Darf ich trotz Achillessehnenentzündung Radfahren? Bei sportlichen Bikern ist sie gefürchtet, doch auch Freizeitradler können eine böse Überraschung erleben:
Starke Schmerzen oberhalb der Ferse schränken gewohnte Aktivitäten im Alltag ein. Welche Ursachen stecken hinter einer Achillessehnenentzündung?
6 Häufige Ursachen einer Achillessehnenentzündung beim Radfahren
Radfahren schont die Achillessehne mehr wie beispielsweise Joggen, doch unter Umständen lösen ungünstige Gegebenheiten am Fahrrad Beschwerden aus.
Meist entsteht eine schmerzhafte Achillessehnenreizung als Folge einer Über- oder Fehlbelastung beim Radfahren.
1. Der Sattel ist zu hoch eingestellt
Beim Pedalieren üben die Zehenspitzen Druck aus, den die Achillessehne erzeugt. Stellen Sie die Sattelhöhe nach Anleitung ein und richten den Lenker aus.
2. Zu große Schuhe
Die Fersenkappe zu großer oder abgetragener Schuhe scheuert bei jeder Umdrehung über den Ansatz der Achillessehne.
- Shimano Me3 (Me301) SPD Schuhe, Schwarz, Größe 43
3. Falsch angebrachte Cleats
Schuhe mit zu weit vorne angebrachtem Klicksystem belasten die Zehenspitzen, ähnlich wie bei dem zu hoch eingestellten Sattel. Im falschen Winkel eingestellte Cleats verstärkt sich die Hebelwirkung auf die Sehne.
Lesenswert:
- Beste Fahrradschuhe für das E-Bike
- Fahrradschuhe für breite Füße
- 10 (naheliegende) Gründe warum Sie Fahrradschuhe tragen sollten
- Fahrradschuhe richtig einstellen
- Füße schlafen beim Fahrradfahren ein
4. Eine verkürzte Wadenmuskulatur
Verhärtete Muskeln an der Wade und am hinteren Oberschenkel bilden sich durch exzessives Training. Die Achillessehne steht permanent auf Zugbelastung. Tipp: Dehnübungen.
5. Überlastung führt zur Achillessehnenentzündung beim Radfahren
Übermotivierte Radler überfordern ihre Kräfte bei langen Touren im untrainierten Zustand. Leistungsfahrer riskieren Beschwerden durch plötzliche Steigerung des Trainingspensums. Gymnastische Aufwärmübungen und angemessene Fahrzeiten beugen vor.
6. Orthopädische Probleme
Fußfehlstellungen wie Hohl-, Knick- oder Senkfuß verursachen übermäßige Belastung der Sehne. Auch die häufig anzutreffende Differenz der Beinlängen kann die Achillessehne einseitig reizen. Einlagen gleichen orthopädische Probleme aus.
Vom Radfahren trotz Achillessehnenentzündung ist dringend abzuraten.
Die Funktion der Achillessehne beim Radfahren
Die stärkste Sehne unseres Körpers verläuft über den hinteren Unterschenkel. Die Achillessehne verbindet das Fersenbein mit dem Wadenmuskel und fängt die Belastung des mehrfachen Körpergewichts beim Laufen oder Springen auf.
Mit ihrer Hilfe hebt sich das Fersenbein, sodass der Radler mit dem Vorderfuß das Pedal herunterdrücken kann.
Welche Symptome treten bei einer Entzündung auf?
Bei einer akuten Entzündung (Tendopathie) treten meist kurz über der Ferse stechende Schmerzen bei Belastung auf. Beim Treppensteigen macht sich eine eingeschränkte Beweglichkeit des Sprunggelenks bemerkbar, zudem ist die Achillessehne an der geschädigten Stelle geschwollen.
Entzündungsherde bilden Überwärmung, auch knarrende Geräusche oder “Schnappen” treten auf. Schmerzen bei Ruhe entstehen bei Dehnung gegen Widerstand. Je nach Schwere der Verletzung benötigt die Achillessehne bis zu zwei Monate Ruhepause zur Verheilung.
Radfahren mit Achillessehnenentzündung führt zu chronischen Beschwerden!
Können sich die geschädigten Fasern nicht regenerieren, wachsen Nerven und Gefäße in die Sehne ein. Zudem bilden sich unflexible Vernarbungen, die als tastbare Knoten an der Sehne reiben und so für dauerhafte Beschwerden sorgen.
Uneinsichtige Radler, die zu früh mit dem Training beginnen, müssen schlimmstenfalls mit einem Riss der Achillessehne rechnen.
Fazit – Achillessehnenentzündung beim Radfahren
Eine Achillessehnenentzündung beim Radfahren lässt sich durchaus vermeiden, wenn Sie die genannten Ursachen beherzigen und das Fahrpensum schrittweise dem aktuellen Leistungsstand anpassen.