führen bestimmter Messer in der Öffentlichkeit verboten oder bereits der Erwerb und Besitz strafbar.
Ein Messer wird “geführt”, wenn es griffbereit mit einigen Handgriffen einsatzbereit ist und außerhalb des Privatgrundstücks mitgenommen wird. Das Waffengesetz soll die öffentliche Sicherheit erhöhen.
2. Welche Messer betrifft das Führungsverbot § 42a WaffG?
- Einhandmesser mit arretierbarer Klinge unterliegen laut BKA dem Führungsverbot. Die Klingenlänge ist unwesentlich. Zu diesen Einhandmessern zählen ggf. auch Multitools und Schweizer Taschenmesser.
- Feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm fallen ebenso unter das Führungsverbot in der Öffentlichkeit. Dazu zählen auch Küchenmesser.
- Anscheinswaffen, Hieb- und Stoßwaffen
Modifikationen von Messern, die dem Führungsverbot unterliegen, sind eine Grauzone. So können beispielsweise
- Daumenpins entfernt,
- der Flipper abgeschliffen
- oder die Klingenlänge reduziert
werden.
Die Entscheidung zum Einziehen eines solchen Messers obliegt dem Beamten.
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3. Gibt es Ausnahmen zum Führungsverbot?
Ausnahmen liegen nach § 42a II WaffG vor bei Theateraufführungen, Film-, Foto- und Fernsehaufnahmen.
Auch bei „berechtigtem Interesse“ ist das Führen reglementierter Messer erlaubt. Dieser Fall liegt vor, wenn in der Öffentlichkeit das Mitführen des Messers als zweckgebunden allgemein akzeptiert wird.
§ 42a III WaffG nennt als Beispiele dazu die Berufsausübung, die Brauchtumspflege oder Sport. Das „berechtigte Interesse“ unterliegt in jedem Einzelfall einer abgewägten Beurteilung.
Der Transport in einem fest verschlossenen Behältnis stellt eine weitere Ausnahme dar, als Waffe kategorisierte Messer zu transportieren. Rettungsmesser werden als Werkzeug eingestuft, wenn sie dem Feststellungsbescheid des BKA vom 28.08.2003 entsprechen.
4. Welche Messertypen sind generell in Deutschland verboten?
Der Erwerb und Besitz nachfolgend genannter Messerarten ist eine Straftat, die mit einem Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren oder mit Bußgeld bis zu 10.000 Euro geahndet wird.
- Springmesser
- Fallmesser
- Butterflymesser
- Frontspringmesser
- Balisongmesser
Fazit
Der § 42a WaffG ist recht weit und vage formuliert, was das “Führen eines Messers” und das “berechtigte Interesse” betrifft. Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Messer unter das Waffengesetz fällt, teilt Ihnen das BKA auf Antrag mit, ob das Messer in Deutschland erlaubt ist und ob Sie es in der Öffentlichkeit führen dürfen.