Lithium-Ionen-Akkus bieten die höchste Energiedichte im Vergleich zu anderen Batterie-Typen. Durch unsichtbare Integration in den E-Bike Rahmen gerät manchmal die Pflege ins Hintertreffen – wie Sie die E-Bike Akku Lebensdauer effektiv erhöhen und maximieren, ist das Thema dieses Beitrags.
E-Bike Akku Lebensdauer erhöhen
Warum hält der ein Akku drei Jahre und der andere sechs? Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Gesamtleistung, die Hersteller mit 1000 vollen Ladezyklen beziffern. Ob Sie diese Werte tatsächlich erzielen, hängt von aktiver Pflege, optimaler Lagerung und schonender Fahrweise ab.
Warum lässt die E-Bike-Akku Leistung nach?
Wie alle physischen Objekte unterliegen auch Akkuzellen Verschleiß und Alterung. Jedes Jahr lässt die Fähigkeit, Energie zu speichern, um rund 2 % nach. Trotz dieser unvermeidbaren Begleiterscheinungen der Lade- und Entladevorgänge können Sie einiges tun, um die Kapazität möglichst hochzuhalten.
1. Kalibrieren und Resetten
Bevor Sie die erste Tour mit dem neuen Akku starten, sollten Sie ihn zwei- oder dreimal komplett leeren und laden.
Damit lernen Sie das Batterie-Management-System an, die Eckpunkte der Ladestände für ‘leer’ und ‘voll’ zu setzen.
Einmal jährlich sollten Sie den Akku resetten und kalibrieren, damit das BMS die gesamte Kapazität zur Verfügung stellt und damit die Reichweite maximiert.
2. Richtig Laden
Halten Sie den Ladestand durch häufige Teilladungen stets zwischen 20 % und 90 %, um elektrochemischen Stress in den Zellen zu vermeiden.
Memory-Effekt kennen Lithium-Ionen-Zellen nicht. Ihr Problem sind Tiefentladung, Überladung und hohe Spannungsbereiche. Trennen Sie den Akku nach Beendigung des Ladevorgangs sofort vom Charger.
3. Nur das originale Ladegerät verwenden
Beim Kauf des E-Bikes erhalten Sie einen Charger, dessen Software auf das BMS des Akkus abgestimmt ist.
Wenn Sie ein Standard-Ladegerät besitzen, können Sie alternativ ein kleineres Reiseladegerät oder einen großen Fast-Charger des gleichen Herstellers benutzen.
Schäden am Akku, die ein Fremdladegerät oder ein Eigenbau erzeugt, decken weder Gewährleistung noch Versicherung ab.
4. Extreme Temperaturen vermeiden
Die Akkuzellen fühlen sich zwischen 15 und 20 Grad am wohlsten.
Stellen Sie das E-Bike im Sommer und im Winter möglichst in einem Innenraum unter, um Überhitzung durch direkte Sonneneinstrahlung sowie Unterkühlung auszuschließen.
Warten Sie mit dem Laden, bis der Akku Zimmertemperatur erreicht hat. Das BMS löst ansonsten eine Sicherung aus, die den Ladevorgang blockiert.
Lesenswert: E-Bike Ladegerät wird heiß – Was tun?
5. Einlagern in der Winterpause
Der Raum, wo Sie den Akku in der Fahrpause einlagern, sollte mindestens 10 Grad warm und trocken sein.
Aufgrund der unvermeidbaren Selbstentladung sollten Sie die Kapazität regelmäßig durch Nachladen zwischen 30 % und 60 % halten.
Denken Sie bei der Gelegenheit auch an den Display-Akku, der sich durch Inaktivität ebenfalls entlädt!
Lesenswert: Yamaha E-Bike Display Batterie wechseln
6. Den und die Kontakte Akku vor Nässe schützen
Entnehmen Sie den Akku, bevor Sie das E-Bike reinigen. Das Gehäuse ist zwar spritzwassergeschützt, doch die Kontakte und der Ein-Aus-Schalter sind bekannte Schwachstellen für eindringende Feuchtigkeit. Wischen Sie die Pole trocken und tragen Dielektrisches Fett oder Kontaktspray auf, um Korrosion und Kurzschluss vorzubeugen.
Schützen Sie die offenen Pins mit einer Abdeckung:
Bosch E-Bike Pinabdeckung
ANSEHEN*
7. Effiziente Fahrweise
Auch der Fahrstil beeinflusst die Lebensdauer: Fahren Sie im kleineren Gang und erhöhen die Trittfrequenz.
Achtung: Fordern Sie dem E-Bike maximale Leistung unter hoher Last ab, altern alle Komponenten schneller. Fahren Sie vorausschauend und schalten frühzeitig herunter, anstatt zu bremsen.
Wie viele Jahre beträgt die E-Bike Akku Lebensdauer?
Bei weniger häufigem Gebrauch verlängert sich die kalendarische Nutzungsdauer zwar, doch mit dem Erreichen der maximalen Anzahl voller Ladezyklen ist das Lebensende nach drei bis sechs Jahren erreicht.
Dies entspricht im Durchschnitt einer Fahrleistung von 25.000 bis 100.000 Kilometern bei guter Pflege.
Wie sind die tatsächlichen Erfahrungen?
Nach 500 Ladezyklen sind immer noch 80 % Kapazität vorhanden. Das heißt, Sie können den Akku weiterhin wie gewohnt fahren, nur die Reichweite verkürzt sich entsprechend.
In einem ADAC-Test konnten Bosch-Akkus 1.515 volle Ladezyklen absolvieren. (1)
Entdecken Sie jedoch Schäden am Gehäuse, erhitzt es sich oder bläht sich auf, sollten Sie die Batterie sofort ausmustern.
Fazit
Im Rahmen der jährlichen Inspektion liest der Händler den Akku aus, führt einen Kapazitätstest durch und löscht Fehler. Leistungsabfall begründet sich auch in nicht mehr aktueller Software, die gleich aufgespielt wird. Die oben genannten Tipps werden schnell zur Routine, die sich durch längere Lebensdauer des Akkus bezahlt macht.