Wo produziert Wellensteyn? Fair und nachhaltig?

Wo produziert Wellensteyn - Fair und nachhaltig

Das Logo der Modemarke Wellensteyn zeigt eine Art Schweizer Kreuz, doch der Firmensitz befindet sich in Norderstedt. Das Label entstand aus dem väterlichen Schiffsausrüster-Shop, wo professionelle Parkas für Hamburger Hafenarbeiter in den 1950-er Jahren legendären Ruf erwarben. Werden die beliebten Wellensteyn Jacken auch noch in Deutschland produziert?

Wellensteyn Jacken erfüllen unbestritten höchste Ansprüche an modischem Design, Funktionalität und sie sind sehr warm. Was manche bewussten Kunden stören könnte, ist die nicht transparente Unternehmenspolitik und die Auslagerung der Produktionsstandorte in Niedriglohnländer. Es fehlen Informationen zu Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und Details zu den Produktionsbedingungen in jährlichen Reports.


Beliebte Wellensteyn Jacken:

Für Damen – Wellensteyn Schneezauber Mantel
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Für Herren – Wellensteyn Stardust Parka
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Wo werden Wellenstein Jacken hergestellt?

Robuste Arbeitskleidung bildete bis 2002 den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit, bis der Enkel des Gründers, Thomas Wuttke, seinen eigenen Weg einschlug:

Wellensteyn Jacken vereinen das Beste aus Arbeits- und Modewelt.

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Funktionalität, Robustheit und ansprechendes Design in Perfektion sprechen eine breite Zielgruppe Frauen, Männer und Jugendliche an.

Der gigantische Erfolg, momentan über 500 verschiedene Jackenmodelle und diese noch in verschiedenen Materialien, überforderten anscheinend die heimische Produktionsstätte.

Entwürfe für neue Jacken entstehen in Norderstedt, doch die Fertigung erfolgt in Schanghai und Hongkong in China. Dort entstehen auch neue Funktionsmaterialien und Oberstoffe.

Wie sind die Produktionsbedingungen?

Firmengründer Wuttke ist mehrmals im Jahr vor Ort, um die Fabriken zu besuchen und neu entwickelte Gewebe in Augenschein zu nehmen. Wie die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter aussehen, liegt anscheinend nicht im öffentlichen Interesse. Auf der Wellensteyn Homepage gibt es keinen Beitrag zu den Sicherheitsstandards in den chinesischen Fabriken.

Wir wissen nicht, ob an demselben Standort auch für andere Modelabel produziert wird. Wellensteyn Jacken tragen kein Gütesiegel oder Zertifikat für ökologische Produktion. Es fehlt an Transparenz im Rahmen der Lieferkette und den Zulieferern.

Ist die Bezahlung der Näherinnen fair?

Der globale Wettbewerb erfordert knallhartes Management, um Marktanteile zu halten und zu expandieren. Die größten Einsparungen greifen an der Basis, wo Menschen in asiatischen Standorten für einen Hungerlohn arbeiten. Viele Unternehmen stellen sich der Verantwortung durch Mitgliedschaft in Organisationen wie Fair Trade oder Fairwear.

Es ist üblich, dass die Gegebenheiten vor Ort regelmäßiger Kontrolle unterliegen.

Dies betrifft zum einen die Arbeitsbedingungen und zum anderen die Beschäftigten selbst:

  • Mindestalter bei Arbeitseintritt,
  • ein Arbeitsvertrag,
  • Sozialversicherung
  • und geregelte Arbeitszeiten sollen ein geregeltes Leben ermöglichen.

Soziale Verantwortung als Unternehmen beinhaltet geregelte Arbeitszeit, das Verbot von Kinderarbeit, die Zahlung existenzsichernder Löhne und Gewerkschaftsfreiheit. Manche Unternehmen haben sogar eine Beschwerdestelle eingerichtet.

Ob Wellensteyn einer Organisation angehört, die sich für Arbeiter engagiert, ist unbekannt. Auf der Webseite ist kein Verhaltenskodex veröffentlicht. 

Ist die Produktion nachhaltig?

Bei den Jacken werden aufgrund hoher Isolation und Wasserdichtigkeit eine Vielzahl synthetischer Materialien verwendet. Viele der weltweit agierenden Unternehmen verringern den CO2-Fußabdruck durch die Verwendung recycelter PET-Flaschen, die eingeschmolzen zu neuen Fasern aufbereitet werden. Wellensteyn Jacken sind bisher von recycelten Bestandteilen ausgenommen.

  • Einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit unternimmt das Label durch den Einsatz veganer Sorona-Fasern des Herstellers DuPont bei einigen Jacken. Die Käufer haben zudem die Wahl zwischen synthetischer Wattierung sowie Daunenfüllungen, deren Herkunft weder rückverfolgbar noch zertifiziert ist.
  • Wellensteyn ist meines Wissens nach kein Mitglied des ‘Fur free retailer’ Programms. Die Pelzbesätze an den Kapuzen werden als synthetisch bezeichnet, Leder wird nicht verwendet.
  • Informationen über Zulieferer von Wolle, und ob auf den Farmen Mulesing praktiziert wird, sind nicht vorhanden. Dazu ist noch bemerkenswert: Das Wollmischgewebe aus 80 % Wolle und 20 % Polyester der Jacke ‘Casha’, darf nur chemisch mit Perchlorethylen gereinigt werden (1). Dieser Stoff wird als krebserregend eingestuft. (2)
  • Bei uns bekannte Zertifikate, wie „Grüner Knopf“ oder „bluesign“ suchen Sie bei Wellensteyn vergeblich. Funktionsmaterialien entwickelt das Unternehmen selbst, um die Auswahl an Jacken durch abwechslungsreiches Aussehen des gleichen Modells zu vergrößern.
  • Umwelt-Standards, wie PFC-freie Imprägnierung der wasserfesten Outdoorjacken wird nicht deklariert.
  • Auch fehlen Angaben zu Einsparungen bei Wasser und Strom, Verbleib von Abwässern und giftigen Dämpfen.
Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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