Wer einen Performance Line CX fährt, hat nur eine Sorge: Hoffentlich reicht der Akku bis zur Ankunft. Gehen Sie großzügig mit den Wattstunden um, ist der Muskelkater in den Waden so gut wie sicher: Ein deutlicher Tretwiderstand erschwert jede Pedaldrehung mit dem Bosch Performance Line CX Antrieb. Woran es liegt und ob das Bosch CX E-Bike Sie tatsächlich abbremst, erfahren Sie im Beitrag.
Der Tretwiderstand am Bosch Performance Line CX ist unbestritten vorhanden, doch die Wahrnehmung mancher E-Biker könnte man als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Ein 25 kg schweres E-Bike ohne Unterstützung zu fahren erfordert gewisse Eigenleistung. Falls es Ihnen schwerfällt, das hohe Tempo beizubehalten, sollten Sie vorne ein größeres Kettenblatt montieren.
Wie entsteht der vermeintliche Tretwiderstand beim Bosch Performance Line CX?
Wenn Sie von Anfang an mit Motorunterstützung gefahren sind und nun schlagartig das Bike selbst bewegen müssen, kommt Ihnen der Unterschied riesig vor.
E-Biker unterliegen einem ähnlichen Effekt wie Astronauten, die nach langen Weltraumreisen ihre ersten Schritte auf der Erde tun.
Fahren Sie hingegen häufig im Off-Modus, bemerken Sie nur einen geringen Widerstand.
1. Der psychologische Faktor – Darum läuft der Bosch CX schwergängig
Der psychologische Faktor wiegt am schwersten. Ein Performance CX verstärkt die Tretkraft um 340 % und schiebt mit 85 Nm Tretkraft ordentlich an, weshalb der Fahrer immer größere Gänge einlegt.
Bei abruptem Wegfall trägt nur noch allein die Eigenleistung zum Vortrieb bei.
Es empfiehlt sich, zwischendurch einfachen Strecken im Off-Modus zurückzulegen, um die Kondition fit zu halten.
Weitere Gründe für Widerstand beim Bosch-CX-Treten sind:
- Die Gewöhnung an leichtes Pedalieren wird schnell zum neuen Normal
- Übergangsloses Aussetzen der Motorunterstützung
- Kurze Kurbelarme
- Das Systemgewicht und das Stollen-Design erhöhen den Rollwiderstand der Reifen
- Das Getriebe ist vom Motor entkoppelt, jedoch nicht von den Tretkurbeln
Der Biker bewegt nicht nur alle Zahnräder im Getriebe mit Muskelkraft, sondern ein System mit Akku, Motor und robustem Rahmen, das mindestens 10 kg über dem eines normalen Fahrrads liegt.
E-Bike Reifen sind wegen der hohen Belastung dicker profiliert, weshalb sie regelrecht an der Straße kleben.
Darüber hinaus bremsen Gegenwind und Anstiege die Geschwindigkeit aus.
2. Verschmutzter Freilauf
Nicht allein das 2,5-fach übersetzte Tretlagergetriebe ist der Übeltäter für schwergängiges Pedalieren.
Manche E-Bike-Fahrer haben sogar das Gefühl, dass der CX beim bergab fahren den Motor ausschaltet und eine Art Motorbremse aktiviert, was allerdings auszuschließen ist.
Mittelmotoren rekuperieren nicht.
Vielmehr sollte der Freilauf gereinigt, gefettet und überprüft werden, ob die Klinken sich noch richtig bewegen.
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3. Widerstand wegen falsch montierter Kette
Bosch verbaut am Performance Line CX ein Kettenblatt mit sogenanntem ‘Narrow-Wide-Profil’, wobei es sich um abwechselnd angeordnete schmale und breite Zähne handelt.
Dies soll die Kette noch effektiver transportieren.
Falls die Kettenglieder unpassend auf dem Zahnkranz liegen, ist schwergängiges Treten die Folge.
4. Harter Übergang beim Treten am 25 km/h Limit
Der Nachfolger Performance Line CX Gen 4 entkoppelt nicht nur komplett, sondern vor dem Übergang am 25 km-Limit reduziert sich die Motorunterstützung kontinuierlich, wodurch das Abschalten kaum spürbar verläuft.
Da dem alten CX diese Technologie noch fehlt, kommt der Bremseffekt bei der Überschreitung von 25km/h zustande.
5. Äußere Faktoren für den Bosch Performance Line CX Tretwiderstand
Erfahrene Radler, die mit verschiedenen Fahrrädern und E-Bikes Vergleiche ziehen können, sehen in äußeren Einflüssen mehr Bremspotential als in dem kleinen CX Getriebe, was bei hohen Geschwindigkeiten mitgetreten werden muss:
- Den größten Einfluss bildet Luftwiderstand, sprich Gegenwind.
- Auch weicher Untergrund zehrt an den Kraftreserven der Fahrer.
Fazit
Mancher Neu-E-Biker hegt seine Vorstellung vom motorisierten Fahren: Pedalieren mit minimaler Kraftanstrengung ohne einen Tropfen Schweiß zu verlieren, hallen die Worte des Verkäufers in der Erinnerung nach.
Schnell setzt ein regelrechter Höhenflug ein, bis zum ersten Mal die 25 km Marke geknackt wird – der Bosch CX setzt aus und es fühlt sich an, als wenn sich der Bremsfallschirm geöffnet hat. Manche Fahrer beschreiben ein Gefühl, wie gegen eine unsichtbare Wand zu fahren.
Ich verstehe worauf der Artikel hinaus will, aber irgendwie widerspricht sich der Artikel trotzdem selbst: Einerseits steht dort „Der Tretwiderstand am Bosch Performance Line CX ist unbestritten vorhanden,…“ und andererseits wird von einem „vermeintlichem Tretwiderwiderstand“ gesprochen, als ob er also mechanisch gar nicht vorhanden wäre. Ich verstehe, dass die Wahrnehmung des Tretwiderstands durch die dort genannten Gründe stärker ausfällt als sie tatsächlich ist, aber dennoch ist dort ein mechanischer Widerstand vorhanden (sagt der Artikel selbst). Diesen Widerstand im weiteren Verlauf und im Fazit nicht zu erwähnen ist somit auch nicht ganz richtig.
Hey Hans, danke für deinen Kommentar! Ich verstehe, warum du beim Lesen des Artikels ein bisschen verwirrt bist. Da scheint es auf den ersten Blick ein paar Widersprüche zu geben, aber ich versuche mal, das Ganze etwas klarer zu stellen.
Es stimmt, dass der Artikel einerseits von einem vorhandenen Tretwiderstand beim Bosch Performance Line CX spricht und andererseits auch von einem „vermeintlichen“ Tretwiderstand. Das kann auf den ersten Blick widersprüchlich wirken.
Ich wollte aber darauf hinweisen, dass der tatsächlich vorhandene mechanische Tretwiderstand von den Nutzern als stärker wahrgenommen wird als er tatsächlich ist, vor allem aufgrund des psychologischen Faktors und der Gewöhnung an leichtes Pedalieren.
Wenn du weitere Fragen oder Anmerkungen hast, lass es mich gerne wissen. Und danke nochmal für dein Feedback!